Bestand
Rosenfeld G (Bestand)
1. Zur Geschichte der Geistlichen Verwaltung Rosenfeld: Vor der Reformation gehörte das Gebiet der späteren Geistlichen Verwaltung Rosenfeld zum Archidiakonat vor Wald des Bistums Konstanz. Die Orte verteilten sich auf die Landkapitel (Dekanate) Rottweil (Bickelsberg, Brittheim, Leidringen, Trichtingen) und Haigerloch (Bergfelden, Isingen, Rosenfeld, Vöhringen). Nach der Reformation kam das Amt Rosenfeld 1547 zur Spezialsuperintendenz Balingen, die wiederum der Generalsuperintendenz Bebenhausen unterstellt war. Eine Ausnahme bildete Renfrizhausen, das als Filiale von Mühlheim am Bach zur Spezialsuperintendenz Sulz zählte. Das Amt Rosenfeld umfaßte folgende Pfarrorte: Rosenfeld, Aistaig mit Filiale Weiden, Bergfelden, Bickelsberg mit Filiale Brittheim, Isingen, das vom Diakon von Rosenfeld versehen wurde, Leidringen mit Filiale Rotenzimmern, Trichtingen und Vöhringen. Flözlingen wurde 1571 zur eigenständigen Pfarrei erhoben, zuvor war es Filiale von Rosenfeld. Täbingen, zunächst Filiale von Leidringen, erhielt ab 1711 ständige Vikare, 1739 die Pfarrechte. Die Neuordnung der Diözesen von 1807 brachte für Rosenfeld keine Änderungen, bei der Organisationsänderung 1810 wurde die Generalsuperintendenz Bebenhausen nach Tübingen verlegt, die Pfarrei Aistaig dem Dekanat Sulz zugeteilt. 1824 kamen die Pfarreien Bickelsberg mit Brittheim, Leidringen, Isingen und Rosenfeld an das Dekanat Sulz. Täbingen zählte, obwohl zum Oberamt Rottweil gehörig, zum Dekanat Balingen. Literatur: Beschreibung des Oberamts Sulz, hg. v. dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart 1863. Binder, Christian, Wirtembergs Kirchen- und Lehrämter, Bd. 1, Tübingen 1798. Reyscher, A. L., Sammlung der württembergischen Gesetze, Bd. 9, Stuttgart 1835. Schäfer, Gerhard, Gliederung der evangelischen Landeskirche in Württemberg um 1840, in: Historischer Atlas von Baden-Württemberg. Erläuterungen VIII, 9, Stuttgart 1975.
2. Zur Geschichte und Verzeichnung des Bestandes: Bei den Altwürttembergischen Ämterbeständen handelt es sich um "topographische Auslesebestände", die verschiedene Provenienzen umfassen. Die Entstehung dieser Bestandsgruppe ist in der "Übersicht über die Bestände des Hauptstaatsarchivs Stuttgart. Altwürttembergisches Archiv" (1975, S. 119 ff.) erläutert. Im Rahmen eines umfangreichen Beständeaustauschs wurde der Bestand A 394/395 L im Jahr 1969 vom StA Ludwigsburg an das HStA Stuttgart abgegeben. Die Abgabe blieb als eigenständiger Bestand bestehen. Da er Akten des weltlichen Amts und der Geistlichen Verwaltung enthielt, bekam er die Signatur A 394/395, zur Unterscheidung von den bereits vorhandenen Membra A 394 Rosenfeld W und A 395 Rosenfeld G wurde der Buchstabe L angehängt. Weitere Überlieferung der Provenienz Rosenfeld G sowie Archivalien betr. die Geistliche Verwaltung Rosenfeld finden sich u. a. in folgenden Beständen: A 281 Kirchenvisitationsakten A 284 Kirchenrat: Ämterregistratur A 303 Geistliche Ämterrechnungen A 304 Reskripten- und Berichtsbücher der Bezirksämter A 468 Geistliche Zins- und Haischbücher H 102/18 Geistliche Lagerbücher GV Rosenfeld 17 Bü (0,3 lfd. m) des Bestandes A 394/395 L waren bisher durch ein von Karl Otto Müller erstelltes Repertorium erschlossen, 0,1 lfd. m Archivalien bisher unverzeichnet. Im Zuge der Neuverzeichnung wurden weltliche und geistliche Betreffe getrennt und die Bestände A 394 L Rosenfeld W und A 395 L Rosenfeld G gebildet; dabei erfolgte eine Neuzählung der Büschel. Alte und neue Signaturen können der Konkordanz entnommen werden. Der Entstehungszusammenhang der Ämterbestände ist aufgrund der Überlieferungsgeschichte weitgehend nicht mehr rekonstruierbar. Deshalb wurde bei der Neuverzeichnung nach einer Sachgliederung, die aus der Überlieferungsstruktur der Ämterbestände gewonnen wurde, klassifiziert. Innerhalb der Sachgliederung erfolgte - soweit eindeutig zuweisbar - eine alphabetische Ordnung nach Orten unter Voranstellung der Amtsstadt. Als Mischbestände enthalten die Amtsbestände i. d. R. verschiedene Provenienzen. Diese wurden, wenn sie bei der Verzeichnung festgestellt werden konnten, bei den Titelaufnahmen vermerkt. Die Verzeichnung erfolgte 1997 mit Hilfe des Programms MIDOSA 95 durch Archivreferendar Wolfgang Stetter unter Anleitung von Dr. Hoen. Das Altrepertorium wurde dem Bestand A 605 zugeordnet. Der Bestand umfasst nun 12 Bü (0,2 lfd m). Stuttgart, im Juni 1997 Dr. Barbara Hoen Wolfgang Stetter
Abkürzungsverzeichnis:
Az. Aktenzeichen
Bd. Band
Bem. Bemerkung
Bestellnr. Bestellnummer
betr. betreffend
Bl. Blatt
Bü Büschel
desgl. desgleichen
L Ludwigsburg
lfd. m. laufende Meter
OA Oberamt
o. D. ohne Datum
Ordnungsnr. Ordnungsnummer
Schr. Schriftstück(e)
u.a. unter anderem
usw. und so weiter
v.a. vor allem
vgl. vergleiche
W Weltlich
z.T. zum Teil
Konkordanz 1:
Bestellnr. Ordnungsnr.
Bü. 1 2
Bü. 2 4
Bü. 3 5
Bü. 4 6
Bü. 5 3
Bü. 6 7
Bü. 7 11
Bü. 8 10
Bü. 9 9
Bü. 10 12
Bü. 11 1
Bü. 12 8
Konkordanz 2:
alte Signatur Ordnungsnr. Bestellnr.
A 394/395 L Bü 5 2 Bü 1
A 394/395 L Bü 6 4 Bü 2
A 394/395 L Bü 6 a 5 Bü 3
A 394/395 L Bü 8 6 Bü 4
- Bestandssignatur
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 395 L
- Umfang
-
12 Büschel
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Altwürttembergisches Archiv >> Topographische Auslesebestände und Bezirksbehörden >> Oberämter, Kellereien und Geistliche Verwaltungen >> Heimsheim - Winnenden
- Bestandslaufzeit
-
1718-1831
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1718-1831