Bestand
MBK Rheinland (Mädchen-Bibelkreise) (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Einleitung Vereinsgeschichte Die Anfänge der einzelnen rheinischen Kreise sind schwer zu fassen und sind wohl auf zwanglose Treffen junger Schülerinnen bei ihren Lehrerinnen zurückzuführen. Bei den Treffen wurden Handarbeiten für gute Zwecke erstellt, geplaudert und gelesen. Als Vorbild und Motivation galten die seit 1883 bestehenden Schüler-Bibel-Kreise (BK). Bereits 1910 bat Pastor Paul Humburg, späterer Präses der rheinischen Bekennntnissynode, die Studentin Hanna Jansen für seinen Kreis eine Freizeit in Dhünn auszurichten. Weitere Freizeiten folgten und immer mehr Schülerinnen aus den größeren Städten im Rheinland nahmen teil. Dazu kamen Tagungen und Wochenenden für die einzelnen Kreisleiterinnen. Diese Fahrten standen stets im Mittelpunkt der MBK-Arbeit. Daneben fanden aber auch einzelne Treffen und Veranstaltungen für Schülerinnen und Studentinnen und später auch für junge, berufstätige Frauen statt. Durch Rundschreiben und Freundesbriefe wurden den Mitgliedern diese Veranstaltungen und andere Informationen angekündigt und zur Mitarbeit und Hilfestellung aufgerufen. 1920 schlossen sich die rheinischen Mädchen-Bibel-Kreise dem Bund der Mädchen-Bibel-Kreise, zunächst mit Sitz in Leipzig, später in Bad Salzuflen, an. Trotz zeitweiliger Auflösung des Bundes zwischen 1934 und 1945 - den Lehrerinnen wurde verboten sich weiterhin im MBK zu engagieren und die Kreise sollten in die HJ integriert werden - fanden einzelne Treffen und Freizeiten statt, zumindest bis 1938, sofern man nachweisen konnte, dass der gesamte Tagesablauf rein religiöser Natur war. Dennoch konnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges an bestehende Strukturen anknüpft und so die Arbeit schnell wieder aufgenommen werden. Dabei wuchs das Aufgabengebiet mit dem Alter der Mitglieder. 1954 gründete sich aus ehemaligen Schülerinnen der MBK die "junge Trägerschaft", um weiterhin ihren Teil zur MBK-Arbeit beizutragen. Mit dem Besuch einzelner Schulen und sogenannten "Schülerinnengesprächen" begann die Schulwochenarbeit 1955, die schon bald mit Ferienfreizeiten und Schülerinnenkonventen erweitert wurde. Die Schülerinnen und Studentinnen wurden älter und der MBK passte sich an, indem auch Freizeiten und Treffen für junge Frauen stattfanden. 1963 führte der MBK auf Betreiben der hauptamtlichen Sekretärin Ruth Worch auch offiziell die Berufstätigenarbeit im Rheinland ein. Mit der Fusion der MBK mit den Schüler-Bibel-Kreisen 1971 zur ‚Evangelischen Schülerarbeit im Rheinland‘ stand nunmehr die Jugendarbeit ohne Geschlechtertrennung im Vordergrund und die Frauenarbeit verlor an Nachwuchs. So wurde im selben Jahr die Organisation ‚Evangelische Berufstätigenarbeit im Rheinland e. V.‘ mit Sitz in Wuppertal, seit 1984 in Düsseldorf und später in Solingen, gegründet. Als die Frauen nach und nach das Ruhestandsalter erreichten, nannte sich der Verein 2004 in ‚MBK Evangelische Arbeit mit Frauen im Rheinland e.V.‘ um und tagte seit 2008 dreimal jährlich mit der Vereinigung Ev. Berufstätiger Frauen und der Ev. Frauenhilfe im Rheinland. MBK-Gesamtverband in Bad-Salzuflen seit 2007 "Menschen begegnen - Bibel entdecken - Kirche gestalten" und arbeitet schwerpunktmäßig mit Jugendlichen jedes Geschlechts. Ein weiterer wichtiger Zweig der MBK-Arbeit war die Mission. Nach der Gründung einer eigenen Missionsgesellschaft 1925 reisten ein Jahr darauf bereits die ersten Missionarinnen nach China. Ein eigener Verlag und eine Bibelschule folgten. Politische und kirchliche Entwicklungen führten 1933 dazu, dass die Aufgaben der Weltmission MBK als eigenständiger Verein (Arbeitsgemeinschaft MBK in Bad Salzuflen) wahrgenommen werden musste, um größeren Schaden abzuwenden. Als Teil der rheinischen MBK-Arbeit wurde 1969 in enger Kooperation Arbeitsgemeinschaft MBK in Bad Salzuflen der Mission-Arbeiter-Kreis (MAK) gegründet. Der MAK tagte bis zur Auflösung 1989 dreimal jährlich und nahm an den internationalen Missions-Tagungen teil. 2003 vereinten sich MBK-Mission und Arbeitsgemeinschaft MBK wieder und mit der Auflösung des rheinischen MBK-Vereins 2014 wird auch die rheinische Jugendarbeit über den ‚MBK- Evangelisches Jugendwerk e.V.‘ in Bad Salzuflen organisiert. Vereinsorganisation Trotz mehrfacher Namens- und Satzungsänderungen blieb die Organisation des MBK Rheinlands weitestgehend konstant. Aus der Ordnung von 1959 ist zu entnehmen, dass die Frauen- und Mädchenbibelkreise im Rheinland ein Teil der MBK-Arbeit in Deutschland waren und als freies Jugendwerk zur Jugendarbeit der evangelischen Kirche Rheinland gehörte. Der Vorstand, bestehend aus einer Vorsitzenden und Stellvertreterin und mindestens 4 weiteren Mitgliedern, meist Kassenwart und dienstälteste Sekretärinnen sowie berufenen Mitgliedern, wurde von der Mitgliederversammlung alle 4 Jahre gewählt. Seit 1971 gehörten die vom Verein mit der Berufstätigenarbeit Beauftragten dem Vorstand mit beratender Stimme an. Seit 1995 arbeitet der Verein auf ehrenamtlicher Basis. Der Bestand Der Bestand lagerte bis zur Auflösung in den Räumlichkeiten des Vereins Neben amtlichen Unterlagen sind besonders die handschriftlichen Freizeitberichte einzelner Teilnehmerinnen hervorzuheben, die einen Einblick in den Tagesablauf geben und häufig künstlerisch aufbereitet wurden, sei es mit Malereien am Rand oder sogar Berichte in Versform als Gedicht. Bei der Korrespondenz ist auffällig, dass diese hauptsächlich von den Vorstandsvorsitzenden geführt wurde, was darauf hinweist, dass diese teilweise aus persönlichen Handakten stammt. Häufig sind die Briefe an Käte Brandt-Kreling, Ruth Worch oder Gisela Biermann gerichtet oder offizielle Rundschreiben von ihnen unterschrieben. Dies hängt natürlich auch mit dem überlieferten Zeitraum zusammen. Unterlagen aus den 50er und 60er Jahren bilden den Großteil des Bestandes. Die amtlichen Unterlagen bestehen v.a. aus Protokollen der Vorstandssitzungen und Mitgliederversammlungen und dafür nötige Tischvorlagen oder andere für die Sitzungen relevante Schriftstücke. Die Korrespondenz ist ausschließlich über Vorstandsmitglieder gelaufen, ob nun mit dem LKA oder mit den einzelnen Trägerschaften oder Kreisen. Kassiert wurden lediglich redundante Schriftstücke, Abmeldungen von den Adresslisten für Jahresgaben, Teilnehmerlisten einzelner Veranstaltungen und Missionarszeitschriften der Vereinigten Evangelischen Mission (EVM) und dem Evangelischen Missionswerk. Die Akten 14, 16 und 22 sind wegen personenbezogener Unterlagen für die Benutzung gesperrt, ebenso Unterlagen, die ab 1995 entstanden sind. Gemeindebriefe wurden in die entsprechende Sammlung 8SL 047 im Archiv integriert. Ergänzende Bestände •1 OB 017 (Landeskirchenamt), 13-16-1, Bd. 1, 1953-1969 •1 OB 017 (Landeskirchenamt), 13-16-1, 4992-4994 •5 WV 013 (Schülerbibelkreise), 105/106/198/288 •5 WV 029M (Evangelische Frauenarbeit im Rheinland), 5/23 •5 WV 032 (Vereinigung berufstätiger Frauen), 2 •7 NL 084 (Nachlass Pastorin Änne Kaufmann), 84/88 Literatur Was Gott an uns gewendet hat. 100 Jahre MBK-Rheinland 1909-2009. Hrsg. v. MBK Evgl. Arbeit mit Frauen im Rheinland e. V. Solingen 2009. Käte Brandt: Steine gab's und immer Brot. 75 Jahre MBK-Geschichte und Geschichten. MBK-Verlag. Bad Salzuflen 1994. Abkürzungen EEWEvangelische Erwachsenenbildungswerk Nordrhein EFiREvangelische Frauenarbeit im Rheinland EKiREvangelische Kirche im Rheinland EMWEvangelisches Missionswerk in Deutschland LKALandeskirchenamt MAKMission-Arbeiter-Kreis MVMitgliederversammlung VEMVerienigte Evangelische Mission VebFVerein evangelischer berufstätiger Frauen
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23.06.2025, 8:11 AM CEST
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