Bestand
Kleine Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen (Bestand)
Kurzbeschreibung: Die unten
vorgestellte Predigerwitwenkasse gehört zu den Prediger- bzw.
Schullehrerwitwenkassen, deren Schriftgut das Landeskirchliche Archiv
Hannover in seinem Gesamtbestand E 38 verwahrt. Die meisten dieser
Witwenkassen wurden in der Mitte des 17. Jahrhunderts in verschiedenen
Regionen oder Inspektionen der Landeskirche gegründet. Alle
Geistlichen und Lehrer, die im Zuständigkeitsbereich der Kasse
amtierten, waren zur Mitgliedschaft verpflichtet. Das benötigte
Kapital für die jährliche Auszahlung von Witwen- und Waisengeldern an
Hinterbliebene, wurde v. a. durch regelmäßige Beiträge der Mitglieder,
aber auch durch die Vergabe von Krediten, Hypotheken u. ä., gebildet.
Ab den 40er Jahren der 20. Jahrhunderts begann die kontinuierliche
Auflösung der örtlichen Witwen- und Waisenkassen. Das Vermögen ging an
die Landeskirche, die nun die Witwen- und Waisenversorgung
übernahm.
Bestandsgeschichte: Die
Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen ist 1590 auf Anordnung
von Herzog Heinrich Julius von Braunschweig-Lüneburg gegründet worden,
um die Hinterbliebenen von Geistlichen finanziell zu unterstützen. Mit
Ausnahme der Northeimer und reformierten Prediger waren alle im
Fürstentum Göttingen beschäftigten Pastoren zur Mitgliedschaft in der
Witwenkasse verpflichtet.
Einmal jährlich - zu Michaelis -
waren die Beiträge zu leisten und wurden die Pensionen an die
Pfarrwitwen ausgezahlt.
Neben einer Hauptkasse, die
zeitweise vom Göttinger Generalsuperintendenten verwaltet wurde,
bestanden Inspektionskassen, für die der jeweilige Superintendent
zuständig war: Dieser sammelte die Beiträge ein, zahlte die Pensionen
an die Witwen aus, die in seinem Bereich wohnten, und hatte darüber
eine jährliche Abrechnung vorzulegen.
Die
Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen ist in den
[1940]er-Jahren aufgelöst worden, nachdem sie ihr Vermögen der
Landeskirche übertragen hatte.
Die vorliegenden Akten sind
[1952] in das Archiv gelangt. Neben allgemeinen Schriftwechsel besteht
der Bestand v. a. aus Rechnungssachen, Spezialrechnungen aus einzelnen
Inspektionen und aus Quittungen über erhaltene
Witwengelder.
- Reference number of holding
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E 38m
- Extent
-
0,8 lfd. M.
- Context
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Landeskirchliches Archiv Hannover (Archivtektonik) >> Gliederung >> Landeskirchliches Archiv >> E - Einrichtungen der Landeskirche, Werke, Vereine
- Related materials
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Literatur: F. G. Rettig: Nachrichten über die sogenannte kleine Predigerwitwenkasse des Fürstentums Göttingen, Göttingen 1848
- Date of creation of holding
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1590-1952
- Other object pages
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Last update
-
01.04.2025, 1:47 PM CEST
Data provider
Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1590-1952