Tod und Sterben

Abstract: Sterblichkeit ist in vielen Kulturen eine Voraussetzung für Heldentum. Denn der Tod gilt als ein Risiko, das Helden eingehen, als ein Opfer, das sie erbringen, und damit als eine ultimative Grenzüberschreitung. Sowohl die Bereitschaft, zu sterben, als auch der Tod und seine Umstände spielen eine wesentliche Rolle in Heroisierungsprozessen. Die Verehrung und Bewunderung von Helden enden nicht mit ihrem Leben, sondern setzen sich fort oder entstehen in einigen Fällen erst posthum.
Tod und Sterben erhalten auf zwei Wegen eine Funktion in Heroisierungsprozessen:
1) Im Fall des ‚heldenhaften Todes‘ bilden das Sterben und die Todesumstände einer Figur einen eigenen Faktor für ihre Heroisierung. In der Regel handelt es sich dabei um eine nachträgliche Heroisierung, die mit der Zuschreibung einhergeht, der Held habe sich unter Inkaufnahme oder in der Gewissheit des eigenen Todes einer gefährlichen Situation ausgesetzt und somit ein Selbstopfer erbracht. Die innere Einstellung des Helden gegenüber dem Tod wird damit – oft unabhängig davon, ob diese Einstellung faktisch gegeben war oder ob es sich um eine bloße Projektion der Verehrer handelt – zu einem entscheidenden Kriterium der Heroisierung.
2) Der ‚Tod von Helden‘ meint zunächst nicht mehr als das Sterben von Figuren, die bereits zu Lebzeiten einen heroischen Status erlangt hatten. Der Tod eines Helden ist häufig ein Anlass für die Verehrergemeinschaft, sich seine Taten und sein Wirken erneut zu vergegenwärtigen und seinen Heldenstatus zu bekräftigen. Ein solches Ereignis ist daher nicht selten mit rituellen Ehrbezeugungen, Erinnerungspraktiken, Toten- und Grabkulten verbunden

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Ausgabe
1.1, zuletzt bearbeitet am 31. Mai 2021
Sprache
Deutsch

Schlagwort
Held
Sterben
Heroisierung
Kollektives Gedächtnis
Heldentod
Gefallener
Tod
Sterblichkeit
Heldentod
Opfertod
Martyrium
Kollektives Gedächtnis
Heroisierung
Held
Heldin
Gefallener

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2021
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/heroicum/tsd1.1.20210531
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2182093
Rechteinformation
Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:50 MEZ

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Beteiligte

Entstanden

  • 2021

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