Arbeitspapier | Working paper

Die Konstruktion von Männerbildern in Russland: Kontinuität und Wandel von Männerbildern in den 90er Jahren am Beispiel sowjetischer und postsowjetischer Filme

"Gender, die soziokulturelle Norm von Geschlecht, ist eine der fundamentalen Institutionen einer Gesellschaft. In den Geschlechternormen reproduzieren sich die herrschenden Machtstrukturen, nach denen soziale Ordnungen organisiert werden. Will man den gesellschaftlichen Umbruch in Rußland untersuchen, ist es jenseits der Analyse des staatlichen Umbaus notwendig, den sozialen Wandel anhand der Veränderungen dieser zentralen sozialen Stratifikationslinien nachzuverfolgen. In einer männlich dominierten Gesellschaft wie in Rußland, in der die wichtigen politischen und gesellschaftlichen Entscheidungsträger fast ausschließlich Männer sind, kommt der Konzeption von Männlichkeit diesbezüglich eine herausragende Bedeutung zu: Nach dem Soziologen Robert W. Connell strukturiert sich Macht in einer Gesellschaft analog zu der in ihr hegemonialen Männlichkeit. Daher soll die Frage nach dem sozialen Wandel in Rußland in dieser Arbeit anhand der sich verändernden Konzepte von Männlichkeit untersucht werden. Da Gender medial vermittelt wird macht es im Zeitalter der massenmedialen Kommunikation und angesichts der besonderen Bedeutung des Kinos in Rußland Sinn, die Gender-Konzepte anhand ihrer cineastischen Darstellung zu untersuchen. Die filmischen Gesellschaftsporträts sind Zeitdokumente, in denen die Normen von Männlichkeit sichtbar und nachvollziehbar werden. Diente das Ideal von Männlichkeit in der Sowjetunion anfänglich noch der Mobilisierung für den gesellschaftlichen Aufbau, den Krieg und der Implementation sowjetischer Werte, so wurde Männlichkeit in der Zeit der Stagnation Indikator für die gesellschaftliche Krise. In den 80er Jahren wurde diese Krise zunehmend über die Agonie und den Zerfall männlicher Ideale dargestellt. Setzte sich die kritische Auseinandersetzung mit Männlichkeit auch während der Perestroika fort, so lässt sich seit Mitte der 90er Jahre ein neuer Trend hin zu einem restaurativ-patriarchalen Männlichkeitsideal feststellen." (Autorenreferat)

Die Konstruktion von Männerbildern in Russland: Kontinuität und Wandel von Männerbildern in den 90er 
Jahren am Beispiel sowjetischer und postsowjetischer Filme

Die Konstruktion von Männerbildern in Russland: Kontinuität und Wandel von Männerbildern in den 90er Jahren am Beispiel sowjetischer und postsowjetischer Filme | Urheber*in: Hartmann, Katrin

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Weitere Titel
The construction of images of men in Russia: continuity and change in images of men during the 1990s, using Soviet and post-Soviet films as an example
ISSN
1434-419X
Umfang
Seite(n): 63
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Arbeitspapiere des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, Arbeitsschwerpunkt Politik (39)

Thema
Sozialwissenschaften, Soziologie
Publizistische Medien, Journalismus,Verlagswesen
andere Medien
Frauen- und Geschlechterforschung
historische Entwicklung
Russland
Mann
Geschlechtsrolle
Geschlecht
Geschlechterverhältnis
Film
Männlichkeit
postsozialistisches Land
UdSSR-Nachfolgestaat
Änderung
UdSSR

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Hartmann, Katrin
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut Abt. Politik
(wo)
Deutschland, Berlin
(wann)
2002

URN
urn:nbn:de:0168-ssoar-440187
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Arbeitspapier

Beteiligte

  • Hartmann, Katrin
  • Freie Universität Berlin, Osteuropa-Institut Abt. Politik

Entstanden

  • 2002

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