Skulptur (visuelles Werk)

Selbstbildnis

Der 1879 in Chemnitz geborene Scheibe begann seine Laufbahn als Maler. Erst nach seinem Umzug nach Berlin um 1905 wandte er sich autodidaktisch der Bildhauerei zu und modellierte zunächst kleinformatige Tierplastiken. Während seiner späteren Lehrtätigkeit als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main (1925–1935) konzentrierte er sich zunehmend auf die Darstellung von Menschen. Oft scheinen seine schlanken, androgynen Gestalten dem Künstler zu ähneln, selbst seine frühen Tierskulpturen wirken wie eine Art Selbstbefragung. Sein erstes plastisches Selbstporträt schuf Scheibe erst spät. Der damals 52-Jährige, dessen Wesen von seinen Zeitgenossen als introvertiert und ernst beschrieben wird, hat sich hier ganz unpathetisch wiedergegeben. Die tiefliegenden Augen unter betonten Oberlidern, der geschlossene, schmale Mund und die gespannten Gesichtszüge wirken dennoch nicht starr, sondern bewegt, bedingt durch die leichte Asymmetrie von Augenbrauen und Mundwinkeln. Im Jahr seiner Entstehung wurde das Porträt in der Herbstausstellung der Preußischen Akademie der Künste gezeigt. Zwei weitere Exemplare gab der Künstler im April/Mai 1932 in der Frankfurter Bildgießerei Komo in Auftrag (Andreas Komo an Magdalena George, 7.5.1960, SLUB, Mscr. Dresd. App. 2523.284 a). Wie seinem Kassenbuch zu entnehmen ist, verkaufte Scheibe eines davon direkt an die Nationalgalerie (Archiv Georg Kolbe Museum, Berlin, Nachlass Richard Scheibe, Kassenbuch I, R.Sch.928). Eines der beiden späteren Selbstporträts des Künstlers, entstanden 1946, befindet sich ebenfalls im Besitz der Nationalgalerie (B 235). | Carolin Jahn

Material/Technik
Bronze
Maße
Höhe: 37 cm
Höhe x Breite x Tiefe: 37 x 20 x 24,5 cm (ohne Sockel)
Breite: 20 cm
Höhe x Breite x Tiefe: Sockel: 5 x 17 x 17 cm
Tiefe: 24,5 cm
Höhe x Breite x Tiefe: 42 x 20 x 24,5 cm (inkl. Sockel)
Standort
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Inventarnummer
B I 632

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1940 Überweisung vom Ministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung an die Nationalgalerie
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
Frankfurt (Main)
(wann)
1931 (Guss 1932)

Rechteinformation
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Letzte Aktualisierung
08.05.2023, 07:18 MESZ

Objekttyp


  • Skulptur (visuelles Werk)

Beteiligte


Entstanden


  • 1931 (Guss 1932)

Ähnliche Objekte (12)