Bild

Selbstbildnis an der Staffelei

Stuck hat sich durch Palette, Pinsel und die Staffelei links als Künstler ausgewiesen. Im Malen innehaltend, begutachtet er das Geschaffene, und zwar sowohl das momentan in Arbeit befindliche Gemälde als auch das Interieur seines Münchner Ateliers. Seine bourgeoise Künstlervilla war von ihm im Sinn eines umfassenden Credos ausgestaltet. Von dieser Dekoration sind im Hintergrund erkennbar der unterhalb der renaissancehaften Decke umlaufende Fries jagender Kentauren (ein aufgrund der hintergründigen Doppelnatur von Tier und Mensch beliebtes Motiv in Stucks Malerei und Skulptur) sowie die partiell lesbaren Namen von Künstlern, in deren Tradition Stuck sich sah, neben Phidias, dem gefeiertsten Künstler der Antike, und anderem auch Michelangelo. So misst sich Stuck mit einem der größten Genies der Renaissance, und auf dessen Universalismus erhob er auch – nicht ohne Selbstüberhebung – Anspruch. Unter Stucks Selbstporträts nimmt dieses, das, wie so oft bei ihm, unter Zuhilfenahme von Fotografien entstand und im Jahr seiner Nobilitierung gemalt wurde, einen insofern besonderen Platz ein, als sich der Künstler – voller Stolz und ein wenig pathetisch – betont unteransichtig zeigt, also sich selbst gegenüber den Betrachter:innen erhöht. Kleidung, Frisur und Bart sind wohlgeordnet: Stuck ist der Münchner Malerfürst schlechthin. | Bernhard Maaz

Vorderseite mit Rahmen | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0 Universell

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Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
F.V. 50
Maße
Höhe x Breite: 72,5 x 76 cm
Rahmenmaß: 105,5 x 106,5 x 10 cm (exkl. 1,5 cm HS; 07.01.2022, KM)
Material/Technik
Öl auf Holz

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
Seit 1967 Leihgabe der Bundesrepublik Deutschland
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1905

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • 1905

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