Malerei

Paulinchen aus Ahrenshoop Verso: Bleistiftskizze zu einem Doppelbildnis

Ende des 19. Jahrhunderts hatte sich das Ostseebad Ahrenshoop zu einem beliebten Treffpunkt bildender Künstler entwickelt. Eine Malschule und eine Künstlerkolonie wurden gegründet, und in den Sommermonaten verbrachten Künstler aus ganz Deutschland hier ihre Ferien, darunter Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky aus München oder der Brücke-Künstler Erich Heckel aus Dresden. Für die in Rostock lebende Diehn-Bitt war es kein weiter Weg. Doch „Paulinchen aus Ahrenshoop“ ist mit der Vorstellung eines idyllischen Ferienortes nicht zu verbinden. Das Gemälde zeigt eine dunkel gekleidete Frau in düsterer Umgebung. Mit gesenktem Blick und hängenden Mundwinkeln sitzt sie vor einer Bretterwand, die klobigen Hände auf den Schoß gelegt. Im Hintergrund ist von einem Baum lediglich der Stamm zu erkennen. Nicht nur die Porträtierte, auch die Natur scheint in diesem ein Jahr nach der Machtübernahme Adolf Hitlers gemalten Bild zum Stillstand gekommen zu sein. Die merkwürdig hellen Partien hinter der Sitzenden und der Bretterwand sowie das sonderbar erleuchtete Gesicht der Alten heben die düstere Stimmung weiter hervor und hinterlassen angesichts der ansonsten klar konturierten Darstellung das Gefühl einer unterschwelligen Bedrohung. | Kyllikki Zacharias

Location
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin, BerlinDeutschland, BerlinDeutschland
Inventory number
A IV 181
Measurements
Höhe x Breite: 107 x 74,5 cm
Material/Technique
Öl auf Holz

Event
Eigentumswechsel
(description)
1968 Ankauf von der Künstlerin
Event
Herstellung
(who)
(when)
1934

Rights
Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin
Last update
14.04.2025, 8:09 AM CEST

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Object type

  • Malerei

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Time of origin

  • 1934

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