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Die Frage der Freiwilligkeit der islamischen Eheschließung: Schariarechtliche Vorgaben und gesellschaftliche Praxis unter Berücksichtigung des Phänomens der Zwangsheirat

Dürfen Frauen aus islamischen Kulturkreisen aus freien Stücken heiraten? Ist die "Zwangsehe definitiv unislamisch"? Warum verabschiedete jedoch die "Deutsche Islamkonferenz" im April 2012 eine "Erklärung gegen häusliche Gewalt und Zwangsheirat"? Warum nehmen Frauenrechtlerinnen wie Serap Çileli, Necla Kelek oder Seyran Ate so engagiert Stellung gegen das Phänomen Zwangsheirat im islamischen Kulturkreis? Liegt die Problematik vor allem in Traditionen, unzureichender Bildung, mangelnden materiellen Resourcen, in Machtmissbrauch oder doch in der Religion begründet? Auf der UNO-Welt-Konferenz des Jahres 2000 in Peking wurden Zwangsehen erstmalig als Verletzung der Menschenrechte anerkannt. In Deutschland wurden sie mit dem 01.07.2011 unter § 237 StGB ins Strafrecht aufgenommen; sie können nun in Deutschland mit 6 Monaten bis 5 Jahren Gefängnis bestraft werden. Verlässliche Statistiken zur Zahl der Zwangsehen in westlichen Ländern existieren zwar nicht; in einzelnen Städten wie Berlin oder Hamburg werden allerdings mehrere Hundert Fälle pro Jahr dokumentiert. Ihren Opfern gebührt unsere volle Unterstützung, und auch innerhalb der islamischen Gemeinschaften sollte die Problematik der Zwangsehe beständig thematisiert werden.

Die Frage der Freiwilligkeit der islamischen Eheschließung: Schariarechtliche Vorgaben und gesellschaftliche Praxis unter Berücksichtigung des Phänomens der Zwangsheirat

Urheber*in: Schirrmacher, Christine

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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ISSN
1616-8828
Umfang
Seite(n): 56
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Status: Veröffentlichungsversion

Erschienen in
Rechtspolitisches Forum (61)

Thema
Soziologie, Anthropologie
Soziale Probleme und Sozialdienste
Familiensoziologie, Sexualsoziologie
soziale Probleme
Ehe
Islam
Scharia
Koran
Menschenrechte
Ehre
häusliche Gewalt
Zwang
Strafrecht
Bundesrepublik Deutschland

Ereignis
Geistige Schöpfung
(wer)
Schirrmacher, Christine
Ereignis
Veröffentlichung
(wer)
Institut für Rechtspolitik an der Universität Trier
(wo)
Deutschland, Trier
(wann)
2012

URN
urn:nbn:de:hbz:385-8116
Rechteinformation
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
Letzte Aktualisierung
21.06.2024, 16:26 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Vortrag

Beteiligte

  • Schirrmacher, Christine
  • Institut für Rechtspolitik an der Universität Trier

Entstanden

  • 2012

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