Bestand

Hauptnachrichtenzentrale der NVA (Bestand)

Geschichte des Bestandsbildners: Mit der Aufstellung des Ministeriums für Nationale Verteidigung zum 1. März 1956 nahm auch eine Nachrichtenbetriebsabteilung (NBA) ihre Tätigkeit auf. Sie hatte die Aufgabe, die stationären Nachrichtenverbindungen in und zum Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) zu betreiben und zu halten.

Am 01. Juni 1969 erfolgte mit Befehl des Ministers Nr. 54/69 die Umbenennung in Hauptnachrichtenzentrale (HptNZ). Sie war im MfNV am Standort Strausberg unterirdisch untergebracht. Unterstellt war sie truppendienstlich dem Chef des Hauptstabes der NVA und wurde vom Chef der Verwaltung Nachrichten fachlich geführt. Mit den Jahren erweiterten sich die Aufgaben der HptNZ immer mehr: Sie diente als Knotenvermittlungsstelle im Nachrichtensystem der NVA und war zugleich Endvermittlungsstelle für das MfNV. Laut Befehl des Leiters aus dem Jahr 1975 sei die grundsätzliche Aufgabe der HptNZ die „Sicherstellung von Nachrichtenverbindungen zur Gewährleistung [...] der Gefechtsbereitschaft der NVA". Überdies galt die Sicherstellung der Verbindungen gleichermaßen für folgende Einrichtungen/Verbände und Zwecke: Zusammenwirken mit den Ministerien der bewaffneten Kräfte, Führung des Ministeriums für Nationale Verteidigung, Stab der Vereinten Streitkräfte, Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD),

Generalstäbe der Polnischen Armee und Tschechoslowakische Volksarmee.

Im Oktober 1990 wurde die Hauptnachrichtenzentrale als Hauptfernmeldezentrum (HptFmZ) dem Chef des Stabes im Bundeswehrkommando Ost unterstellt.

Inhaltliche Charakterisierung: Im Bestand sind neben einer nahezu vollständigen Befehlssammlung des Kommandeurs auch große Teile der Befehle des Ches der Verwaltung Nachrichten enthalten. Hierin finden sich größtenteils personalwirtschaftliche Unterlagen über Belobigungen und Bestrafungen von Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten der HptNZ. Ein erheblicher Teil dieser Akten musste angesichts personenschutzwürdiger Inhalte für die Benutzung gesperrt werden und darf nur nach Rücksprache mit dem zuständigen Fachreferat (MA 4) eingesehen werden. Ebenso verhält es sich mit den Akten zur Aus- und Weiterbildung (namentlich Ausbildungspläne und Auswertungen der Ausbildungsjahrgänge), die einen großen Teil des Bestandes ausmachen. Überdies sind Chroniken der Jahre 1973 bis 1990 überliefert, die bereits ab dem Jahr 1945 die Entwicklung des Nachrichtenwesens und der HptNZ aufzeigen.

Da die massenpolitische Arbeit in der sozialistischen DDR eine wichtige Rolle spielte, sei hier noch auf die Informationsberichte des Politorgans hinzuweisen. Diese enthalten wesentliche Informationen zur politisch-ideologischen Diversion und Agitation und geben einen ausführlichen Einblick in die propagandistische Arbeit des Staates und im Speziellen der HptNZ.

Erschließungszustand: Findkartei, Findbuch

Vorarchivische Ordnung: Der Bestand der Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung wurde im März 2014 endarchivisch bearbeitet. Der vorher über die Findkartei recherchierbare Bestand wurde nach den aktuellen Verzeichnungsrichtlinien erschlossen und in die Datenbank übertragen. Dabei wurde der vorgefundene Ordnungszustand beibehalten. Zur Auflösung und Vereinheitlichung der bisherigen verschiedenen Signatursysteme erfolgte eine Neusignierung. Die bisher verwendeten vorläufigen Archivsignaturen wurden über die Altsignaturen erfasst.Bis zur Bearbeitung im März 2014 lagerten die Unterlagen noch unter der Archivzugangsnummer aus dem Verwaltungsarchiv (AZN ...) bzw. unter der Signatur, die im Militärarchiv der DDR in Potsdam (VA-01/...) vergeben wurde.

Im Ergebnis der archivischen Bearbeitung umfasst der Bestand nunmehr 130 Akteneinheiten mit einem Umfang von 3,8 lfm.

Zitierweise: BArch DVW 3-1/...

Bestandssignatur
Bundesarchiv, BArch DVW 3-1
Umfang
129 Aufbewahrungseinheiten; 3,8 laufende Meter
Sprache der Unterlagen
deutsch

Kontext
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Ministerium für Nationale Verteidigung >> Lager, Werkstätten und weitere militärische Einrichtungen

Provenienz
Hauptnachrichtenzentrale der NVA (HptNZ), 1956-1990
Bestandslaufzeit
1962-1990

Weitere Objektseiten
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Zugangsbeschränkungen
Besondere Benutzungsbedingungen: Manche Akten wurden aus Persönlichkeitsrechten für die Benutzung gesperrt. Dies betrifft 34 Akten.
Letzte Aktualisierung
16.01.2024, 08:43 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Beteiligte

  • Hauptnachrichtenzentrale der NVA (HptNZ), 1956-1990

Entstanden

  • 1962-1990

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