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C Rep. 736 Informationszentrum der NVA am Brandenburger Tor (Bestand)

Vorwort: C Rep. 736 Informationszentrum der NVA am Brandenburger Tor

1. Geschichte
Das Informationszentrum der NVA am Brandenburger Tor wurde 1962 für die auslandsinformatorische Tätigkeit der Berliner Stadtkommandantur eingerichtet - zuerst als Gästebüro des Stadtkommandanten, später als Informationszentrum.
Es war dem Stellvertreter des Stadtkommandanten der Hauptstadt der DDR, Berlin, und Leiter der Politabteilung unterstellt, der in Ordnungen und Weisungen die Tätigkeit des Informationszentrums regelte.
Die Mitarbeiter waren Militärangehörige.
Die Aufgaben der Einrichtung umfassten im Wesentlichen
- militärpolitische Vorträge
- Filmvorführungen
- Besichtigungen des "antifaschistischen Schutzwalls" vom Besucherpodest aus
- Besichtigung von Grenzsicherungsanlagen.

Jährlich wurden die ideologischen Schwerpunkte für die Vermittlung der Militärdoktrin der DDR und des Warschauer Vertrages in verbindlichen Richtlinien vorgedacht bzw. ausgearbeitet.
Danach erfolgten Argumentation und Information gegenüber den Besuchern.
Ebenso war festgelegt, wer Besucher anmelden durfte und welche Besucher angemeldet werden konnten, wobei die jeweils aktuelle außenpolitische Situation eine erhebliche Rolle spielte.
Für die Informationstätigkeit war der Stadtkommandant der Hauptstadt der DDR zuständig; die Sicherheit der Delegationen und Einzelbesucher war vom Chef der Grenztruppen zu gewährleisten.
Das Informationszentrum arbeitete mit kommunaler Unterstützung: beim Oberbürgermeister Berlins gab es einen Beauftragten für das Brandenburger Tor, der die Einrichtung u. a. mit finanziellen Mitteln und bei der Ausstattung unterstützte. Der Rat des Stadtbezirkes Berlin-Mitte finanzierte den Hausmeister.

Nachdem im Verlauf des Jahres 1990 die NVA der DDR aufgelöst worden war, gelangte das Informationszentrum in die Zuständigkeit der Magistratsverwaltung für Kultur und wurde aufgelöst.

2. Bestandsinformation
Die Räume im Brandenburger Tor wurden geräumt, die verbliebenen Unterlagen und Dokumentationen zunächst in Kellerräume des Gebäudes der ehemaligen Stadtkommandantur in der Clara-Zetkin-Straße eingelagert. Durch die Abwicklung des Magistrats von Berlin zum 31. Dezember 1990 wechselte erneut die Zuständigkeit zur Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, die das Landesarchiv am 10. April 1991 dringend um Übernahme des Archivgutes bat. Das Landesarchiv fand ein nahezu leeres Gebäude vor; außerdem waren keine zuständigen Mitarbeiter zu ermitteln. Binnen weniger Stunden war das verbliebene Schriftgut zu sichten und zu bewerten. Es wurde gebündelt und in das Archiv verbracht. Inwieweit die Überlieferung vollständig ist, kann nicht eingeschätzt werden.

Eine Verzeichnung von Anfang der 1990er Jahre wurde im Jahre 2010 in die Datenbank Augias 8.1 überführt und bildet die Grundlage für dieses Findbuch.
Die Überlieferung umfasst 93 Archivalieneinheiten (2,4 lfm), darunter zahlreiche Fotos, und belegt das Wirken des "Informationszentrums der NVA am Brandenburger Tor" für den Zeitraum 1962 bis 1990.

Einige Akten sind auf Grund archivgesetzlicher Bestimmungen bzw. der EU-Datenschutz-Grundverordnung für die Benutzung befristet gesperrt. Eine Verkürzung der Schutzfristen kann auf Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin. [Ergänzung 2017]



Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, C Rep. 736, Nr. ...




Berlin, Februar 2010 Monika Schmidt Heike Schroll

Reference number of holding
C Rep. 736

Context
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> C Bestände (Ost-) Berliner Behörden bis 1990 >> C 4 Alliierte und Behörden der DDR mit regionaler Zuständigkeit >> C 4.2 Behörden der DDR

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28.02.2025, 2:13 PM CET

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