Bestand

Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der NVA (Bestand)

Bestandsbeschreibung: Aufgaben und Organisation:

Die in den Schutz- und Sicherheitsorganen in der Sowjetischen Besatzungszone / DDR tätigen Zivilbeschäftigten waren zunächst in der 1946 gegründeten IG Öffentliche Betriebe und Verwaltungen organisiert (ab 1949 als Gewerkschaft Verwaltungen, Banken, Versicherungen bezeichnet). Nach mehreren Umstrukturierungen hatte diese Gewerkschaft ab 1963 die Bezeichnung Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft (siehe DY 45). In ihr waren die im Bereich des Ministeriums für Nationale Verteidigung (NVA, Grenztruppen, Zivilverteidigung) arbeitenden Zivilbeschäftigten bis zum 31.08.1973 organisiert. Auf der Grundlage eines Beschlusses des Sekretariats des Bundesvorstandes des FDGB vom 09.05.1973 bestand danach die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der NVA. Deren 2. Ordentlicher Gewerkschaftstag beschloß am 02.10.1990 die Auflösung der Gewerkschaft mit sofortiger Wirkung. Die Mitglieder wurden aufgefordert, sich der Gewerkschaft Öffentliche Dienste Transport und Verkehr (ÖTV) anzuschließen.

Neben der Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten gab es 1990 die Gewerkschaft der Armeeangehörigen. Auf regionaler Ebene waren beide Gewerkschaften mitunter zur Gewerkschaft der Armeeangehörigen und der Zivilbeschäftigten verschmolzen.

Die besonderen militärischen Erfordernisse führten schon frühzeitig zur relativen Eigenständigkeit der gewerkschaftlichen Arbeit in der NVA unter Anleitung der Politischen Hauptverwaltung der NVA (relevante Bestände befinden sich im Bundesarchiv / Militärarchiv). 1965 gab es erste Festlegungen, die die Sonderstellung organisationspolitisch auch nach außen sichtbar regelten. Mit Wirkung vom 01.01.1965 wurde ein Gewerkschaftskomitee beim Ministerium für Nationale Verteidigung gebildet, daß 1966 ein Sekretariat als Leitungsorgan erhielt. Bereits ab 1965 führte die Gewerkschaftsorganisation der NVA eigene Delegiertenkonferenzen durch. Im Jan. 1968 wurde das Gewerkschaftskomitee zur Zentralen Leitung der Gewerkschaftsorganisation der NVA umgewandelt. Die Zentrale Leitung übernahm mit Wirkung vom 01.01.1971 die Verantwortung für die gewerkschaftliche Finanzarbeit und den Feriendienst im Organisationsbereich.

Die Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten war dem Bundesvorstand des FDGB direkt unterstellt. Eine 1973 beschlossene Instruktion für die Arbeit der Gewerkschaft legte fest, daß ausschließlich das Sekretariat bzw. die Abteilung Organisation des Bundesvorstandes den Zentralvorstand anleiten sollten (siehe DY 34). Diese Instruktion wurde 1978 aufgehoben und die Politische Hauptverwaltung der NVA übernahm offiziell die direkte organisatorische Anleitung und Führung der Gewerkschaftsorganisation entsprechend der militärischen Erfordernisse. An die Satzung des FDGB und die Berichtserstattungspflicht gegenüber dem Bundesvorstand blieb die Gewerkschaft gebunden.

Der Organisationsaufbau folgte der Struktur der NVA. Entsprechend waren dem Zentralvorstand Bereichsgewerkschaftsorganisationen in der NVA, den Grenztruppen, in den Militärbezirken und im Ministerium für Nationale Verteidigung nachgeordnet. Unterste Ebene waren die in den Verbänden, selbständigen Dienststellen und Einrichtungen bestehenden Grundorganisationen. Diese in den Grundzügen bereits seit 1965 bestehende Gliederung unterlag mehrfach Veränderungen. 1990 wurde eine territoriale Gliederung eingeführt und die Leitungsebenen zwischen Zentralvorstand und Betriebsorganisationen aufgelöst. Am 01.05.1990 nahmen 11 Geschäftsstellen in den Bezirken ihre Arbeit auf, wobei jeweils Halle und Magdeburg, Dresden und Chemnitz sowie Erfurt mit Gera und Suhl zusammengefaßt waren. Berlin sowie die Betriebsgewerkschaftsleitung (BGL) im Ministerium für Nationale Verteidigung blieben selbständig. Die Bereichsgewerkschaftsleitungen der Grenztruppen und des Zivilschutzes bestanden weiter und stellten ihre Tätigkeit erst Ende 1990 ein.

Struktur und personelle Besetzung des Zentralvorstandes

Struktur des Apparates des Zentralvorstandes 1969

Politische Mitarbeiter:

Vorsitzender

Stellvertreter des Vorsitzenden

Politischer Mitarbeiter

Hauptsachbearbeiter

Struktur des Apparates des Zentralvorstandes 1971

Politische Mitarbeiter:

Vorsitzender

Stellvertreter des Vorsitzenden

Politischer Mitarbeiter für Organisation und Sozialpolitik

Politischer Mitarbeiter für Finanzen

Politischer Mitarbeiter für Feriendienst

Struktur- und Stellenplan 1973

Vorsitzender

Persönlicher Referent des Vorsitzenden

Stellvertreter

Sekretär für Arbeit und Löhne

Sekretär für Agitation/Propaganda/Kultur

Sekretär für Sozialpolitik

Abteilungsleiter Organisation/Kader

Vorsitzender der Revisionskommission

Stellvertretender Abteilungsleiter Arbeit und Löhne

Stellvertretender Abteilungsleiter Agitation/Propaganda/Kultur

Stellvertretender Abteilungsleiter Sozialpolitik

Politischer Mitarbeiter Finanzen Stellvertreter des Vorsitzenden

1 Politischer Mitarbeiter Arbeit und Löhne

2 Politische Mitarbeiter Agitation/Propaganda/Kultur

1 Politischer Mitarbeiter Sozialpolitik

2 Politische Mitarbeiter Organisation/Kader

Hauptsachbearbeiter (HSB) Innere Verwaltung Organisation/Kader

Sachbearbeiter Arbeit und Löhne

Sachbearbeiter Agitation/Propaganda/Kultur

Sachbearbeiter Sozialpolitik

Personelle Zusammensetzung des gewählten Sekretariats des ZV

1973 - 1. Zentraldelegiertenkonferenz:

Vorsitzender des ZV: Horst Glaeser

Stellvertreter des Vorsitzenden: Irene Bütow

Sekretär für Agitation/Propaganda/Kultur: Konrad Burkhardt

Sekretär für Arbeit und Löhne: Claus Conrad

Sekretär für Sozialpolitik: Hans Gießler

Sekretär für Frauenarbeit/Vorsitzende der Frauenkommission (ehrenamtlich): Brigitte Putzger

1977 - 2. Zentraldelegiertenkonferenz:

Vorsitzender: Horst Glaeser

Stellvertreter des Vorsitzenden: Irene Bütow

Sekretär für Agitation/Propaganda/Kultur: Heinz Lotze

Sekretär für Arbeit und Löhne: Claus Conrad

Sekretär für Sozialpolitik: Hans Gießler

Sekretär für Frauenarbeit/Vorsitzende der Frauenkommission: Irene Bütow

Sekretär für Internationale Verbindungen: Hans Knöfler

1982 - 3. Zentraldelegiertenkonferenz:

Vorsitzender: Helmut Klabunde

Stellvertreter des Vorsitzenden: Irene Bütow

Sekretär für Agitation/Propaganda/Kultur und Bildung: Hans Lotze

Sekretär für Arbeit, Löhne und Recht: Heinz Sumieski

Sekretär für Arbeits- und Gesundheitsschutz/Sozialpolitik: Hans Gießler

Sekretär für Internationale Verbindungen: Hans Knöfler

Vorsitzende der Frauenkommission: Brigitte Putzger

1987 - 4. Zentraldelegiertenkonferenz:

Vorsitzender: Helmut Klabunde

Stellvertreter des Vorsitzenden: Bernd Nickel

Sekretär für Arbeit, Löhne, Recht: Hans-Jürgen Busch

Sekretär für Gesundheits- und Arbeitsschutz/Sozialpolitik: Hans Gießler

Sekretär für Internationale Verbindungen und Vorsitzende der Frauenkommission: Bärbel Lauenstein

Vorsitzende der Kommission Jugend und Sport: Doris Masch

Brigitte Putzger wurde 1985 zum Politischen Mitarbeiter für Archivwesen gewählt.

1990 - 15. Tagung des Zentralvorstandes, in das Arbeitssekretariat wurden gewählt:

Bernd Nickel

Hans-Jürgen Busch

Doris Masch

Bärbel Lauenstein

Ursula Baatz

Renate Bohla

Annelies Löffler

Herbert Schumann

Bernd Stutterheim

Ingrid Lederer

Dem auf dem 1. Gewerkschaftstag 1990 gewählten Geschäftsführenden Hauptvorstand gehörten an:

Vorsitzender: Bernd Nickel

Stellvertreter des Vorsitzenden: Wolfgang Brunner

Mitbestimmung/Personalrat: Iris Wölfer

Rechtsschutz: Ingolf Scheidewind

Soziales: Doris Masch

Finanzen: Renate Bohla

Frauen und Jugend: Annelies Löffler

Tarifpolitik: Eberhardt Heßmer

Abrüstung und Konservation: Klaus Zehm

Senioren: Lutz Böhme

Dem Ministerium für Nationale Verteidigung (Gliederungspunkt 14.4) direkt unterstellte Dienststellen und Einrichtungen (Aufzählung ohne Anspruch auf Vollzähligkeit): Erich-Weinert-Ensemble, Institut für Militärgeschichte, Armeemuseum, Militärarchiv, Militärbibliothek, Buch- und Zeitschriftenvertrieb, Militärverlag, Armeefilmstudio, Armee Sport Klub / ASK "Vorwärts", Fußball-Club "Vorwärts" Berlin, Wintersportklub (ASK Oberhof), Offiziersschule der Landstreitkräfte "Ernst Thälmann", Militärakademie "Friedrich Engels".

Bestandsgeschichte:

Am 03. Juli 1984 fasste das Sekretariat des Zentralvorstandes den Beschluß 31/84 über die Aufgaben und Maßnahmen zur Registratur und Archivierung des gewerkschaftlichen Schriftgutes. Die aktenführenden Stellen des Zentralvorstandes gaben ihr nicht mehr für die laufende Arbeit benötigtes Schriftgut an das Zwischenarchiv beim Büro des Zentralvorstandes ab. Von dort gelangte es in das Verwaltungsarchiv beim Ministerium für Nationale Verteidigung. Einzelne Dokumente sowie Veröffentlichungen wurden dem Zentralen Gewerkschaftsarchiv des FDGB zur Verfügung gestellt.

In einigen Akten vorhandene Arbeitsvermerke des Militärarchives weisen darauf hin, dass bereits vor 1969 vereinzelt Schriftgut zur Aufbewahrung an das Militärarchiv übergeben worden ist. 1987 übergab das Verwaltungsarchiv des Ministeriums für Nationale Verteidigung weitere 13 Akteneinheiten an das Militärarchiv der DDR. Die Masse des Schriftgutes wurde jedoch erst im September 1990 übergeben. Im Militärarchiv der DDR erfolgten erste sichernde archivische Arbeiten an den Akten (buchbinderische Behandlung, Foliierung und z.T. Verfilmung), die sich an den in den Akten vorhandenen Vermerken z.T. nachvollziehen lassen. Ebenfalls auf den Akten nachweisbare verschiedene ältere Signaturensysteme belegen die Bemühungen zur Strukturierung und Einpassung der Überlieferungen in eine Gesamttektonik des Archives.

Aktenführung beim Registraturbildner:

Aktenbildende bzw. -führende Bereiche des Zentralvorstandes waren:

das Sekretariat des Vorsitzenden

das Sekretariat des Stellvertretenden des Vorsitzenden

die Abteilungen

sowie

der Sekretär für internationale Arbeit

der Hauptsachbearbeiter Kader (Personalangelegenheiten)

der Hauptsachbearbeiter Büro des Sekretariats (VS-Sachen)

der Hauptsachbearbeiter Finanzen

und

der Vorsitzende der Zentralen Revisionskommission.

Bis 1971 folgte die Aktenbildung dem vom Bundesvorstand des FDGB herausgegebenen Aktenplan. Ab 1971 war der im Einheitsaktenplan der NVA enthaltene Aktenplan der Gewerkschaftsorganisation der NVA gültig (ab 1974 Aktenplan des Apparates des Zentralvorstandes, der auf dem Einheitsaktenplan der NVA beruhte). 1984 trat ein Teilaktenplan des Zentralvorstandes in Kraft, der den Einheitsaktenplan des FDGB zur Grundlage hatte. Die Umstellung der Aktenablage nach den Aktenzeichen des Einheitsaktenplanes des FDGB erfolgte im Zentralvorstand ab 01. Dezember 1984 und für alle anderen Gewerkschaftsleitungen nach Abschluß der Gewerkschaftswahlen 1984 / 1985. Für die laufende Arbeit benötigtes Schriftgut wurde nach den neuen Aktenplannummern geordnet und abgelegt. Das übrige Schriftgut wurde in der alten Registraturordnung belassen und dem Zwischenarchiv beim Büro des Zentralvorstandes übergeben.

Generell scheint von vornherein eine sehr "schlanke" Überlieferung angestrebt worden zu sein. Aufbewahrungsfristen (entsprechend auch der vorgenannten Ordnungen und Richtlinien) sind zudem streng umgesetzt worden.

Vor allem bei den Überlieferungen der Bereichsgewerkschaftsleitungen feststellbare Provenienzvermischungen sind wohl bereits in den Registraturen der Politischen Hauptverwaltung der NVA vorgenommen und nach Abgabe der Akten an das Militärarchiv nicht korrigiert worden.

Archivische Bearbeitung:

Der Bestand ist nach 1990 in zwei Phasen archivisch bearbeitet worden. Nach Abschluß der Übernahmen in das Bundesarchiv / Militärarchiv wurde das Schriftgut bis März 1994 erstmals bearbeitet. Um eine bessere Einordnung des Bestandes in den Gesamtbestand zu erreichen, wurden die Akten nach dem Ordnungsschema für die Bestände der NVA neu geordnet. Die Ordnung der Akten erfolgte entsprechend dem Aktenplan. Nach Schriftstückarten wurden die Protokolle, Beschlüsse und Informationsberichte abgelegt. Ansonsten wurden unabhängig vom Absender und Empfänger Sachakten gebildet. Die Verwaltungsstruktur hat durch die sachliche Gliederung keinen Einfluß auf die Registraturordnung. Die Reihung der Akten in den einzelnen Gruppen des Aktenplanes erfolgte chronologisch. Die Aktenbildung konnte durch die unterschiedliche Form der Überlieferung nicht einheitlich vorgenommen werden. Zum Teil wurden Akten archivisch neugebildet. Es wurde begonnen, einige Akten erweitert zu verzeichnen. Bei der Aktengruppe Protokolle der Tagungen des Zentralvorstandes wurden die Themen der Tagungen aus den "Materialien und Dokumenten für die Gewerkschaftsarbeit in der NVA" erschlossen, da sie oft nicht in den Protokollen stehen. Ergebnis der Bearbeitung waren ein vorläufiges Teilfindbuch und eine Teilkartei als Findmittel. Kassiert wurden bei dieser ersten Bearbeitung statistische Abrechnungsbögen über vergebene Ferienreisen, die ohne die nicht überlieferten Hilfsmittel des Registraturbildners nicht entschlüsselbar waren. Doppelstücke der von der Abteilung Agitation des Zentralvorstandes herausgegebenen "Materialien und Dokumente für die Gewerkschaftsarbeit" sind in die Amtsdrucksachensammlung der Bibliothek des Militärarchives abgegeben worden.

Die abschließende Bearbeitung des Bestandes erfolgte ab 2002. Die Angaben des vorläufigen Findbuches wurden überarbeitet (vereinheitlicht; korrigiert, wenn fehlerhafte oder falsche Verzeichnungsangaben übernommen worden waren). In nennenswertem Umfang wurden Akten intensiver oder erstmals verzeichnet. Das Findbuch wurde neu strukturiert, um die überlieferten Akten soweit es möglich war übersichtlich entsprechend der Verantwortlichkeiten zu präsentieren. Sachlich und registraturmäßig zusammenhängende Akten wurden, sofern es notwendig war, dabei zusammengeführt. Nichtarchivwürdiges Schriftgut wurde kassiert, Biliotheksgut an die Dienstbibliothek des Bundesarchives Berlin zur Einarbeitung in den Bestand übergeben. Das in nur geringem Umfang überlieferte Schriftgut der Bereichsleitungen wurde im Bestand unter Punkt 14 soweit es ging zusammengefaßt, um die Überlieferung nicht weiter zu zersplittern. Zum Teil handelt es sich bei den Akten um Mischprovenienzen: Registraturgut der Bereichsleitungen, beim Zentralvorstand und / oder bei der Politischen Hauptverwaltung eingegangenes Schriftgut. Die Ursachen für diese Ablage sind nicht bekannt.

Zum Umgang mit dem Schriftgut im Zentralvorstand bzw. im Militärarchiv s. a. DY 48/161.

Inhaltliche Charakterisierung: Der Gesamtumfang beträgt 335 Akten mit ca. 8,5 lfm Schriftgut aus den Jahren 1965 bis 1990.

Überliefert ist Schriftgut des Zentralvorstandes (ZV), seines Vorgängers (Zentrale Leitung der Gewerkschaftsorganisation in der NVA) sowie des Nachfolgers (Hauptvorstand der Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der NVA [GZB]). Die umfangreichste Gruppe bilden die Unterlagen über die Delegiertenkonferenzen, Protokolle der Tagungen des ZV (1968-1990), die Vorlagen des Sekretariats und die Protokolle der Sitzungen des Sekretariats des ZV (1969-1990) sowie die Beschlüsse des Sekretariats (1978-1990), des Weiteren die Konzeptionen und Arbeitspläne, Finanz-, Struktur- und Stellenpläne. Dazu kommen Eingaben aus den Jahren 1981-1990, v. a. die Arbeits- und Lebensbedingungen betreffend, aber auch mit Hinweisen zur Erneuerung der Gewerkschaftsarbeit. Weniger umfangreich, jedoch erwähnenswert ist die Überlieferung zu folgenden Themengruppen: Geschichte der GZB; Sozialistischer Wettbewerb; Zusammenarbeit mit Gewerkschaftsorganisationen in den Armeen anderer sozialistischer Staaten; Massenkontrollen auf dem Gebiet des Gesundheits- und Arbeitsschutzes; Veteranen- und Frauenarbeit; Militärreform (u. a. Informationen über Gespräche mit dem Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, im Juni 1990); Gewerkschaftsreform und -vereinigung (u. a. Korrespondenz mit der Gewerkschaft ÖTV). Darüber hinaus sind Unterlagen über die Arbeit von Bereichsgewerkschaftsleitungen überliefert (v. a. Sitzungsprotokolle). Akten über die Entlohnung von Zivilbeschäftigten befinden sich im Lohnarchiv für Militärangehörige bei der Wehrbereichsverwaltung VII in Strausberg. Überlieferungslücken lassen sich durch die im Bundesarchiv/Militärarchiv aufbewahrten Akten des Ministerium für Nationale Verteidigung (MfNV) schließen.

Die umfangreichste Gruppe bilden die Unterlagen über die Delegiertenkonferenzen, Protokolle der Tagungen des ZV (1968-1990), die Vorlagen des Sekretariats und die Protokolle der Sitzungen des Sekretariats des ZV (1969-1990) sowie die Beschlüsse des Sekretariats (1978-1990), desweiteren die Konzeptionen und Arbeitspläne, Finanz-, Struktur- und Stellenpläne.

Dazu kommen Eingaben aus den Jahren 1981-1990, v. a. die Arbeits- und Lebensbedingungen betreffend, aber auch mit Hinweisen zur Erneuerung der Gewerkschaftsarbeit. Weniger umfangreich, jedoch erwähnenswert ist die Überlieferung zu folgenden Themengruppen: Geschichte der GZB (Chronik 1955-1988) ; Sozialistischer Wettbewerb; Zusammenarbeit mit Gewerkschaftsorganisationen in den Armeen anderer sozialistischer Staaten; Massenkontrollen auf dem Gebiet des Gesundheits- und Arbeitsschutzes; Veteranen- und Frauenarbeit; Militärreform (u. a. Informationen über Gespräche mit dem Minister für Abrüstung und Verteidigung, Rainer Eppelmann, im Juni 1990); Gewerkschaftsreform und -vereinigung (u. a. Korrespondenz mit der Gewerkschaft ÖTV).

Darüberhinaus sind Unterlagen über die Arbeit von Bereichsgewerkschaftsleitungen überliefert, v. a. Protokolle der Delegiertenkonferenzen und der Sitzungen der Leitungen.

Es liegt eine sehr konzentrierte Überlieferung vor, die ohne Berücksichtigung anderer Überlieferungen oft sehr abstrakt bleibt. Überlieferungslücken lassen sich durch die im Bundearchiv / Militärarchiv aufbewahrten Akten des Ministeriums für Nationale Verteidigung sowie durch Akten der Bestände DY 30 (ZK der SED) und DY 34 (Bundesvorstand des FDGB) sowie DY 45 (Gewerkschaft der Mitarbeiter der Staatsorgane und der Kommunalwirtschaft) schließen. Beachtung finden sollten auch die v.a. in der zuständigen Landesarchiven betreuten regionalen Überlieferungen der SED und des FDGB.

Auf die vom Zentralvorstand herausgegeben "Dokumente zur Gewerkschaftsarbeit" und die im Militärverlag der DDR produzierten militärspezifischen Publikationen, u. a. die Wochenzeitung "Volksarmee" (ab 01.04.1990 unter dem Namen "TREND" mit der Beilage "TREND-JUNIOR"), sei ebenfalls hingewiesen.

Hilfreich für die zeitliche Einordnung der Arbeit der Gewerkschaft kann, neben anderen Chroniken zur Geschichte der DDR, die Zeittafel zur Militärgeschichte der DDR 1949 - 1984 (Militärverlag der DDR) sein.

Akten über die Entlohnung von Mitarbeitern des Apparates der Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten wurden an das Lohnarchiv für Militärangehörige abgegeben.

Besonderheiten zu Klassifikationspunkt: 14. Betriebs- und Bereichsgewerkschaftsleitungen:

Aktenkundlich handelt es sich bei den in diesem Gliederungspunkt verzeichneten Akten sowohl um Registraturgut der jeweiligen Bereichsgewerkschaftsleitungen, als auch um bei der Zentralleitung / beim Zentralvorstand, welches im Teilbestand Organisationsabteilung üerliefert sein müsste. Zum Teil handelt es sich auch um bei der Politischen Hauptverwaltung eingegangenes Schriftgut. In einigen Akten liegen echte Mischablagen dieser Provenienzstellen vor. Warum im Militärarchiv aus diesen unterschiedlichen Überlieferungen ein zusammengefasster Bestand gebildet wurde, obwohl auch Einzelbestände für die Bereichsgewerkschaftsleitungen angelegt waren (vgl. Altsignaturen), lässt sich gegenwärtig nicht ermitteln. Ein Teil der Akten war bisher nicht mit Findmitteln erfasst, bzw. nur auf Karteien, welche den jeweiligen Akten beilagen. Um die mengenmäßig geringe Überlieferung nicht weiter zu zersplittern, wurde sie in diesem Findbuch zusammengefasst unter dem Gliederungspunkt 14. präsentiert.

Dem Gliederungspunkt 14.1. (Zentrale Delegiertenkonferenzen von Bereichsgewerkschaftsorganisationen) wurden Akten zugeordnet, die jeweils Protokolle mehrerer Bereichsgewerkschaftorganisationen enthalten.

Erschließungszustand: vorl. Findbuch, Onlinefindbuch

Zitierweise: BArch DY 48/...

Reference number of holding
Bundesarchiv, BArch DY 48
Extent
345 Aufbewahrungseinheiten; 5,9 laufende Meter
Language of the material
deutsch

Context
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Organisationen und Verbände >> Gewerkschaften
Related materials
Literatur: Auf die vom ZV herausgegeben "Dokumente zur Gewerkschaftsarbeit" und die vom Militärverlag der DDR herausgegebene Wochenzeitung "Volksarmee", die ab 01.04.1990 unter dem Namen "TREND" mit der Beilage "TREND-JUNIOR" erschien, sei ebenfalls hingewiesen.

Provenance
Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der Nationalen Volksarmee, 1973-1990
Date of creation of holding
1973-1990

Other object pages
Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
Last update
16.01.2024, 8:43 AM CET

Data provider

This object is provided by:
Bundesarchiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Associated

  • Gewerkschaft der Zivilbeschäftigten der Nationalen Volksarmee, 1973-1990

Time of origin

  • 1973-1990

Other Objects (12)