Bestand
Nachlass Julius Mezger (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Vorwort
Julius Mezger
Julius Mezger (12.12.1891 Stuttgart - 26.9.1976 München) gilt als der letzte große Lehrmeister der Homöopathie. Er studierte in Tübingen, Kiel und Freiburg Medizin und verbrachte seine Assistenzjahre an der Diakonissenanstalt in Schwäbisch Hall sowie an Stuttgarter Krankenhäusern. 1918 wurde er promoviert (Titel der Arbeit: Die intravenöse Anwendung des Hypophysius bei geburtshilflichen Blutungen, vgl. Varia 234). Ab 1920 arbeitete er als praktischer Arzt in Unterweissach bei Backnang, später verlegte er die Praxis nach Stuttgart. Von 1949 bis 1958 war er Oberarzt der Inneren Abteilung des Robert-Bosch-Krankenhauses. Von 1951 bis 1961 war er zusammen mit Friedrich Menge Visitator der homöopathischen Apotheken in Nord-Württemberg. Bis in die 1950er Jahre war er erster Vorsitzender zunächst des Gaus Schwaben, dann des Landesverbandes der homöopathischen Ärzte in Baden-Württemberg. 1952 erhielt er die Samuel-Hahnemann-Plakette und 1970 das Ehrenzeichen des DZVhÄ. Seine Aufgabe in der Homöopathie sah er vor allem darin, in der homöopathischen Arzneimittellehre das Ursprüngliche von dem später Hinzugekommenen zu trennen. So hat er den Arzneischatz durch Arzneimittelprüfungen erweitert. Verdienste erwarb er sich auch durch seine Mitarbeit an Kursen von Otto Leeser am Robert-Bosch-Krankenhaus.
Der Bestand
Eva Burger, die Tochter des Nachlassgebers, schenkte die Unterlagen sowie die komplette Bibliothek von Julius Mezger im August 2015 dem Institut. Zum Nachlass gehören noch fünf Homöopathische Apotheken sowie ein Porträt von Samuel Hahnemann, die in die Objektsammlung des Instituts (Objektnummer 591-596) eingearbeitet wurden.
Der Nachlass wurde größtenteils in der Ordnung verzeichnet, wie er übernommen wurde. Es wurden vier Gruppen gebildet:
1. Deutscher Zentralverein Homöopathischer Ärzte: Neben Korrespondenz, Satzungen und Mitgliederversammlungen sind die Protokolle der Aufnahmeprüfungen von Homöopathen in den Gau Schwaben besonders interessant.
2. Publikationen: Hierin befinden sich Manuskripte und Korrekturabzüge sowie die Korrespondenz mit dem Verlag.
3. Arzneimittelprüfungen: Die größte Gruppe beinhaltet die Protokolle zu den Arzneimittelprüfungen, die Arzneimittelbilder sowie Korrespondenz mit Kollegen und Instituten.
4. Forschungsgemeinschaft für Homöopathie: Verleihung des Professor-Alfons-Stiegele-Forschungspreises.
Wenige Unterlagen von und zu Julius Mezger befinden sich in Varia.
Der Nachlass besteht aus 25 Verzeichnungseinheiten (1,2 lfd. m.) und hat eine Laufzeit von 1920 bis 1978. Benutzungsbeschränkungen bestehen nicht.
Das Verzeichnis wurde von Sandra Dölker erstellt.
Stuttgart, im August 2015
Literatur:
Regesten der Arzneimittelprüfungen und Tierversuche am Robert Bosch Krankenhaus (1915-1978), zusammengestellt von Sylveln Hähner, Stuttgart 2001
http://www.igm-bosch.de/content/language1/downloads/amp.pdf
- Bestandssignatur
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NME
- Kontext
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IGM-Archiv (Archivtektonik) >> Homöopathie-Archiv
- Bestandslaufzeit
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01.01.1920-31.12.1978
- Weitere Objektseiten
- Letzte Aktualisierung
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22.04.2025, 11:01 MESZ
Datenpartner
Institut für Geschichte der Medizin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 01.01.1920-31.12.1978