Bestand
170/16 - Nachlass Friedrich M. Illert (Bestand)
Vorwort: Abt.
170/16 Nachlass Friedrich M. Illert
Umfang: 43 Archivkartons (= 150
Verzeichnungseinheiten)
Laufzeit: 1906 -
1969
Zum Bestand
Der Nachlaß
des langjährigen Museums- und Archivleiters und
Direktors der Städtischen Kulturinstitute
(1934-1957) Dr. Friedrich M. Illert (1892-1966) war
mindestens seit dessen Ableben in grob vorgeordneter
Weise im Stadtarchiv vorhanden. Der weit
überwiegende Teil des Materials bildete bis 1997 den
Grundstock der sog. Kastensammlung. Diese kam durch
ständige unsystematische Ergänzungen der Sammlung
Illerts zustande und wurde 1997 einer umfassenden
Neubearbeitung unterzogen (vgl. das Vorwort zu Abt.
204). Dabei wurde der eigentliche Nachlaß Illerts
von den späteren Sammlungen getrennt. Durch diese
Trennung ergab sich die Notwendigkeit einer
Neuverzeichnung des trotz der Bedeutung der
Persönlichkeit Illerts unverzeichnet und somit auch
ungenutzt gebliebenen Nachlasses, der zu Beginn des
Jahres 2001 durchgeführt wurde.
Da nur
ein Teil der Unterlagen (und diese unzureichend)
grob thematisch sortiert war, das Material jedoch
faktisch nicht ausgewertet werden konnte, wurde eine
Neuverzeichnung vorgenommen. Die nun eingeführte
Gliederung entspricht der den Archivalien immanenten
Struktur und der Eigenart der Überlieferung. Der
Schwerpunkt liegt auf Manuskripten und
Ausarbeitungen sowie verschiedenen
Materialsammlungen zu den von Illert bevorzugten
Themen und Arbeitsfeldern (Wormser Geschichte, v.a.
Dom, Bistum, Reichs- und Stadtgeschichte,
Kirchengeschichte, Mittelalter; Denkmäler, Tourismus
und Stadtwerbung; Projekte und Vorhaben wie das
Nibelungenjahr 1936; Sammlungen zu Einzelthemen wie
Liebfrauenmilch etc.).
Ein Blick auf die
zeitlichen Schwerpunkte macht deutlich, daß der weit
überwiegende Teil der Unterlagen aus der Zeit nach
1945 entstammt; für den Zeitraum 1933 bis 1945
finden sich nur wenige, ausgesucht wirkende
Unterlagen über seine damalige Tätigkeit und
Vorhaben. Aufgrund der Lückenhaftigkeit des
Materials vor allem für die Zeit ab 1922 (Eintritt
in den Dienst der Stadt) und vor allem die Jahre ab
1934, als Illert als Direktor der Städtischen
Kulturinstitute (Archiv, Museum, Gemäldegalerie;
Stadtbibliothek, ab 1945 auch Volkshochschule,
Denkmalpflege, Fotoabteilung, Judaica u.a.) eine
zentrale Stellung im kulturellen und öffentlichen
Leben der Stadt einnahm, ist der Wert des Nachlasses
nicht so groß, wie man eigentlich annehmen
könnte.
Zeitgeschichtlich von Interesse
sind u.a. die zahlreichen, im Zuge von
Entnazifizierungsverfahren nach 1945 an Illert
herangetragenen Wünsche um Ausstellung entlastender
Bescheingungen, die auch Einblick in seine eigene
Position in den Jahren der NS-Herrschaft
geben.
Der Bestand umfaßt – nach einigen
Kassationen von Dubletten und unzusammenhängenden
Resten – 43 Kartons mit 149 Verzeichnungseinheiten
einschließlich Negativ- bzw. Fotomaterial.
Letzteres befand sich bis August 2014 zu großen
Teilen ungesichtet in einer Metallkiste in der
Fotoabteilung (Dachgeschoss). Es handelt sich um ca.
60 Glasplattennegative aus dem Bestand Füller (diese
wurden in dessen Fotografennachlass in der
Fotoabteilung eingereiht) und privat-persönliche
Fotografien, darunter insgesamt 119
Glasplattennegative (z. T. in zeitgenössischen
Platten-Schachteln), vor allem vor und im Haus
Hammanstr. 8. Diese speziellen Unterlagen (vier
Archivkartons) wurden im März 2015 vorläufig
verzeichnet, eine Umbettung steht noch aus.
Benutzungsbeschränkungen bestehen keine.
Ergänzende Bestände
Illerts
persönlich und institutionell starke Rolle und die
Vielfalt seiner Aktivitäten und Interessengebiete in
zahlreichen Organisationen und Vereinigungen (u.a.
Städtisches Museum, Stadtbibliothek, Stadtarchiv;
nach 1945 auch Denkmalpflege, Judaica;
Verkehrsverein, Altertumsverein,
Terra-sigillata-Manufaktur, Volkshochschule) sowie
die Vermengung verschiedenster Tätigkeitsfelder vor
allem kurz nach 1945 hat dazu geführt, daß sich
Unterlagen über seine Arbeit auch in einer Reihe
anderer Abteilungen des Stadtarchivs finden lassen.
Dazu gehört in erster Linie die Abt. 20 (Städtische
Kulturinstitute), aber auch Abt. 22 (Denkmalpflege,
die Sammlung geht auf Illert zurück), Abt. 5 und 6
(Stadtverwaltung bis bzw. nach 1945), Abt. 203
(Judaica) und Abt. 214 (Sammlung Reuter). Eine
größere Sammlung von Wormser Ansichtskarten wurde in
die entsprechende Sammlung (Abt. 209) eingefügt.
Vgl. künftig die noch zu verzeichnenden
Nachlass-Unterlagen seines Sohnes Dr. Georg Illert
(1925-1991) in Abt. 170/17.
Literatur
(zur Person)
Reuter, Fritz, Dr. Friedrich
M. Illert (1892-1966). Zu seinem 100. Geburtstag,
in: Der Wormsgau 16, 1991/95, S. 20-27 (hier auch
Nachweis vorhandener Personalbibliographien)
Das Stadtarchiv Worms und seine Bestände,
bearb. v. Gerold Bönnen, Koblenz 1998
(Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung 79),
S. 18-24
Worms, im Februar 2001 (März
2015)
Dr. Gerold Bönnen
Zitierhinweis:
Abt. 170/16
Erschließungszustand, Umfang: Augias-Datei
(Konvertierung der Word-Datei v. Febr. 2001 im Sept.
2007)
- Reference number of holding
-
Stadtarchiv Worms, 170/16
- Context
-
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Nachlässe/Nachlass-Splitter
- Date of creation of holding
-
1906-1965
- Other object pages
- Last update
-
15.12.2023, 2:57 PM CET
Data provider
Stadtarchiv Worms. If you have any questions about the object, please contact the data provider.
Object type
- Bestand
Time of origin
- 1906-1965