Zirkulierende Tumor-DNA (ctDNA) als molekularer Verlaufsparameter und prognostischer Biomarker bei Pankreaskarzinomen

Abstract: Trotz signifikanter Fortschritte im Verständnis der Genetik solider Tumore und der Mechanismen, die zur Tumorentstehung und Therapieresistenz beitragen, konnten bis heute nur geringfügige Fortschritte in der Behandlung von PDAC Patienten erzielt werden. Frustrierender Weise erliegen auch derzeit noch über 90 % der mit Pankreaskarzinom diagnostizierten Patienten ihrer Erkrankung. Darüber hinaus existieren nur wenige Biomarker, um die systemische Chemotherapie dieser Patienten effizient zu steuern. Auf genetischer Ebene tragen ca. 95 % aller PDAC aktivierende KRAS-Mutationen, deren Detektion im Plasma bereits bei einigen Patienten
beschrieben werden konnte. Der klinische Nutzen dieser zirkulierenden Tumor-DNA als Biomarker konnte jedoch bisher nicht vollständig etabliert werden. Ziel der vorliegenden Dissertation war es daher, die prognostische und prädiktive Wertigkeit der ctDNA, anhand von KRAS Analysen im Plasma resektabler und metastasierter Patienten, zu evaluieren. Hierfür wurden 650 Plasmaproben von ca. 80 Patienten mit resektablem oder metastasiertem PDAC mit eigens entwickelten und etablierten Single- und Multi-Target ddPCR Assays auf das Vorhandensein zirkulierender Tumor-
DNA untersucht. Die vor und während Chemotherapie detektierte ctDNA Menge wurde anschließend mit klinischen Parametern sowie dem Krankheitsverlauf der Patienten korreliert und der prognostische und prädiktive Nutzwert der ctDNA mit dem bereits in der Klinik etablierten Tumormarker CA 19-9 verglichen. Es konnte aufgezeigt werden, dass die Detektion und Menge zirkulierender Tumor-DNA mit dem Krankheitsstadium, systemischer Metastasierung sowie dem Auftreten von Lebermetastasen korreliert. Hohe ctDNA Level im Plasma unbehandelter, metastasierter PDAC Patienten waren, unabhängig von der gewählten Chemotherapie, mit einem schlechteren Therapieansprechen, einem verkürzten PFS und OS assoziiert. Dynamische
Veränderungen des ctDNA Levels unter Erstlinientherapie waren prädiktiv für den weiteren Krankheitsverlauf und ein ctDNA Anstieg während der ersten Zyklen Chemotherapie war mit einem dramatisch reduzierten PFS und OS assoziiert. Verglichen mit dem CA 19-9, zeigte die ctDNA Detektion im Plasma eine vergleichbare Sensitivität, höhere Spezifität und überwog hinsichtlich prognostischer und prädiktiver Wertigkeit im vorliegenden Patientenkollektiv. Weitere prospektive Studien sind jedoch notwendig, um zu evaluieren, ob ctDNA gesteuerte Therapieentscheidungen die Prognose dieser Patienten tatsächlich verbessern könnten

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Universität Freiburg, Dissertation, 2022

Schlagwort
Bauchspeicheldrüsenkrebs
Biomarker
Adenocarcinom
Bauchspeicheldrüsenkrebs

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2022
Urheber
Beteiligte Personen und Organisationen

DOI
10.6094/UNIFR/224771
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2247714
Rechteinformation
Kein Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
15.08.2025, 07:37 MESZ

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Entstanden

  • 2022

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