Bestand

Familie Beurhaus (Bestand)

BESTAND Der Bestand 305 - FAMILIE BEURHAUS umfaßt 14 Archiveinheiten aus dem Zeitraum 1582 - 1870. Ein Teil der Archivalien dieses Bestandes (lfd. Nrn. 1 - 4) gelangte bereits in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts durch Schenkungen an das Stadtarchiv. Hier waren sie bis zur Bildung dieses Bestandes im Jahr 1997 in der alten "Handschriftenabteilung" (Bestand 202) gelagert. 1996 erhielt das Stadtarchiv weitere Archivalien zur Familie Beurhaus übereignet, woraus dieser Bestand gebildet wurde. FAMILIE Die Familie Beurhaus lebte mehr als 200 Jahre in Dortmund und erlosch hier im 19.Jahrhundert im Mannesstamm. Sie stammt von dem in der Beurhauser Bauerschaft gelegenen Gut Imecke bei Meinerzhagen im südlichen Westfalen. Der Stammvater des Dortmunder Zweiges der Familie war Friedrich Beurhaus, der 1536 auf Gut Imecke geboren wurde, das Dortmunder Gymnasium besuchte, nach Studienjahren in Köln und Lehrtätigkeit in Soest und Unna 1567 wieder nach Dortmund zurückkehrte. Sein früherer Lehrer am Dortmunder Gymnasium, Rektor Lambach, machte ihn zum Prorektor an seiner Schule (vgl. lfd. Nr.14). Er starb 1609 in Dortmund. Ein Jahr später wurde sein Sohn Johannes Beurhaus Prorektor des Gymnasiums und hat diese Stellung innegehabt bis zu seinem Tod 1645. Seine Nachkommen haben die Familie zu hohem Ansehen gebracht. Bürgermeister, viele Ratsherren, Advokaten, Pfarrer, Lehrer und Leiter des Gymnasiums sind aus der Familie hervorgegangen. Der Advokat Johann Christoph Beurhaus, der von 1721-1787 in Dortmund lebte und als "der Chronist" bezeichnet wird, ist der Verfasser mehrerer Schriften zur Geschichte Dortmunds, u. a. "Der Kaiserl. u. des Hl. Röm. Reiches Freien Stadt Dortmund Altertümer", "Der Freien Reichsstadt Dortmund Merkwürdigkeiten", "Studien zur Dortmunder Geschichte, vornehmlich im 18. Jahrhundert". Johann Christoph Beurhaus hat auch das "Stammbuch oder genealogische Nachrichten von der Beurhaus'schen Familie" geschrieben. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts stand Dr. jur. Heinrich Zacharias Beurhaus als Bürgermeister an der Spitze der Stadt. Er und seine beiden Brüder wurden 1749 von Kaiser Franz I. geadelt. Als Führer der unterlegenen "kaiserlichen" Richtung in der Stadtpolitik Dortmunds war das politische Schicksal der Familie Beurhaus am Ende des für Preußen siegreichen Siebenjährigen Krieges zu Gunsten der "preußischen" Partei unter Führung der Familie Küpfer entschieden. Quellen und Literatur: Genealogische Notizen, Stammtafeln u.ä. im Bestand 402 Friedrich Horstmann: Beurhausstraße. Familie von hohem Ansehen zwei Jahrhunderte lang in Dortmund führend (Straßennamen erzählen Stadtgeschichte), in: Ruhr-Nachrichten Nr. 265 vom 14.11.1962 Karin Schambach: Stadtbürgertum und industrieller Umbruch Dortmund 1780-1870. München 1996. S. 29 ff., 33 ff. Nachricht Familiae Beurhusianae. Hrsg. v. Klemens Löffler - in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark 13/1905. S. 14-26. Otto Schnettler: Aus Briefen des Lehnrichters Johann Christoph Beurhaus, in: Mitteilungen des Vereins ehemaliger Abiturienten des Stadtgymnasiums Dortmund Jg.32.1958 Nr.82, S.8-10 August Meininghaus: Dienstanweisung für Johannes Beurhaus, Prorektor des Dortmunder Archigymnasiums, aus dem Jahre 1610 - in: Mitteilungen des Vereins ehemaliger Abiturienten des Städt. Gymnasiums Dortmund Jg.IV.1929 Nr.7, S.41-43 Karl Schulte-Kemminghausen (Münster): Das Hochdeutsche in den Schulen der Humanisten. Quellen und Darstellung / Neue Quellen zur Geistesgeschichte des 16. bis 20. Jahrhundert V. - in: Euphorion. Zeitschrift für Literaturgeschichte. Stuttgart, J.B.Metzlersche Verlagsbuchhandlung, 1930, S. 1 - 21 [bezieht sich inhaltlich auf lfd. Nr.14]

Bestandssignatur
Stadtarchiv Dortmund, 305

Kontext
Stadtarchiv Dortmund (Archivtektonik) >> Private Überlieferung und Sammlungen >> Private Archive >> Güter und Familien >> Familien

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Letzte Aktualisierung
16.02.2024, 07:56 MEZ

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