Kupferstich

Porträt Christian, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1599-1626)

Porträt von Christian, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der deutsche Feldherr ist hier als Brustbild nach links als junger Mann dargestellt. Sein ernster Blick ruht auf dem Betrachter. Statt Perücke trägt er schütteres Haar, dazu eine Rüstung und einen hohen Spitzenkragen wie eine Halskrause. Das Bildnis ist oval gefasst und von einem weiteren achteckigen Rahmen umgeben. Eine vierzeilige, lateinische Beschriftung mit seiner Tätigkeit erscheint darunter. Auf der Rückseite befindet sich ein deutscher Text.
Christian, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel wurde schon mit 17 Jahren als Administrator des Bistums Halberstadt bestellt, erlangte jedoch keine Anerkennung durch den Kaiser oder die Kirche. Dies dürfte für ihn ein Grund gewesen sein, sich 1620 dem Militär anzuschließen. Im Auftrag von Friedrich V. von der Pfalz plünderte er mit einem Söldnerheer Städte des heutigen Westdeutschlands. Dabei verlor er einen Arm. 1622 wieder im Felde verlor er eine Schlacht gegen den tüchtigen Feldherrn Tilly und musste sich in die Niederlande retten. Nichtsdestotrotz wurde er, auch wegen seiner Verwandtschaft mit dem Hause Stuart, in London in den Hosenbandorden aufgenommen und zog nun unter englischem Sold unter dem Oberbefehl Mansfelds ins Feld. Er trennte sich jedoch 1625 von diesem Befehlshaber. 1626 übergab ihm sein Bruder Friedrich Ulrich nominell die Herrschaft über das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel, wenige Wochen danach verstarb er an einem Fieber.
Dieses Blatt, das hier als Kupferstich ausgeführt wurde, existiert in zahlreichen Varianten. Das Gleimhaus in Halberstadt besitzt etwa eine seitenverkehrte Variante des Blattes, in der kaum Unterschiede zum Vorliegenden zu erkennen sind. Der Stecher des Blattes ist, wie hier, unbekannt und es wird auf 1645 datiert, da es in der Publikation von Eberhard Wasserberg, "Der Teutsche Florus. Aus dem Lateinischen Eberh. Wassenbergs übergetragen, und biss aufs 1645 Jahr fohrtgesetzet", erschienen ist. Die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel besitzt hingegen genau den gleichen Stich, nur ist er nicht so fein ausgeführt, wie das vorliegende Blatt und es lassen sich weitere Unterschiede feststellen. Als Vorlage wird ein sehr feines Porträt von dem holländischen Maler Willem Jacobsz Delff (1580-1638), entstanden zwischen 1620 und 1638, vermutet. Es befindet sich aktuell im Fine Arts Museums von San Francisco.

Beschriftung: CHRISTIANVS D. G. EPISCOPVS. Halberstadiensis, DVX BRVNSVICENSIS, ET LVNEBVRGENSIS. etc.

Rechtewahrnehmung: Stiftung Händel-Haus, Halle

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Location
Stiftung Händel-Haus Halle, Halle (Saale)
Collection
Bilder- und Graphiksammlung
Inventory number
BS-III 485
Measurements
H: ca. 11,2 cm; B: ca. 7,2 cm (Blattmaß).
Material/Technique
Kupferstich

Subject (what)
Porträt
Kupferstich
Herzog
Subject (who)

Event
Herstellung
(when)
1620-1640
(description)
Druckplatte hergestellt

Event
Herstellung
(who)
(description)
Vorlagenerstellung

Rights
Stiftung Händel-Haus Halle
Last update
28.03.2025, 12:09 PM CET

Data provider

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Object type

  • Kupferstich

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Time of origin

  • 1620-1640

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