Baudenkmal

Gießen, Südanlage 4

Dreigeschossiger Wohnhauskubus. Das schlichte, spätklassizistische Haus, das ursprünglich zwischen den gotisierenden Bauten der Turnhalle (1867-1891) und der Synagoge (1867-1944) stand, verkörpert am reinsten und vollständigsten den Gießener Haustypus an der "Neuen Anlage" der späteren Südanlage, deren Häuser fast alle in den ausgehenden 60er bzw. frühen 70er Jahren des 19. Jahrhunderts entstanden. Kennzeichnend für den Typus ist der annähernd quadratische Grundriss, das flach gehaltene pyramidale Dach mit zentraler Schleppgaupe sowie die schmalen hochrechteckigen, gleichmäßig gereihten Fenster mit sparsam strengen Schmuckformen. Bemerkenswert die optische Streckung der Fenster im 1. und 2. Stock, die, bei gleich bleibendem Fensterformat, durch unterschiedliche Fensterrahmung erzielt wird und die großen rundbogigen Treppenhausfenster. Unbedingt schützens- und erhaltenswert die lückenlos vorhandenen Originalfenster sowie die alte Lampe über dem seitlichen Eingang. Bei einer Restaurierung sollte besondere Sorgfalt auf die Wahl des Putzes (glatt!) gelegt werden und eine zurückhaltende Farbgestaltung (weißlich-hell!) angestrebt werden. Kulturdenkmal aus künstlerischen und städtebaulichen Gründen.

Südanlage 4 | Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Land
Hessen
Kreis
Gießen
Ort
Gießen
Ortsteil
Gießen
Straße und Hausnummer
Südanlage 4

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Letzte Aktualisierung
19.03.2021, 11:49 MEZ

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