Bestand
Panzerbrigade 36 (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die
Panzerbrigade 36 wurde 1963 in Bad Mergentheim aufgestellt.
Die Panzerbrigade 36 gehörte zunächst mit der Panzerbrigade
34 und der Panzergrenadierbrigade 35 der 12. Panzerdivision
an. Mit der Aufstellung der Panzerbrigade 36 endete die
direkte Unterstellung des Panzergrenadierbataillons 362 in
Walldürn unter die 12. Panzerdivision. Am 1. April 1963 wurde
das Bataillon in den Verband der Panzerbri-gade 36
eingegliedert. Am 16. Oktober 1963 wurde die Teilung des
Panzerbataillons 273 (Böblingen) in die Panzerbataillone 363
und 364 befohlen. Gleichzeitig wurden die Panzerbataillone
dem Kommando der Panzerbrigade 36 übergeben. In den Jahren
1964 und 1965 verlegte das Panzerbataillon 363 nach Külsheim.
Ebenfalls am 16. Oktober 1963 stellte in Bad Mergentheim die
Panzerpionierkompanie 360 auf (Aufstellungsbefehl Nr. 1027
-Heer- vom 5. August 1963).
Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luft-landebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
In der
Heeresstruktur 3 gliederte sich die Brigade in:
- Panzergrenadierbataillon 362
- Panzerbataillon 363
- Panzerbataillon 364
-
Versorgungsbataillon 366
-
Panzerpionierkompanie 360
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
1984 unterstanden
der Panzerbrigade 36:
-
Panzerbataillon 361 (Aufstellung 1. Oktober 1980 in
Külsheim)
- Panzerbataillon 363
- Panzerbataillon 364
- Panzerpionierkompanie 360
Die
Panzerpionierkompanie 360 wurde am 31. März 1992 aufgelöst
(Organisationsbefehl Nr. 664 / 93 -Heer- vom 24. Juni
1992).
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.
Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der
Bundeswehr und die angestrebte Multinationalität der
Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen
Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der
Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die
Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung.
Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je
zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Mit der Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 verlegte das Panzergrenadierbataillon 362
als Aufwuchsbataillon nach Mellrichstadt.
Zum 1. April 1993 erfolgte für folgende Einheiten der am
17. März außer Dienst gestellten Panzergrenadierbrigade 35
der Unterstellungswechsel unter die Panzerbrigade 36:
- Panzergrenadierbataillon 352
- Panzerartilleriebataillon 355
- Panzerpionierkompanie 350
- Panzergrenadierausbildungskompanie
Fahrsimulator Kette 303
Im November
1993 erfolgte nach Auflösung der 12. Panzerdivision der Umzug
der Brigade von Bad Mergentheim nach Veichtshöchheim sowie
der Unterstellungswechsel unter WBK VI / 1. Gebirgsdivision.
Am 1. Oktober 1994 wurden die Stäbe der Panzerbrigade 36 und
des Verteidigungsbezirkskommandos 64 Würzburg
zu-sammengefasst. Mit den Strukturentscheidungen des
Ressortkonzepts der Bundeswehr vom 15. März 1995 wurde die
Auflösung des Verteidigungsbezirkskommandos 64 befohlen, die
Aufgaben übernahm ab 1. Oktober 1996 das
Verteidigungsbezirks-kommando 67 in Bayreuth. Das fusionierte
Kommando von Panzerbrigade 36 / VBK 64 hatte also nur einen
Bestand von zwei Jahren. Ebenfalls 1996 löste die
Panzerjägerkompanie der Brigade auf. Dementsprechend wurden
je ein Panzerjägerzug in die schweren Kompanien des aktiven
und des nicht aktiven Panzergrenadierbataillons
eingegliedert. Die Brigade bestand 1997 aus:
- Stab und Stabskompanie in
Veitshöchheim
- Feldersatzkompanie 360
(gekadert) in Veitshöchheim
-
Panzerbataillon 363 (aktiv) in Külsheim
- Panzerbataillon 364 (nichtaktiv) in Külsheim
- Kraftfahrzeugausbildungszentrum
Fahrsimulator Kette in Külsheim
-
Panzerartilleriebataillon 355 (aktiv) in Wildflecken
- Panzerpionierkompanie 350 in
Wildflecken
- Panzergrenadierbataillon
352 (aktiv) in Mellrichstadt
-
Panzergrenadierbataillon 362 (nichtaktiv) in
Mellrichstadt
-
Panzeraufklärungskompanie 240 (nichtaktiv, im Frieden dem
Gebirgspanzerauf-klärungsbataillon 8 unterstellt) in
Freyung
Die Panzerbrigade 36 wurde am
7. Juni 2002 außer Dienst gestellt. Ihr Personal wurde
teilweise zur Aufstellung der Division Luftbewegliche
Operationen herangezogen. Die Panzergrenadierbataillone 352
und 362 aus Mellrichstadt wechselten ebenso wie das
Panzerbataillon 363 aus Külsheim zum 1. Juli 2002 zur
Panzergrenadierbrigade 30 "Albbrigade" in Ellwangen. Die
Panzerpionierkompanie 350 aus Wildflecken und das nicht
aktive Panzerbataillon 364 (Külsheim) wurden zum 30. Juni
2002 aufgelöst. Das Panzerartilleriebataillon 355 aus
Wildflecken gab bis zum 30. September 2002 seine aktiven
Soldaten ab, wurde nicht aktiv gestellt und nach Neunburg
vorm Wald verlegt.
Am 2. März 1970
wurde das Panzergrenadierbataillon 362 in Wertheim und
Freudenberg im Hochwassergebiet eingesetzt, 1978 im Raum
Riedern. 1990 kam das Bataillon zur Unterstützung bei der
Beseitigung von Sturmschäden zum Einsatz. 1990 war das
Panzerbataillon 363 im Einsatz bei der Beseitigung von
Sturmschäden, im Juli und August 1997 in der Hochwasserregion
an der Oder.
Kommandeure Panzerbrigade
36:
Brig.Gen. Sonneck, Hubert 1963 -
31.03.1965
Brig.Gen. Biedermann,
Hans-Georg 01.04. 1965 - 13.04.1969
Oberst Göricke, Hans-Otto 14.04. 1969 - 31.12.1970
Brig.Gen. Heyd, Werner 01.01. 1971 -
1974
Brig.Gen. Medert, Ekkehard 1974 -
30.09.1978
Oberst Storbeck, Siegfried
01.10.1978 - 30.09.1980
Oberst Teske,
Hermann 01.10.1980 - 31.03.1983
Brig.Gen. Uslar-Gleichen, Hasso Frhr. von 01.04.1983 -
31.03.1986
Oberst Trost, Edgar
01.04.1986 - 31.03.1988
Oberst Geyso,
Peter-Johannes von 01.04.1988 - 31.03.1991
Brig.Gen. Gudera, Gerd 01.04.1991 - 31.03.1993
Oberst Bernd, Rolf 01.04.1993 - 1995
Oberst Holländer, Klaus 1996 - 1999
Oberst Kullack, Werner 2000 - 12.2001
Überlieferung
Ausbildungshilfe für ausländische Offiziere;
Auslandseinsätze; Chroniken; Handakten Kompaniechefs;
Haushalt; Jahresausbildungsbefehle; Kampfwertsteigerung
Kampfpanzer M 48; Katastropheneinsätze;
Kommandeurbesprechungen und -tagungen; Kriegstagebücher;
Öffentlichkeitsarbeit (Tage der offenen Tür);
Organisationsbefehle; Patenschaften; Militärische Tagebücher;
Militärische Zustandsberichte; Militärsport;
Truppenübungsplatz-Aufenthalte; Stabsdienstordnungen;
Soldatenaustausch; Übungen und Manöver; Umrüstungen
Etwa ein Zehntel Verschlusssachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
315 AE
Amtliche
Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand
BHD 41 Brigadestäbe
Literatur
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995,
Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
23,1
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon
Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend
abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren
elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das
Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung
waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen
umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres
gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die
Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die
Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die Panzerbrigade 36 wurde 1963 in Bad Mergentheim
aufgestellt. Die Panzerbrigade 36 gehörte zunächst mit der
Panzerbrigade 34 und der Panzergrenadierbrigade 35 der 12.
Panzerdivision an. Mit der Aufstellung der Panzerbrigade 36
endete die direkte Unterstellung des
Panzergrenadierbataillons 362 in Walldürn unter die 12.
Panzerdivision. Am 1. April 1963 wurde das Bataillon in den
Verband der Panzerbrigade 36 eingegliedert. Am 16. Oktober
1963 wurde die Teilung des Panzerbataillons 273 (Böblingen)
in die Panzerbataillone 363 und 364 befohlen. Gleichzeitig
wurden die Panzerbataillone dem Kommando der Panzerbrigade 36
übergeben. In den Jahren 1964 und 1965 verlegte das
Panzerbataillon 363 nach Külsheim. Ebenfalls am 16. Oktober
1963 stellte in Bad Mergentheim die Panzerpionierkompanie 360
auf (Aufstellungsbefehl Nr. 1027 -Heer- vom 5. August
1963).
Heeresstruktur 3 (1970 -
1979)
Ende der sechziger Jahre hatte
sich die militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die
Verstärkung der sowjetischen Luftlandekomponente und die
daraus resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete
machte das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
In der
Heeresstruktur 3 gliederte sich die Brigade in:
Panzergrenadierbataillon 362
Panzerbataillon 363
Panzerbataillon 364
Versorgungsbataillon 366
Panzerpionierkompanie 360
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
1984 unterstanden
der Panzerbrigade 36:
Panzerbataillon
361 (Aufstellung 1. Oktober 1980 in Külsheim)
Panzerbataillon 363
Panzerbataillon 364
Panzerpionierkompanie 360
Die
Panzerpionierkompanie 360 wurde am 31. März 1992 aufgelöst
(Organisationsbefehl Nr. 664 / 93 -Heer- vom 24. Juni
1992).
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die
Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die
angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch
Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992
zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der
Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu
einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
Mit der Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 verlegte das Panzergrenadierbataillon 362
als Aufwuchsbataillon nach Mellrichstadt. Zum 1. April 1993
erfolgte für folgende Einheiten der am 17. März außer Dienst
gestellten Panzergrenadierbrigade 35 der
Unterstellungswechsel unter die Panzerbrigade 36:
Panzergrenadierbataillon 352
Panzerartilleriebataillon 355
Panzerpionierkompanie 350
Panzergrenadierausbildungskompanie Fahrsimulator Kette
303
Im November 1993 erfolgte nach
Auflösung der 12. Panzerdivision der Umzug der Brigade von
Bad Mergentheim nach Veichtshöchheim sowie der
Unterstellungswechsel unter WBK VI / 1. Gebirgsdivision. Am
1. Oktober 1994 wurden die Stäbe der Panzerbrigade 36 und des
Verteidigungsbezirkskommandos 64 Würzburg zusammengefasst.
Mit den Strukturentscheidungen des Ressortkonzepts der
Bundeswehr vom 15. März 1995 wurde die Auflösung des
Verteidigungsbezirkskommandos 64 befohlen, die Aufgaben
übernahm ab 1. Oktober 1996 das Verteidigungsbezirkskommando
67 in Bayreuth. Das fusionierte Kommando von Panzerbrigade 36
/ VBK 64 hatte also nur einen Bestand von zwei Jahren.
Ebenfalls 1996 löste die Panzerjägerkompanie der Brigade auf.
Dementsprechend wurden je ein Panzerjägerzug in die schweren
Kompanien des aktiven und des nicht aktiven
Panzergrenadierbataillons eingegliedert. Die Brigade bestand
1997 aus:
Stab und Stabskompanie in
Veitshöchheim
Feldersatzkompanie 360
(gekadert) in Veitshöchheim
Panzerbataillon 363 (aktiv) in Külsheim
Panzerbataillon 364 (nichtaktiv) in
Külsheim
Kraftfahrzeugausbildungszentrum Fahrsimulator Kette in
Külsheim
Panzerartilleriebataillon 355
(aktiv) in Wildflecken
Panzerpionierkompanie 350 in Wildflecken
Panzergrenadierbataillon 352 (aktiv) in
Mellrichstadt
Panzergrenadierbataillon
362 (nichtaktiv) in Mellrichstadt
Panzeraufklärungskompanie 240 (nichtaktiv, im Frieden
dem Gebirgspanzeraufklärungsbataillon 8 unterstellt) in
Freyung
Die Panzerbrigade 36 wurde am
7. Juni 2002 außer Dienst gestellt. Ihr Personal wurde
teilweise zur Aufstellung der Division Luftbewegliche
Operationen herangezogen. Die Panzergrenadierbataillone 352
und 362 aus Mellrichstadt wechselten ebenso wie das
Panzerbataillon 363 aus Külsheim zum 1. Juli 2002 zur
Panzergrenadierbrigade 30 "Albbrigade" in Ellwangen. Die
Panzerpionierkompanie 350 aus Wildflecken und das nicht
aktive Panzerbataillon 364 (Külsheim) wurden zum 30. Juni
2002 aufgelöst. Das Panzerartilleriebataillon 355 aus
Wildflecken gab bis zum 30. September 2002 seine aktiven
Soldaten ab, wurde nicht aktiv gestellt und nach Neunburg
vorm Wald verlegt.
Am 2. März 1970
wurde das Panzergrenadierbataillon 362 in Wertheim und
Freudenberg im Hochwassergebiet eingesetzt, 1978 im Raum
Riedern. 1990 kam das Bataillon zur Unterstützung bei der
Beseitigung von Sturmschäden zum Einsatz. 1990 war das
Panzerbataillon 363 im Einsatz bei der Beseitigung von
Sturmschäden, im Juli und August 1997 in der Hochwasserregion
an der Oder.
Kommandeure Panzerbrigade
36:
BrigGen Sonneck, Hubert 1963 -
31.03.1965
BrigGen Biedermann,
Hans-Georg 01.04. 1965 - 13.04.1969
Oberst Göricke, Hans-Otto 14.04.1969 - 31.12.1970
BrigGen Heyd, Werner 01.01.1971 - 1974
BrigGen Medert, Ekkehard 1974 -
30.09.1978
Oberst Storbeck, Siegfried
01.10.1978 - 30.09.1980
Oberst Teske,
Hermann 01.10.1980 - 31.03.1983
BrigGen Uslar-Gleichen, Hasso Freiherr von 01.04.1983 -
31.03.1986
Oberst Trost, Edgar
01.04.1986 - 31.03.1988
Oberst Geyso,
Peter-Johannes von 01.04.1988 - 31.03.1991
BrigGen Gudera, Gerd 01.04.1991 - 31.03.1993
Oberst Bernd, Rolf 01.04.1993 - 1995
Oberst Holländer, Klaus 1996 - 1999
Oberst Kullack, Werner 2000 -
12.2001
Inhaltliche
Charakterisierung: Organisationsbefehle;
Kommandeurbesprechungen; Patenschaften; Oderhochwassereinsatz
1997; Truppenübungsplatzaufenthalte;
Jahresausbildungsbefehle; Übungen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Zitierweise: BArch BH
9-36/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-36
- Umfang
-
212 Aufbewahrungseinheiten; 12,5 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
-
Panzerbrigade 36 (PzBrig 36), 1964-2002
- Bestandslaufzeit
-
1958 - 2003
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzerbrigade 36 (PzBrig 36), 1964-2002
Entstanden
- 1958 - 2003