Bestand
Panzerbrigade 18 - Holstein - (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die ersten Planungen für die sogenannte
Heeresstruktur 1 waren darauf ausgerichtet, möglichst schnell
einen deutschen Beitrag zur NATO zu leisten. Unter
Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß wurde der
Friedensumfang des Feldheeres Ende 1956 auf zunächst 195.000
Soldaten festgelegt. An dem bereits unter seinem Vorgänger
Blank vorgesehenen NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde
festgehalten, wenn auch bei der Personalstärke Abstriche
gemacht werden mußten (Ende 1958 betrug die IST-Stärke des
Heeres etwa 100.000 Mann). Um die außerordentlich schnelle
Aufstellung überhaupt realisieren zu können, wurden neu
aufgestellte Ver-bände etwa im Halbjahresrhythmus geteilt und
aufgefüllt. Diese notwendige Vorge-hensweise ging jedoch zu
Lasten des Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden.
Aufgabe des
Feldheers war es, im Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit
anderen NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind
zurückzuwerfen und verlorenes Territorium zurückzugewinnen.
Der Kampfpanzer M 47 war während der Heeresstruktur 1 das
Hauptwaffensystem des Heeres.
Am 1.
Juli 1956 wurde in Neumünster die Kampfgruppe B 1 mit
folgenden Truppenteilen aufgestellt:
-
Grenadierbataillon 31
-
Grenadierbataillon 46
-
Panzerjägerbataillon 3
-
Panzerbataillon 13
Am 1. April 1958
erfolgte die Umbenennung in Kampfgruppe B 6 unter
Beibehaltung der bereits genannten Bataillone. Im Mai
verlegte die Kampfgruppe B 6 von Hamburg nach Neumünster und
Boostedt.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann.
In der neuen Heeresstruktur
wurde auch die Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert.
Die Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 60er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Bereits im Januar 1959 begann die Umgliederung auf die
neue Heeresstruktur mit der Teilung der Stabskompanie der
Kampfgruppe B 6. Der eine Teil bildeten die Stabskompanie der
neu aufzustellenden Brigade, der andere Teil ging nach
Hamburg zum Aufbau der Stabskompanie der
Panzergrenadierbrigade 17. Die Kampfgruppe B 6 wurde am 16.
März 1959 in Panzerbrigade 18 umbenannt. Stationierungsraum
der Brigade ist das zentrale Schleswig-Holstein. Die
Panzerbrigade 18 war zunächst mit den Panzergrenadierbrigaden
16 und 17 der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. In der
Heeresstruktur 2 unterstanden ihr:
-
Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg, früher
Grenadierbataillon 46)
-
Panzerbataillon 183 (Boostedt, früher Panzerbataillon
13)
- Panzerbataillon 184 (Neumünster,
früher Panzerjägerbataillon 3)
-
Panzerartilleriebataillon 185 (Boostedt)
- Versorgungsbataillon 186 (Aufstellung 1. April 1959,
Neumünster)
-
Panzeraufklärungskompanie 180 (Aufstellung 16. September
1958, Lingen an der Ems, Verlegung 7. Januar 1959 nach
Strande-Altbülk und im August 1959 nach Breitenburg)
- Panzerpionierkompanie 180 (Aufstellung ab
1. März 1959 in Plön durch Aus- und Umgliederung der 3.
Kompanie des Pionierbataillons 6)
-
Flugabwehrbatterie 180 (Aufstellung 16. September 1961 in
Schleswig, Verlegung am 2. Januar 1962 nach Lütjenburg)
- Stabskompanie
Die
ABC-Abwehrkompanie 180, am 1. Oktober 1967 aus der
ABC-Abwehrkompanie 6 hervorgegangen, war bis 1. April 1972
Brigadeeinheit der Panzerbrigade 18. Am 1. Oktober 1961
wurden die Panzeraufklärungskompanie 180 in Eutin in den
Panzerspähzug 180 eingegliedert und die 3. Kompanie des
Aufklärungsbataillons 6 umgegliedert. Am 1. Februar 1967
erfolgte die Umbenennung der Flugabwehrbatterie 180 in
Flugabwehrlehrbatterie 61. Trotz der Zuordnung zur
Flugabwehrschule in Rendsburg blieb die Batterie bis zu ihrer
Auflösung im Rahmen der Umgliederung der Flugabwehrtruppe im
Jahre 1971 eine Einheit der Panzerbrigade 18.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Im Zuge der
Umgliederung in die Heeresstruktur 3 wurde 1972 das
Versorgungsbataillon 186 aufgelöst. Die Versorgungsleiste der
Brigade wurde neu gegliedert und erhielt mit der
Instandsetzungskompanie 180 (früher 3. / Versorgungsbataillon
186) in Boostedt und der Nachschubkompanie 180 (früher 4. /
Versorgungsbataillon 186) in Neumünster zwei neue
Brigadeeinheiten. Am 1. Oktober 1976 trat noch die
Instandsetzungsausbildungskompanie 6/6 zur Brigade.
1977 unterstanden der Brigade:
- Panzergrenadierbataillon 182
- Panzerbataillon 183
- Panzerbataillon 184
-
Panzerartilleriebataillon 185
-
Versorgungsbataillon 186
-
Stabskompanie (Neumünster)
-
Nachschubkompanie 180 (Neumünster)
-
Instandsetzungskompanie 180 (Boostedt)
- Panzerpionierkompanie 180 (Lübeck)
- Panzerspähzug 180 (Neumünster)
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. April 1981
stellte die Panzerbrigade 18 im Zuge der Umgliederung in die
Heeresstruktur 4 zwei neue Kampfbataillone auf, das
Panzerbataillon 181 und das Jägerbataillon 67. Das
Jägerbataillon 67 war ein mit Teilen (3. Kompanie)
mobilmachungsabhängiger Verband der 6.
Panzergrenadierdivision, der der Brigade im Frieden
unterstellt war. Die ehemalige Panzerjägerkompanie 170 der
Panzergrenadierbrigade 17 in Bad Segeberg wurde 1980 der
Panzerbrigade 18 unterstellt. In der Struktur 4 unterstanden
der Brigade:
- Stabskompanie
- Panzerbataillon 181
- Panzergrenadierbataillon 182
-
Panzerbataillon 183
- Panzerbataillon
184
- Panzerartilleriebataillon
185
- Feldersatzbataillon 65
- Jägerbataillon 67
-
Panzerpionierkompanie 180
-
Panzerjägerkompanie 180
-
Nachschubkompanie 180
-
Instandsetzungskompanie 180
Der
Beiname „Holstein" wurde der Panzerbrigade 18 am 26. April
1988 verliehen. Damit war die Panzerbrigade 18 neben der
Panzergrenadierbrigade 16 Herzogtum Lauenburg die zweite
Brigade der 6. Panzergrenadierdivision mit einem
Zusatznamen.
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden.
Die Erweiterung des Aufgabenspektrums der
Bundeswehr und die angestrebte Multi-nationalität der
Korpsstäbe, aber auch Kürzungen bei den finanziellen
Ressourcen führten Ende 1992 zu einer Nachsteuerung (N) der
Heeresstruktur 5. Auf der Brigadeebene führte die
Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu einer Einheitsgliederung.
Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden gliederten sich in je
zwei Panzer- und zwei Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
In der Heeresstruktur 5
blieb die Panzerbrigade 18 als sogenannte teilaktive
mechanisierte Brigade bestehen. Die Umgliederungen begannen
bei der Panzerbrigade 18 mit der Auflösung der Kompanien des
Panzerbataillons 181 im Verlauf des Jahres 1991, das
Panzerbataillon 184 hatte bereits im Dezember 1990 seine 2.
Kompanie aufgelöst. Das Jägerbataillon 67 wurde am 30.
Januar, das Panzerbataillon 181 im März 1992 endgültig
aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 172 der
Panzergrenadierbrigade 17 verlegte mit Teilen des
Panzergrenadierbataillons 171 von Lübeck nach Bad Segeberg
und wurde nach seiner Umgliederung mit Wirkung vom 1. Oktober
1992 der Panzerbrigade 18 -Panzerbataillon 182- unterstellt
(Organisationsbefehl Nr. 96 / 92 -Heer- vom 16. Oktober
1991).
Bis 1997 unterstanden der
Brigade:
- Instandsetzungskompanie
180
- Panzerpionierkompanie 180
- Nachschubkompanie 180
- Panzerjägerkompanie 180
-
Ausbildungskompanie MKF 2/6
-
Panzerbataillon 181
-
Panzergrenadierbataillon 182
-
Panzerbataillon 183
- Panzerbataillon
184
- Panzerartilleriebataillon
515
- Jägerbataillon 67
- Feldersatzbataillon 65
Mit Auflösung der 6. Panzergrenadierdivision am 30.
September 1997 erfolgte der Unterstellungswechsel zur 14.
Panzergrenadierbrigade Hanse. Jetzt unterstanden der
Brigade:
-
Standortsanitätszentrum
-
Feldersatzbataillon 180
-
Panzergrenadierbataillon 182
-
Panzerbataillon 183
- Panzerbataillon
184
- Panzerartilleriebataillon
185
- MKF Ausbildungszentrum
- Panzerpionierkompanie 510
2003 verlegte die Panzerbrigade 18 im Zuge
der Bundeswehr-Strukturreform ihren Sitz von Neumünster nach
Boostedt.
Besondere und
Katastropheneinsätze leistete die Brigade 1962 bei der
Sturmflut an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins bei
Wilstermarsch und Eiderstedt, 1976 bei der Dürrekatastrophe,
1978/79 bei der Schneekatastrophe, 1989 bei der Betreuung von
mehr als 1000 DDR-Flüchtlingen im Lager Staumühle durch das
Breitenberger Jägerbataillon 67, 1997 bei der
Oderhochwasserkatastrophe sowie 2002 bei der
Elbehochwasserkatastrophe durch Panzerpionierkompanie
510.
Ab August 2003 bereitete die
Panzerbrigade 18 als Leitverband für das 5. ISAF-Kontingent
Kabul 1.500 Soldatinnen und Soldaten auf den im Januar 2004
beginnenden Einsatz in Afghanistan vor.
Kommandeure Panzerbrigade 18:
Oberst Reichel, Eckart 01.04.1958 - 31.01.1959
Obstlt. i.G. Schlabitz, Wolf-Hubertus
01.02.1959 - 31.03.1959
Oberst Voss,
Wilhelm 01.04.1959 - 30.06.1961
Oberst
Miltzow, Hermann 01.07.1961 - 31.03.1964
Oberst Berke, Ottomar 01.04.1964 - 31.03.1968
Oberst Mitto, Hans 01.04.1968 -
31.03.1970
Brig.Gen. Fielitz, Heinz
01.04.1970 - 24.09.1974
Brig.Gen.
Hentschel, Erwin 25.09.1974 - 23.09.1980
Oberst Schmidt-Petri, Hartmut 24.09.1980 -
31.03.1983
Brig.Gen. Toppe, Dieter
01.04.1983 - 29.08.1985
Brig.Gen.
Boege, Ehrenfried 30.08.1985 - 30.09.1992
Oberst Atzinger, Hans-Georg 01.10.1992 -
30.09.1995
Oberst Trull, Christian
01.10.1995 - 1999
Oberst Kiesheyer,
Bernd 2000 - 2003
Oberst Korff, Rainer
2003
Überlieferung
Ausbildung; Chronik (Geschichte der Brigade und der
Kasernen); Manöver und Übungen; Militärsport;
Öffentlichkeitsarbeit (Tag der Offenen Tür, Feierliche
Gelöbnisse); Organisation (Aufstellung, Unterstellung, STAN,
Umgliederung, Verlegung); Soldatenaustausch
Wenige Verschlusssachen
Erschließungszustand (Kommentar)
Abgabeverzeichnis; unbearbeitet
Umfang (Erläuterung)
102 AE,
Letzte Archivnummer: 70, VS-Anteil: 6,2 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin:
Panzerbrigade 18 Holstein. Geschichte der Brigade Band 1 1959
- 1992, 1992)
Literatur
Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995,
Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3; 2004
2,2
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 1 (1956 - 1959)
Die
ersten Planungen für die sogenannte Heeresstruktur 1 waren
darauf ausgerichtet, möglichst schnell einen deutschen
Beitrag zur NATO zu leisten. Unter Verteidigungsminister
Franz-Josef Strauß wurde der Friedensumfang des Feldheeres
Ende 1956 auf zunächst 195.000 Soldaten festgelegt. An dem
bereits unter seinem Vorgänger Blank vorgesehenen
NATO-Beitrag von zwölf Divisionen wurde festgehalten, wenn
auch bei der Personalstärke Abstriche gemacht werden mussten
(Ende 1958 betrug die IST-Stärke des Heeres etwa 100.000
Mann). Um die außerordentlich schnelle Aufstellung überhaupt
realisieren zu können, wurden neu aufgestellte Verbände etwa
im Halbjahresrhythmus geteilt und aufgefüllt. Diese
notwendige Vorgehensweise ging jedoch zu Lasten des
Erreichens der Einsatzbereitschaft. So konnte die
NATO-Unterstellung aller zwölf Divisionen nicht wie geplant
1959 abgeschlossen werden. Aufgabe des Feldheers war es, im
Rahmen der NATO-Strategie gemeinsam mit anderen
NATO-Streitkräften, einen eingedrungenen Feind zurückzuwerfen
und verlorenes Territorium zurückzugewinnen. Der Kampfpanzer
M 47 war während der Heeresstruktur 1 das Hauptwaffensystem
des Heeres.
Am 1. Juli 1956 wurde in
Neumünster die Kampfgruppe B 1 mit folgenden Truppenteilen
aufgestellt:
Grenadierbataillon
31
Grenadierbataillon 46
Panzerjägerbataillon 3
Panzerbataillon 13
Am 1. April
1958 erfolgte die Umbenennung in Kampfgruppe B 6 unter
Beibehaltung der bereits genannten Bataillone. Im Mai
verlegte die Kampfgruppe B 6 von Hamburg nach Neumünster und
Boostedt.
Heeresstruktur 2 (1959 -
1970)
Schon Ende 1959 konnte die
Umgliederung des Heeres als weitgehend abgeschlossen
betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen
mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte
über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung waren die
Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen umbenannt
worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres gut 300.000
Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich verbessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M 48, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausgestattet. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Bereits im Januar 1959 begann die Umgliederung auf die
neue Heeresstruktur mit der Teilung der Stabskompanie der
Kampfgruppe B 6. Der eine Teil bildeten die Stabskompanie der
neu aufzustellenden Brigade, der andere Teil ging nach
Hamburg zum Aufbau der Stabskompanie der
Panzergrenadierbrigade 17. Die Kampfgruppe B 6 wurde am 16.
März 1959 in Panzerbrigade 18 umbenannt. Stationierungsraum
der Brigade ist das zentrale Schleswig-Holstein. Die
Panzerbrigade 18 war zunächst mit den Panzergrenadierbrigaden
16 und 17 der 6. Panzergrenadierdivision unterstellt. In der
Heeresstruktur 2 unterstanden ihr:
Panzergrenadierbataillon 182 (Bad Segeberg, früher
Grenadierbataillon 46)
Panzerbataillon
183 (Boostedt, früher Panzerbataillon 13)
Panzerbataillon 184 (Neumünster, früher
Panzerjägerbataillon 3)
Panzerartilleriebataillon 185 (Boostedt)
Versorgungsbataillon 186 (Aufstellung 1.
April 1959, Neumünster)
Panzeraufklärungskompanie 180 (Aufstellung 16. September
1958, Lingen an der Ems, Verlegung 7. Januar 1959 nach
Strande-Altbülk und im August 1959 nach Breitenburg)
Panzerpionierkompanie 180 (Aufstellung ab 1.
März 1959 in Plön durch Aus- und Umgliederung der 3. Kompanie
des Pionierbataillons 6)
Flugabwehrbatterie 180 (Aufstellung 16. September 1961
in Schleswig, Verlegung am 2. Januar 1962 nach
Lütjenburg)
Stabskompanie
Die ABC-Abwehrkompanie 180, am 1. Oktober
1967 aus der ABC-Abwehrkompanie 6 hervorgegangen, war bis 1.
April 1972 Brigadeeinheit der Panzerbrigade 18. Am 1. Oktober
1961 wurden die Panzeraufklärungskompanie 180 in Eutin in den
Panzerspähzug 180 eingegliedert und die 3. Kompanie des
Aufklärungsbataillons 6 umgegliedert. Am 1. Februar 1967
erfolgte die Umbenennung der Flugabwehrbatterie 180 in
Flugabwehrlehrbatterie 61. Trotz der Zuordnung zur
Flugabwehrschule in Rendsburg blieb die Batterie bis zu ihrer
Auflösung im Rahmen der Umgliederung der Flugabwehrtruppe im
Jahre 1971 eine Einheit der Panzerbrigade 18.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1979)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten. Ende 1971 unterstanden
den Divisionen des Feldheeres 13 Panzer-, elf
Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei Fallschirmjäger- und zwei
Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der
Sowjetunion wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der
70er Jahre mit neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich
dabei um die Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer RO-LAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Im Zuge der
Umgliederung in die Heeresstruktur 3 wurde 1972 das
Versorgungsbataillon 186 aufgelöst. Die Versorgungsleiste der
Brigade wurde neu gegliedert und erhielt mit der
Instandsetzungskompanie 180 (früher 3. / Versorgungsbataillon
186) in Boostedt und der Nachschubkompanie 180 (früher 4. /
Versorgungsbataillon 186) in Neumünster zwei neue
Brigadeeinheiten. Am 1. Oktober 1976 trat noch die
Instandsetzungsausbildungskompanie 6/6 zur Brigade. 1977
unterstanden der Brigade:
Panzergrenadierbataillon 182
Panzerbataillon 183
Panzerbataillon 184
Panzerartilleriebataillon 185
Versorgungsbataillon 186
Stabskompanie (Neumünster)
Nachschubkompanie 180 (Neumünster)
Instandsetzungskompanie 180 (Boostedt)
Panzerpionierkompanie 180 (Lübeck)
Panzerspähzug 180 (Neumünster)
Heeresstruktur 4 (1980 - 1992)
Diese neue Struktur war ausgelegt auf größere
Flexibilität beim Einsatz der Kräfte und sollte ein
schnelleres Bilden und Verlagern von Schwerpunkten im Gefecht
ermöglichen. Die Umgliederung des Feldheeres in die
Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980 und war bereits
Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen Veränderungen
ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der Bataillone.
Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades sollten kleinere
Kampfverbände in größerer Zahl und einer somit höheren
Führerdichte entstehen. Die Anzahl der Kampftruppenbataillone
erhöhte sich in den Brigaden von drei auf vier. Des weiteren
wurden gemischte Panzer- und Panzergrenadierbataillone
eingerichtet. Die 36 aktiven Brigaden gliederten sich in 17
Panzer-, 15 Panzergrenadier-, drei Luftlande- und eine
Gebirgsjägerbrigade.
Am 1. April 1981
stellte die Panzerbrigade 18 im Zuge der Umgliederung in die
Heeresstruktur 4 zwei neue Kampfbataillone auf, das
Panzerbataillon 181 und das Jägerbataillon 67. Das
Jägerbataillon 67 war ein mit Teilen (3. Kompanie)
mobilmachungsabhängiger Verband der 6.
Panzergrenadierdivision, der Brigade im Frieden unterstellt
war. Die ehemalige Panzerjägerkompanie 170 der
Panzergrenadierbrigade 17 in Bad Segeberg wurde 1980 der
Panzerbrigade 18 unterstellt. In der Struktur 4 unterstanden
der Brigade:
Stabskompanie
Panzerbataillon 181
Panzergrenadierbataillon 182
Panzerbataillon 183
Panzerbataillon 184
Panzerartilleriebataillon 185
Feldersatzbataillon 65
Jägerbataillon 67
Panzerpionierkompanie 180
Panzerjägerkompanie 180
Nachschubkompanie 180
Instandsetzungskompanie 180
Der
Beiname "Holstein" wurde der Panzerbrigade 18 am 26. April
1988 verliehen. Damit war die Panzerbrigade 18 neben der
Panzergrenadierbrigade 16 Herzogtum Lauenburg die zweite
Brigade der 6. Panzergrenadierdivision mit einem
Zusatznamen.
Heeresstruktur 5 (1990 -
1997)
Nach dem 3. Oktober 1990 begann
die Phase der Verkleinerung der Bundeswehr. In der
Heeresstruktur 5 sollten Feld- und Territorialheer im Frieden
organisatorisch zusammengefasst werden. Dies bedeutete drei
gebündelte Territorial- und Korpskommandos anstelle der
bisherigen drei Korps- und drei Territorialkommandos und acht
fusionierte Wehrbereichs- und Divisionskommandos. Die Anzahl
der Brigaden sollte von 48 auf 26 Kampfbrigaden mit
unterschiedlichem Präsenzgrad verringert werden. Die
Erweiterung des Aufgabenspektrums der Bundeswehr und die
angestrebte Multinationalität der Korpsstäbe, aber auch
Kürzungen bei den finanziellen Ressourcen führten Ende 1992
zu einer Nachsteuerung (N) der Heeresstruktur 5. Auf der
Brigadeebene führte die Heeresstruktur 5 (N) (1993-1997) zu
einer Einheitsgliederung. Panzer- wie Panzergrenadierbrigaden
gliederten sich in je zwei Panzer- und zwei
Panzergrenadierbataillone sowie ein
Panzerartilleriebataillon. Die Umgliederung in die
Heeresstruktur 5 (N) war bis Ende 1994 organisatorisch
vollzogen.
In der Heeresstruktur 5
blieb die Panzerbrigade 18 als sogenannte teilaktive
mechanisierte Brigade bestehen. Die Umgliederungen begannen
bei der Panzerbrigade 18 mit der Auflösung der Kompanien des
Panzerbataillons 181 im Verlauf des Jahres 1991, das
Panzerbataillon 184 hatte bereits im Dezember 1990 seine 2.
Kompanie aufgelöst. Das Jägerbataillon 67 wurde am 30.
Januar, das Panzerbataillon 181 im März 1992 endgültig
aufgelöst. Das Panzergrenadierbataillon 172 der
Panzergrenadierbrigade 17 verlegte mit Teilen des
Panzergrenadierbataillons 171 von Lübeck nach Bad Segeberg
und wurde nach seiner Umgliederung mit Wirkung vom 1. Oktober
1992 der Panzerbrigade 18 -Panzerbataillon 182- unterstellt
(Organisationsbefehl Nr. 96 / 92 -Heer- vom 16. Oktober
1991). Bis 1997 unterstanden der Brigade:
Instandsetzungskompanie 180
Panzerpionierkompanie 180
Nachschubkompanie 180
Panzerjägerkompanie 180
Ausbildungskompanie MKF 2/6
Panzerbataillon 181
Panzergrenadierbataillon 182
Panzerbataillon 183
Panzerbataillon 184
Panzerartilleriebataillon 515
Jägerbataillon 67
Feldersatzbataillon 65
Mit
Auflösung der 6. Panzergrenadierdivision am 30. September
1997 erfolgte der Unterstellungswechsel zur 14.
Panzergrenadierbrigade Hanse. Jetzt unterstanden der
Brigade:
Standortsanitätszentrum
Feldersatzbataillon 180
Panzergrenadierbataillon 182
Panzerbataillon 183
Panzerbataillon 184
Panzerartilleriebataillon 185
MKF
Ausbildungszentrum
Panzerpionierkompanie 510
2003
verlegte die Panzerbrigade 18 im Zuge der
Bundeswehr-Strukturreform ihren Sitz von Neumünster nach
Boostedt. Die Brigade wurde 2008 aufgelöst.
Besondere und Katastropheneinsätze leistete die Brigade
1962 bei der Sturmflut an der Nordseeküste
Schleswig-Holsteins bei Wilstermarsch und Eiderstedt, 1976
bei der Dürrekatastrophe, 1978/79 bei der Schneekatastrophe,
1989 bei der Betreuung von mehr als 1000 DDR-Flüchtlingen im
Lager Staumühle durch das Breitenberger Jägerbataillon 67,
1997 bei der Oderhochwasserkatastrophe sowie 2002 bei der
Elbehochwasserkatastrophe durch Panzerpionierkompanie
510.
Ab August 2003 bereitete die
Panzerbrigade 18 als Leitverband für das 5. ISAF-Kontingent
Kabul 1.500 Soldatinnen und Soldaten auf den im Januar 2004
beginnenden Einsatz in Afghanistan vor.
Kommandeure Panzerbrigade 18:
Oberst Reichel, Eckart 01.04.1958 - 31.01.1959
Oberstlt i.G. Schlabitz, Wolf-Hubertus
01.02.1959 - 31.03.1959
Oberst Voss,
Wilhelm 01.04.1959 - 30.06.1961
Oberst
Miltzow, Hermann 01.07.1961 - 31.03.1964
Oberst Berke, Ottomar 01.04.1964 - 31.03.1968
Oberst Mitto, Hans 01.04.1968 -
31.03.1970
BrigGen Fielitz, Heinz
01.04.1970 - 24.09.1974
BrigGen
Hentschel, Erwin 25.09.1974 - 23.09.1980
Oberst Schmidt-Petri, Hartmut 24.09.1980 -
31.03.1983
BrigGen Toppe, Dieter
01.04.1983 - 29.08.1985
BrigGen Boege,
Ehrenfried 30.08.1985 - 30.09.1992
Oberst Atzinger, Hans-Georg 01.10.1992 -
30.09.1995
Oberst Trull, Christian
01.10.1995 - 1999
Oberst Kiesheyer,
Bernd 2000 - 2003
Oberst Korff, Rainer
2003 - 30.04.2005
BrigGen Munzlinger,
Christof 01.05.2005 - 10.01.2008
Oberst Maeker, Georg 11.01.2008 - 31.12.2008
Inhaltliche
Charakterisierung: Soldatenaustausch, Ausbildung,
insbesondere Jahresausbildungsbefehle und
Truppenübungsplatzaufenthalte; Chronik und Traditionspflege;
Übungen. Wenige Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
212 AE, VS-Anteil: 6,2 %
Zitierweise: BArch BH
9-18/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-18
- Umfang
-
172 Aufbewahrungseinheiten; 6,3 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe (darin: Panzerbrigade 18 Holstein. Geschichte der Brigade Band 1 1959 - 1992, 1992)
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
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Panzerbrigade 18 - Holstein - (PzBrig 18), 1958-1994
- Bestandslaufzeit
-
1956 - 1994
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzerbrigade 18 - Holstein - (PzBrig 18), 1958-1994
Entstanden
- 1956 - 1994