Arbeitspapier | Working paper
Salafisten in Afrika: nicht zwingend Wegbereiter des Terrorismus
Anfang März 2014 töteten Mitglieder der islamistischen Sekte Boko Haram in einem nordnigerianischen Dorf mehr als achtzig Menschen. Die Mitglieder von Boko Haram sind Anhänger der salafistischen Denkschule, die in vielen Ländern Afrikas zunehmend populär wird. Viele Beobachter sehen den Salafismus als ideologischen Nährboden terroristischer Vereinigungen. Die Komplexität und Vielfalt der salafistischen Bewegung wird in der öffentlichen Debatte häufig unterschlagen. Generell muss zwischen friedlichen ("Quietisten"), politischen sowie gewaltsamen Salafisten ("Jihadis") unterschieden werden. Der Aufstieg des Salafismus in Afrika hat viele Gründe. Er steht unter anderem in Zusammenhang mit der Demokratisierungswelle der frühen 1990er Jahre, die in vielen Ländern Afrikas größere Religions- und Vereinigungsfreiheit brachte. Zahlreiche westliche Außenpolitiker, aber auch Wissenschaftler argumentieren, die Verbreitung salafistischen Gedankenguts führe zur Bildung gewaltbereiter islamistischer Gruppierungen. Eine genauere Analyse der Entwicklung in afrikanischen Ländern bestätigt die Vorstellung einer linearen Entwicklung zum Terrorismus nicht. Afrikanische Staaten müssen eine langfristige Strategie gegenüber salafistischen Gruppen entwickeln. Dabei sollte allerdings darauf verzichtet werden, staatliche Gewalt als primäres Mittel einzusetzen; vielmehr sollte vor allem auf deeskalierende Maßnahmen gesetzt werden.
- ISSN
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1862-3603
- Umfang
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Seite(n): 8
- Sprache
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Deutsch
- Anmerkungen
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Status: Veröffentlichungsversion; nicht begutachtet
- Erschienen in
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GIGA Focus Afrika (3)
- Thema
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Politikwissenschaft
Soziologie, Anthropologie
Religionssoziologie
politische Willensbildung, politische Soziologie, politische Kultur
religiöse Bewegung
Religionspolitik
Islam
religiöser Konflikt
Islamismus
Fundamentalismus
Gewaltbereitschaft
Terrorismus
Afrika
- Ereignis
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Geistige Schöpfung
- (wer)
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Elischer, Sebastian
- Ereignis
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Veröffentlichung
- (wer)
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GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
- (wo)
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Deutschland, Hamburg
- (wann)
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2014
- URN
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urn:nbn:de:0168-ssoar-382211
- Rechteinformation
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GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln
- Letzte Aktualisierung
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21.06.2024, 16:27 MESZ
Datenpartner
GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Bibliothek Köln. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Arbeitspapier
Beteiligte
- Elischer, Sebastian
- GIGA German Institute of Global and Area Studies - Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien, Institut für Afrika-Studien
Entstanden
- 2014