Bestand

Karlsruher Geschichts- und Altertumsverein (Bestand)

Überlieferungsgeschichte

Aus der 1870 in Mainz gegründeten Allgemeinen Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte ging 1873 der Badische Anthropologische Zweigverein hervor, konnte sich aber mit seiner Beschränkung auf vorgeschichtliche Forschungen nicht entwickeln. Der Wunsch, die Erforschung der römischen Periode einzubeziehen, führte 1881 zur Gründung eines selbständigen, erweiterten Karlsruher Anthropologischen und Altertumsvereins unter der Leitung des Konservators der Altertümer Geh. Hofrat Dr. E. Wagner. Mit zunehmender Verlagerung der Interessen auf das Altertum wurde der Vereinsname 1890 zu "Karlsruher Altertumsverein" verkürzt. Da im Laufe der Jahre auch jüngere Geschichte zu den Vereinsthemen gehörte, fand 1920 eine abermalige Umbenennung in "Karlsruher Geschichts- und Altertumsverein" statt.
Nach der 1919 erneuerten Satzung wollte der Verein Sinn und Verständnis für heimatliche Geschichte und Altertumskunde wecken, pflegen und verbreiten. Zu diesem Zweck veranstaltete er regelmäßig Sitzungen, bei denen auch Vorträge gehalten wurden. Er stellte Mittel für Ausgrabungen zur Verfügung und setzte sich für den Denkmalschutz ein. Seit 1885 konnte er im "Correspondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift" publizieren. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Kriegs- und Nachkriegsjahre schienen beim 40jährigen Vereinsjubiläum 1921 überwunden. Gleichwohl ging der Verein 1926 eine Verbindung mit dem Landesverband Badische Heimat Ortsgruppe Karlsruhe ein.
Prof. Dr. Karl Hofmann, stellv. Direktor des Karlsruher Humboldt-Gymnasiums und Schriftführer des Vereins schenkte 1932 dem Generallandesarchiv die in seinem Besitz verbliebenen Archivalien des Vereins.

Inhalt und Bewertung

Sitzungsprotokolle des Altertumsvereins: Statuten.- Öffentliche Sitzungen und Vorträge.
Anthropologischer und Altertums-Verein: Gründung.- Korrespondenz.- Sitzungsberichte.- Mitgliederaufnahme und -verzeichnisse.
Geschichts- und Altertumsverein: Jubiläumsschrift von Dr. Karl Hofmann.

Geschichte: Aus der 1870 in Mainz gegründeten Allgemeinen Deutschen Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte ging 1873 der Badische Anthropologische Zweigverein hervor, konnte sich aber mit seiner Beschränkung auf vorgeschichtliche Forschungen nicht entwickeln. Der Wunsch, die Erforschung der römischen Periode einzubeziehen, führte daher 1881 zur Gründung eines selbständigen, erweiterten Karlsruher Anthropologischen und Altertumsvereins unter der Leitung des Konservators der Altertümer Geh. Hofrat Dr. E. Wagner. Mitglieder des Vereins waren Mediziner, Historiker verschiedenster Disziplinen und historisch interessierte Karlsruher Bürger anderer Berufe, darunter auch Viktor von Scheffel. Mit zunehmender Verlagerung der Interessen auf das Altertum wurde der Vereinsname 1890 zu "Karlsruher Altertumsverein" verkürzt. Da im Laufe der Jahre auch jüngere Geschichte zu den Vereinsthemen gehörte, fand 1920 eine abermalige Umbenennung in "Karlsruher Geschichts- und Altertumsverein" statt. Als eingetragener Verein ließ er sich 1922 als gemeinnützig anerkennen. Nach der 1919 erneuerten Satzung wollte der Verein Sinn und Verständnis für heimatliche Geschichte und Altertumskunde wecken, pflegen und verbreiten. Zu diesem Zweck veranstaltete er regelmäßig Sitzungen, bei denen auch Vorträge gehalten wurden. Einladungen und Berichte darüber erschienen in den Tageszeitungen. Er stellte Mittel für Ausgrabungen zur Verfügung und setzte sich zusammen mit anderen Altertumsvereinen des Landes für den Denkmalschutz ein. Seit 1885 konnte er im Correspondenzblatt der Westdeutschen Zeitschrift publizieren. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Kriegs- und Nachkriegsjahre schienen beim 40jährigen Vereinsjubiläum 1921 überwunden. Gleichwohl ging der Verein 1926 eine Verbindung mit dem Landesverband Badische Heimat Ortsgruppe Karlsruhe ein.

Überlieferung: Prof. Dr. Karl Hofmann, stellv. Direktor des Karlsruher Humboldt-Gymnasiums und früherer Schriftführer des Vereins, schenkte 1932 dem Generallandesarchiv das ältere Vereinsschriftgut, das sich noch in seinem Besitz befand. Die beiden Protokollbücher wurden in die Handschriftenabteilung des Archivs gefügt (GLAK Handschriften, später Bestand 65), die Akten in den Bestand Karlsruhe Stadt (GLAK 206). Die Archivalien sind nun in der Abteilung Nichtstaatliches Schriftgut zusammengeführt. Weitere Akten des Vereins sind im Bestand des Badischen Kultusministeriums (GLAK 235) überliefert.

Bestandssignatur
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 69 Karlsruher GAV
Umfang
4 Akten, 2 Bände

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Nichtstaatliches Archivgut >> Archive von Anstalten, Körperschaften und Stiftungen >> Bildung, Kultur und Forschung >> Karlsruher Geschichts- und Altertumsverein
Verwandte Bestände und Literatur
Weitere Akten des Vereins siehe: Neuere Bestände Kultus Badisches Kultusministerium 235 Kultusministerium.

Bestandslaufzeit
1880-1924

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Letzte Aktualisierung
03.04.2025, 11:03 MESZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1880-1924

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