Münze

Sesterz des Domitian mit Darstellung des opfernden Kaisers

„Er träumte, dass Minerva, die er abergläubisch verehrte, ihr Heiligtum verließ und ihm erklärte, dass sie ihn nicht länger beschützen könne, da sie von Jupiter entwaffnet worden sei.“ Der römische Kaiserbiograf Sueton überliefert einen Traum des Domitian, durch den diesem sein nahender Tod angekündigt worden sein soll. Die Anekdote verdeutlicht, wie bedeutsam, sogar überlebenswichtig die Göttin für den Herrscher war. Das Bild der Minerva dominiert die Münzprägung Domitians, und auch auf diesem Sesterz ist sie als kleine Kultstatue in dem mit Säulen geschmückten Schrein zu erkennen. Der Kaiser opfert seiner Lieblingsgöttin offenbar Wein oder eine andere kostbare Flüssigkeit aus einer Schale, deren Inhalt er auf einen brennenden Altar fließen lässt. Wie bei kultischen Handlungen üblich, wird sein Kopf von einem Teil der Toga bedeckt. Bei dem kleinen, hier abgebildeten Heiligtum der Minerva könnte es sich um einen privaten Schrein im Palast des Kaisers auf dem Palatin handeln, weshalb dieses Münzbild fast wie eine Illustration zu Domitians Traum wirkt. [Sonja Hommen]

Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Kunstkammer der Herzöge von Württemberg; Münzkabinett; Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen
Inventarnummer
MK 24951
Maße
D. 35 mm, G. 27,12 g
Material/Technik
Bronze

Bezug (was)
Porträt
Münze
Zahlungsmittel
Figürliche Darstellung
Opfer (Religion)
Neuenstädter Sammlung
Sesterz
Bezug (wer)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Rom
(wann)
85 n. Chr.

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

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Objekttyp

  • Münze

Entstanden

  • 85 n. Chr.

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