Bestand
NL 267: Heinzelmann, Josef (Bestand)
Zur Person
1)
Lebensdaten
- Geboren am 8. August 1936 in Mainz als Sohn
des Braumeisters Wilhelm Heinzelmann und seiner Frau Sabine, geborene
Höpfl
- Verstorben am 2. Februar 2010 in
Oberwesel-Langscheid
2)
Schule und Studium
- 1946-1955 Schüler am Humanistischen Gymnasium, Abitur
-
1955-1961 Studium der Literaturwissenschaften in Mainz, Wien, München und
Berlin
- Journalistische Tätigkeit als Theaterkritiker
- 1957-1959 Chefredakteur der Studentenzeitung "nobis"
3)
Beruf
- 1962 erste Festanstellung als
Operndramaturg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
- 1964
Berufung als Chefdramaturg an das Bayerische Staatstheater am
Gärtnerplatz in München
- Übersetzungen und Bearbeitungen für
das Musiktheater
- Jacques Offenbach-Spezialist
-
1967-1969 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen Heidelberg
- 1970 Gastregisseur in Mainz mit der Oper "Zar und
Zimmermann"
- frei schaffender Schauspiel- und Opernregisseur
u.a. in Münster, Bielefeld, Gelsenkirchen, Dortmund und Trier
- 1971 Kurt Weills "Der Silbersee" mit Lotte Lenya (Holland Festival
Den Haag)
- 1971-1972 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen
Frankfurt am Main
- 1973 Gastregisseur für die Städtischen
Bühnen Mainz mit "Bremer Freiheit" von Rainer Werner Faßbinder
(Aufführung im Vortragssaal des Gutenberg-Museums)
-
Rundfunkautor und Verfasser von Hörspielen, auch in Mainzer Mundart, u.a.
für den Südwestfunk, Landesstudio Rheinland-Pfalz
- 1980-1984
Lektor für den Musikverlag Boosey & Hawkes Bonn
-
Vielfältige Kontakte zu namhaften Musikern, Komponisten und Autoren
4)
Kommunal- und Kulturpolitik
- Als
SPD-Mitglied Engagement in den 1970er und 1980er Jahren in der Mainzer
Kommunalpolitik, Mitglied im Stadtrat und im Kulturausschuss
-
Engagement für Denkmalschutz und Altstadtsanierung
- Seit
Anfang der 1970er Jahre Einsatz für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde
der Stadt Mainz an die Schriftstellerin Anna Seghers
-
Mitarbeit am Mainzer Bibliotheksplan von 1973 und an
Umstrukturierungsplänen der Mainzer Städtischen Bühnen
- 1975
Anregung der Übernahme des in Mainz ansässigen Kabarettarchivs in
städtische Trägerschaft
- 1988 Mitbegründer des Ortsverbandes
Mainz des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz
- 1995 Beteiligung bei der Neugründung des
Regionalverbandes Mainz
- Vorsitzender der Bürgerinitiative
"Schützt und fördert das Mittelrheintal e.V."
- Engagement für
die Aufnahme der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal in die Liste des
Weltkulturerbes der UNESCO (2002)
5)
Wissenschaftliche Arbeit
- Theater-, Oper- und
Schallplattenkritiken
- Texte u.a. für Hanns Dieter
Hüsch
- Übersetzungen und Bearbeitungen für das
Musiktheater
- 1965 Biographie über die Sängerin Anja Silja;
Festschrift "100 Jahre Theater am Gärtnerplatz"
- Zahlreiche
musikwissenschaftliche Publikationen (u.a. über Offenbach und Salieri)
und Arbeiten zu Kunstgeschichte, Literatur, Landeskunde,
Regionalgeschichte, vor allem Mainzer Stadtgeschichte (Schwerpunkt
Sozial- und Kirchengeschichte) und zur Genealogie (Bibliographie s.
http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive-in-der-region/josef-heinzelmann/startseite/bibliographie.html,
zuletzt abgerufen am 30.09.2014)
- Erfolgreiche Klage auf
Freigabe der Mainzer Familienregister, die im Gegensatz zu den
Zivilstandsregistern aus der Zeit von 1798-1875 nicht dem
Personenstandsgesetz unterlagen; dadurch seit 1981 Ermöglichung der
Einsichtnahme für wissenschaftliche Forschung und Suche nach
Seitenverwandten bei berechtigtem Interesse
Ausführlicher
Lebenslauf siehe:
http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive/josef-heinzelmann/startseite.html
Zum Nachlass
Am 18.04.2012 wurde der Nachlass von Josef
Heinzelmann von seiner Witwe, Frau Barbara Heinzelmann-ter Beck, an das
Stadtarchiv Mainz übergeben und erhielt die Zugangsnummer 2012/14. Die
Unterzeichnerin begann Anfang Dezember 2013 mit dem Verzeichnen und der
Eingabe der Titelaufnahmen in die Datenbank Faust 7 und schloss diese
Ende August 2014 ab. Insgesamt umfasst der Bestand 1,85 lfm. an
Archivalien. Eine Kopie des Romantyposkripts "Fair Play" von Rudolf Frank
wurde kassiert. Für die Dienstbibliothek des Stadtarchivs wurden folgende
Broschüren entnommen: Parkuhren in Mainz, Jahresbericht 1978 (Signatur Z
211, 1978), Verkehrssituation in der Mainzer Innenstadt 1979 (Signatur K
4°/16582), Mainz und seine Altstadt (Nr. 2, 1979 + Nr. 2, 1980; Signatur
Z 167), Officielles Programm der Gutenberg-Feier 1900 (Signatur K
4°/17794), Gutenberg-Feier Mainz 1900. Der historische Festzug ...
(Signatur 4°/17793). In die Plakatsammlung wurden acht Plakate mit den
Signaturen ZGS / D 171, 1-7 und ZGS / D 38, 9 (als 2. Exemplar)
eingegliedert. Postkarten, großformatige Ansichten und Dias mit
Mainz-Motiven wurden an die Bild- und Plansammlung abgegeben (Album BPSF
/ 767.1-27C). Außerdem wurde eine Bibliographie erstellt, welche in
Auswahl auch die von Josef Heinzelmann verfassten Rezensionen zu
historischen Publikationen sowie Sendemanuskripte enthält (NL 267 /
149).
Für die Klassifikation wurde eine Einteilung in zwei
Hauptpunkte vorgenommen: Berufliches (Tätigkeit als Dramaturg, Lektor und
Autor) und Forschungs- und Interessensgebiete (Literatur und Kultur,
Kommunalpolitik, Geschichte, Genealogie, Sammlungen). Einen weiteren
Punkt bildet die private Korrespondenz mit seinem Freund Helmut Schäfer
(FDP, Staatsminister im Auswärtigen Amt a. D.).
Erwähnenswert
ist die im Nachlass enthaltene, jedoch recht lückenhafte Korrespondenz
mit Musikern, Komponisten und Autoren. Josef Heinzelmann unterhielt
vielfältige Kontakte, die oft über das Berufliche hinausgingen, wie z.B.
mit Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch, HK Gruber, Gertrude
Degenhardt, Liesel und Johannes Metten. Es finden sich vereinzelte
Schreiben von Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Martin Walser, Hans Christian
Kirsch sowie von Max Brod und Ernst Bloch. Kontakte zu seinem Mentor, dem
Regisseur und Schriftsteller Ludwig Berger, sind nicht dokumentiert. Die
Freundschaft zu Rudolf Frank findet Ausdruck in der einzigen vorhandenen
Postkarte von Frank, der mit "Die allerherzlichsten Grüße Dir, Rudi"
unterschrieb.
Josef Heinzelmanns oben beschriebene
Anstrengungen, um die Freigabe der Familienregister für die Forschung
durchzusetzen, sind anhand der im Nachlass enthaltenen Unterlagen gut
nachzuvollziehen. Im Zuge des von ihm geführten Prozesses schlug er
Oberbürgermeister Jockel Fuchs 1981vor, die Familienregister in das
Stadtarchiv Mainz zu überführen, was dieser schließlich anordnete. Er
befürwortete außerdem die heute angewendeten gleitenden Schutzfristen für
die Einsichtnahme in die Personenstandsregister, die seit 2009 im
Stadtarchiv aufbewahrt werden. Somit erwies er sich als Wegbereiter für
Genealogen und Forscher, die für ihre Tätigkeit auf die im Hause zur
Verfügung gestellten Daten angewiesen sind.
Mainz, im
September 2014
Susanne Speth
Form und Inhalt: Zur Person
1)
Lebensdaten
- Geboren am 8. August 1936 in
Mainz als Sohn des Braumeisters Wilhelm Heinzelmann und seiner Frau
Sabine, geborene Höpfl
- Verstorben am 2. Februar 2010 in
Oberwesel-Langscheid
2)
Schule und Studium
- 1946-1955 Schüler am Humanistischen Gymnasium, Abitur
-
1955-1961 Studium der Literaturwissenschaften in Mainz, Wien, München und
Berlin
- Journalistische Tätigkeit als Theaterkritiker
- 1957-1959 Chefredakteur der Studentenzeitung "nobis"
3)
Beruf
- 1962 erste Festanstellung als
Operndramaturg am Hessischen Staatstheater Wiesbaden
- 1964
Berufung als Chefdramaturg an das Bayerische Staatstheater am
Gärtnerplatz in München
- Übersetzungen und Bearbeitungen für
das Musiktheater
- Jacques Offenbach-Spezialist
-
1967-1969 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen Heidelberg
- 1970 Gastregisseur in Mainz mit der Oper "Zar und
Zimmermann"
- frei schaffender Schauspiel- und Opernregisseur
u.a. in Münster, Bielefeld, Gelsenkirchen, Dortmund und Trier
- 1971 Kurt Weills "Der Silbersee" mit Lotte Lenya (Holland Festival
Den Haag)
- 1971-1972 Opernregisseur an den Städtischen Bühnen
Frankfurt am Main
- 1973 Gastregisseur für die Städtischen
Bühnen Mainz mit "Bremer Freiheit" von Rainer Werner Faßbinder
(Aufführung im Vortragssaal des Gutenberg-Museums)
-
Rundfunkautor und Verfasser von Hörspielen, auch in Mainzer Mundart, u.a.
für den Südwestfunk, Landesstudio Rheinland-Pfalz
- 1980-1984
Lektor für den Musikverlag Boosey & Hawkes Bonn
-
Vielfältige Kontakte zu namhaften Musikern, Komponisten und Autoren
4)
Kommunal- und Kulturpolitik
- Als
SPD-Mitglied Engagement in den 1970er und 1980er Jahren in der Mainzer
Kommunalpolitik, Mitglied im Stadtrat und im Kulturausschuss
-
Engagement für Denkmalschutz und Altstadtsanierung
- Seit
Anfang der 1970er Jahre Einsatz für die Verleihung der Ehrenbürgerwürde
der Stadt Mainz an die Schriftstellerin Anna Seghers
-
Mitarbeit am Mainzer Bibliotheksplan von 1973 und an
Umstrukturierungsplänen der Mainzer Städtischen Bühnen
- 1975
Anregung der Übernahme des in Mainz ansässigen Kabarettarchivs in
städtische Trägerschaft
- 1988 Mitbegründer des Ortsverbandes
Mainz des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und
Landschaftsschutz
- 1995 Beteiligung bei der Neugründung des
Regionalverbandes Mainz
- Vorsitzender der Bürgerinitiative
"Schützt und fördert das Mittelrheintal e.V."
- Engagement für
die Aufnahme der Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal in die Liste des
Weltkulturerbes der UNESCO (2002)
5)
Wissenschaftliche Arbeit
- Theater-, Oper- und
Schallplattenkritiken
- Texte u.a. für Hanns Dieter
Hüsch
- Übersetzungen und Bearbeitungen für das
Musiktheater
- 1965 Biographie über die Sängerin Anja Silja;
Festschrift "100 Jahre Theater am Gärtnerplatz"
- Zahlreiche
musikwissenschaftliche Publikationen (u.a. über Offenbach und Salieri)
und Arbeiten zu Kunstgeschichte, Literatur, Landeskunde,
Regionalgeschichte, vor allem Mainzer Stadtgeschichte (Schwerpunkt
Sozial- und Kirchengeschichte) und zur Genealogie (Bibliographie s.
http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive-in-der-region/josef-heinzelmann/startseite/bibliographie.html,
zuletzt abgerufen am 30.09.2014)
- Erfolgreiche Klage auf
Freigabe der Mainzer Familienregister, die im Gegensatz zu den
Zivilstandsregistern aus der Zeit von 1798-1875 nicht dem
Personenstandsgesetz unterlagen; dadurch seit 1981 Ermöglichung der
Einsichtnahme für wissenschaftliche Forschung und Suche nach
Seitenverwandten bei berechtigtem Interesse
Ausführlicher
Lebenslauf siehe:
http://www.regionalgeschichte.net/mittelrhein/aktive/josef-heinzelmann/startseite.html
Zum Nachlass
Am 18.04.2012 wurde der Nachlass von Josef
Heinzelmann von seiner Witwe, Frau Barbara Heinzelmann-ter Beck, an das
Stadtarchiv Mainz übergeben und erhielt die Zugangsnummer 2012/14. Die
Unterzeichnerin begann Anfang Dezember 2013 mit dem Verzeichnen und der
Eingabe der Titelaufnahmen in die Datenbank Faust 7 und schloss diese
Ende August 2014 ab. Insgesamt umfasst der Bestand 1,85 lfm. an
Archivalien. Eine Kopie des Romantyposkripts "Fair Play" von Rudolf Frank
wurde kassiert. Für die Dienstbibliothek des Stadtarchivs wurden folgende
Broschüren entnommen: Parkuhren in Mainz, Jahresbericht 1978 (Signatur Z
211, 1978), Verkehrssituation in der Mainzer Innenstadt 1979 (Signatur K
4°/16582), Mainz und seine Altstadt (Nr. 2, 1979 + Nr. 2, 1980; Signatur
Z 167), Officielles Programm der Gutenberg-Feier 1900 (Signatur K
4°/17794), Gutenberg-Feier Mainz 1900. Der historische Festzug ...
(Signatur 4°/17793). In die Plakatsammlung wurden acht Plakate mit den
Signaturen ZGS / D 171, 1-7 und ZGS / D 38, 9 (als 2. Exemplar)
eingegliedert. Postkarten, großformatige Ansichten und Dias mit
Mainz-Motiven wurden an die Bild- und Plansammlung abgegeben (Album BPSF
/ 767.1-27C). Außerdem wurde eine Bibliographie erstellt, welche in
Auswahl auch die von Josef Heinzelmann verfassten Rezensionen zu
historischen Publikationen sowie Sendemanuskripte enthält (NL 267 /
149).
Für die Klassifikation wurde eine Einteilung in zwei
Hauptpunkte vorgenommen: Berufliches (Tätigkeit als Dramaturg, Lektor und
Autor) und Forschungs- und Interessensgebiete (Literatur und Kultur,
Kommunalpolitik, Geschichte, Genealogie, Sammlungen). Einen weiteren
Punkt bildet die private Korrespondenz mit seinem Freund Helmut Schäfer
(FDP, Staatsminister im Auswärtigen Amt a. D.).
Erwähnenswert
ist die im Nachlass enthaltene, jedoch recht lückenhafte Korrespondenz
mit Musikern, Komponisten und Autoren. Josef Heinzelmann unterhielt
vielfältige Kontakte, die oft über das Berufliche hinausgingen, wie z.B.
mit Gottfried von Einem und Lotte Ingrisch, HK Gruber, Gertrude
Degenhardt, Liesel und Johannes Metten. Es finden sich vereinzelte
Schreiben von Anna Seghers, Carl Zuckmayer, Martin Walser, Hans Christian
Kirsch sowie von Max Brod und Ernst Bloch. Kontakte zu seinem Mentor, dem
Regisseur und Schriftsteller Ludwig Berger, sind nicht dokumentiert. Die
Freundschaft zu Rudolf Frank findet Ausdruck in der einzigen vorhandenen
Postkarte von Frank, der mit "Die allerherzlichsten Grüße Dir, Rudi"
unterschrieb.
Josef Heinzelmanns oben beschriebene
Anstrengungen, um die Freigabe der Familienregister für die Forschung
durchzusetzen, sind anhand der im Nachlass enthaltenen Unterlagen gut
nachzuvollziehen. Im Zuge des von ihm geführten Prozesses schlug er
Oberbürgermeister Jockel Fuchs 1981vor, die Familienregister in das
Stadtarchiv Mainz zu überführen, was dieser schließlich anordnete. Er
befürwortete außerdem die heute angewendeten gleitenden Schutzfristen für
die Einsichtnahme in die Personenstandsregister, die seit 2009 im
Stadtarchiv aufbewahrt werden. Somit erwies er sich als Wegbereiter für
Genealogen und Forscher, die für ihre Tätigkeit auf die im Hause zur
Verfügung gestellten Daten angewiesen sind.
Mainz, im
September 2014
Susanne Speth
- Bestandssignatur
-
NL 267
- Umfang
-
1,8 lfm.
- Kontext
-
Bestände des Stadtarchivs Mainz >> Nachlässe >> Nachlässe nach Nummern, NL 251-300
- Indexbegriff Ort
-
Mainz
Mainz
Mainz
Mainz
Mainz
Mainz
- Bestandslaufzeit
-
1600-2010
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
23.05.2025, 08:02 MESZ
Datenpartner
Stadtarchiv Mainz. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1600-2010