Ein Mausmodell zur Erforschung residenter Aortenmakrophagen in der Atherosklerose

Abstract: Ziel dieser Arbeit war die Etablierung eines Mausmodells zur selektiven Fluoreszenzmarkierung der residenten Aortenmakrophagen in der Atherosklerose. Hierfür wurde das LDLR-/- CX3CR1CreER/Wt:R26tdT/Wt-Modell gewählt: Dieses Modell enthält ein an den CX3CR1-Promotor gekoppeltes Fusionsmolekül aus einer Cre-Rekombinase und dem Estrogenrezeptor (CreER). Durch die Applikation von Tamoxifen kommt es zur Translokation des Fusionsmoleküls aus dem Zytoplasma in den Zellkern. Hier erkennt und entfernt die Rekombinase ein an den ROSA26-Promotor gekoppeltes und gefloxtes Stop-Codon. In der Folge kann die Sequenz des rot fluoreszierenden Proteins tdTomato abgelesen werden und die betroffene Zelle ist markiert.
Zum Vergleich wurde das CX3CR1GFP-Modell herangezogen. Hier zeigte sich eine nicht induzierbare und nicht unterdrückbare Fluoreszenz der Blutmonozyten, sodass sich das Modell nicht für die Fragestellung eignet.
Die LDLR-/- CX3CR1CreER/Wt:R26tdT/Wt-Versuchstiere erhielten im Alter von 4 Wochen Tamoxifen. Die Fluoreszenz der Blutmonozyten wurde an mehreren Zeitpunkten nach der Induktion durchflusszytometrisch gemessen und war nach acht Wochen wieder auf das Ausgangsniveau gesunken. Zu diesem Zeitpunkt war davon auszugehen, dass aus den Blutmonozyten hervorgehende Makrophagen ebenfalls keine Fluoreszenz aufweisen und es wurde eine Fütterung mit HCD über 8 – 10 Wochen durchgeführt, um die Entwicklung der Atherosklerose herbeizuführen. Die Gewebsmakrophagen von Adventitia, Herz und Hirn sowie die Blut- und Aortenmonozyten wurden hiernach mittels Durchflusszytometrie analysiert. Es konnten bis zu 52,8 % der Adventitia-Makrophagen markiert werden, bis zu 79,34 % der Herzmakrophagen und bis zu 96,99 % der Mikroglia. Es fand sich kein signifikanter Unterschied des Anteils markierter Gewebsmakrophagen zwischen gesunden und kranken Tieren in Adventitia, Herz und Hirn. Ohne die Induktion mit Tamoxifen fand sich eine unterschiedlich ausgeprägte Leckage in den Geweben. Der Anteil fluoreszierender Zellen nach Tamoxifeninduktion war jedoch in allen Geweben statistisch signifikant größer. Die Untersuchung der Monozyten in der Atherosklerose zeigte keine Fluoreszenz sowohl in Blutmonozyten als auch in den Monozyten von Intima/Media und Adventitia.
In der Untersuchung der Makrophagen von Intima/Media und Adventitia in der Atherosklerose fanden sich deutlich mehr Makrophagen in der Adventitia als in der Intima/Media. Von den Makrophagen der Intima/Media waren 9,72 % Fluoreszenz-markiert. Weiterhin wurde die Expression des Markers Lyve1 in den Gewebsmakrophagen untersucht. Die Makrophagen von Adventitia und Herz, aber nicht die Makrophagen im Hirn, waren Lyve1high.
Es konnte gezeigt werden, dass das LDLR-/- CX3CR1CreER/Wt:R26tdT/Wt-Modell sich zur selektiven Markierung und Untersuchung der residenten Adventitia-Makrophagen in der Atherosklerose eignet

Standort
Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt am Main
Umfang
Online-Ressource
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Universität Freiburg, Dissertation, 2022

Schlagwort
Arteriosklerose
Rezeptor
Lipidstoffwechselstörung
Arteriosklerose
Atherogenese
Rekombinantes Gen
Makrophage

Ereignis
Veröffentlichung
(wo)
Freiburg
(wer)
Universität
(wann)
2022
Urheber

DOI
10.6094/UNIFR/228311
URN
urn:nbn:de:bsz:25-freidok-2283117
Rechteinformation
Open Access; Der Zugriff auf das Objekt ist unbeschränkt möglich.
Letzte Aktualisierung
25.03.2025, 13:51 MEZ

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Entstanden

  • 2022

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