Weibliche Tanzmaske

Weibliche Tanzmaske

Auch bei dieser Maske ist Weiblichkeit durch Schönheit und Harmonie gekennzeichnet. Das ovale Gesicht, die großen, halbgeschlossenen Augen, die hohe gewölbte Stirn und die vollen Lippen werden zusätzlich akzentuiert durch die regelmäßige geometrische Bemalung und das Glasperlen- und Kaurischneckendekor, das auf den König als den Besitzer der Maske hinweist. Einen wehmütigen Zug erhält die Maske durch die diagonal auf den Wangen verlaufenden Streifen, die als Tränen gedeutet werden. Dieser Masketypus gehört zu einer königlichen Maskentrias, die im ehemaligen Kuba-Königreich den Ursprungsmythos des Königtums vorführte und die Legitimität des Königs bekräftigte. Die weibliche Maske verkörperte Ngady Mwaash, die Schwester (seltener die Mutter) des mächtigen Woot, dem Begründer des Königtums. Diesem wurde in den Maskenaufführungen Herrschaft und Schwesternliebe durch seinen wilden jüngeren Bruder Mbwoom, der für einen Pygmäen und generell für das einfache Volk stand, streitig gemacht – ein inzestuöser mythischer Urkonflikt, der die grundsätzlichen Widersprüche politischer Hierarchisierung zum Ausdruck brachte. / P.I.

Standort
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
III C 19633
Maße
Höhe x Breite x Tiefe: 41 x 17 x 24 cm
Material/Technik
Holz, Textil, Kalk (Kaurischnecke), Glas

Kultur
Bakuba (Kuba)
Ereignis
Eigentumswechsel
(Beschreibung)
Ankauf / Nachlass von Leo Frobenius (Haslingersche Erben) 1907
Ereignis
Herstellung
(wer)
Bakuba (Kuba) (Herstellende Ethnie)
(wo)
Kongo
(wann)
19. Jh.
Ereignis
Sammeltätigkeit
(wer)

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Rechteinformation
Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin
Letzte Aktualisierung
06.08.2025, 00:23 MESZ

Datenpartner

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Objekttyp

  • Weibliche Tanzmaske

Beteiligte

Entstanden

  • 19. Jh.

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