Bestand
Ellwangen, Regierung: Lehensachen III (Aktiv- und Passivlehen, weitere Ablieferungen) (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Der Bestand enthält die Archivalien der ellwangischen Kanzleiregistratur über Lehensachen, die nach der Auflösung der Fürstpropstei an württembergische Nachfolgebehörden (bes. den Lehenrat) ausgefolgt wurden und die zusammen mit den Aktenabgaben dieser Dienststellen bis zum Zweiten Weltkrieg in das Staatsarchiv gelangten, wo sie als Vorprovenienzen ausgesondert wurden. Eine Einheit wurde im Rahmen des bayerisch-baden-württembergischen Beständeausgleichs dem Bestand angefügt.
Inhalt und Bewertung
Die Archivalien gliedern sich wie folgt: Lehenbücher A - Z (1364-1803); - Pergamenturkunden (vor allem betr. Hof Berhalden, Röhlingen, 1556-1789); - Kanzleisachen: Formulare und Zeremoniell, Lehenempfang, Taxen, Gebühren, Ordnungen, Personalsachen (1553-1803); - Lehenbücherauszüge und -protokolle (1602-1803, mit Abschriften ab 1259); - Verzeichnisse der Vasallen und Lehen (um 1546-1785); - Lehengericht und -prozesse (1422-1495); - Lehendienste (1546-1630); - Sonstige Allgemeine Lehensachen (1445-1802, Abschrift von 1265 betr. Bayreuth und Feste Cadolzburg), darin Akten betr. die 4 Erbämter des Stifts (1710-1756), Anwendung des Schwabenspiegels (1717); - Aktivlehen: von Adelmann (um 1445-1798), Blarer von Wartensee (1772-1790), von Degenfeld (1625-1753, Abschriften ab 1456), von Freyberg (1779-1789), Grafen Fugger (um 1690-1801), von Hausen (um 1560-1583), von Holz (1662-1778), von Lang (1602-1800, mit Abschriften ab 1584), von Oettingen-Wallerstein (1427-1799), von Pflummern (1699-1808), von Rechberg (1789-1803), Schenk von Schenkenstein (1443-1559), von Stadion (1527), von Woellwarth (1389-1801), Rittergut Horn (1607-1802), Schriesheim und Strahlenberg (1630, 1754, 1779), Wagenhofen (1565-1735), Stadt, Hospital, Siechenhauspflege, Johanniskaplanei Aalen (1428-1792), Hospital Biberach (1730-1789), Deutschorden (1479-1789), Hospital Dinkelsbühl (1437-1789), Jesuitenkolleg Ellwangen (1612-1790), Stiftskapitel Ellwangen (1530-1789), Spital Schwäbisch Gmünd (15. - 18. Jahrhundert), Reichsstadt und Spital Schwäbisch Hall (1707-1790), Heilig-Geist-Stift Heidelberg (1356-1760), Kloster Lorch (1692-1789), Stadt und Spital Ulm (1621-1797), Heiligenpflege Unterkochen (um 1680, 1790/1800), St.-Richard-Kloster Worms (1739-1742); - Passivlehen: Reichslehen (1554-1804, Abschriften ab 1541; betr. u.a. Stift Worms, Dorf und Schloß Heuchlingen, Unterböbingen), von Fürstenberg (betr. Oberkochen, 1565, 1783-1788), von Limpurg bzw. Brandenburg-Ansbach (betr. Neuler, 1520-1798).
Vorbemerkung: Der Bestand enthält die Archivalien der ellwangischen Kanzleiregistratur über Lehensachen. In den Jahren 1822-1855 wurden nach und nach die meisten Pergamenturkunden ausgelesen. Die Originalurkunden über die ellwangischen Aktivlehen vom 14. bis 18. Jahrhundert sind in den Beständen B 422 und 423 verzeichnet. Insgesamt 41 Pergamenturkunden und Lehensverleihungen finden sich noch im vorliegenden Bestand vor. Meist wurden sie bei Ordnungsarbeiten an anderen Beständen entnommen und hier eingereiht. Zahlreiche Akten wurden im Lauf der ersten Jahrzehnte nach dem Anfall Ellwangens an Württemberg an andere Behörden, u.a. auch an den Lehenrat, ausgefolgt. So blieb im Ellwanger Archiv nur ein kleinerer Bestand von Lehenakten zurück, die hauptsächlich Bauernlehen und Güterveränderungen betrafen. Sie finden sich im heutigen Bestands B 425 nach Ämtern und Orten geordnet, aber nicht im einzelnen verzeichnet. Anlaß zur Neuordnung des vorliegenden Bestandes gab die Verzeichnung des Lehenrats (E 60), die, schon vor dem Krieg von der Angestellten Hanna Rentschler begonnen, 1946 wieder aufgenommen und vorangetrieben wurde, wobei fremde Provenienzen herausgelöst wurden. Die auf diese Weise gesammelten Ellwanger Lehenakten bilden den Hauptteil des vorliegenden Bestandes. Weitere Bestandteile der Ellwanger Lehenregistratur fanden sich in anderen Beständen. Die Ordnung und Verzeichnung wurde in den Jahren 1951-1955 von Regierungsinspektor Bürkle unter Leitung von Dr. Grube bzw. Dr. Stemmler durchgeführt. Frl. Rentschler fertigte dazu 1956 ein Orts- und Personenregister. Ludwigsburg, Dezember 1956 Dr. E. Stemmler
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, B 424
- Umfang
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41 Urkunden, 391 Büschel, 27 Bände (10,2 lfd. m)
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Bestände vor 1803 bzw. vor 1806/10 >> Bistümer, Stifte, Klöster und Pfarreien
- Bestandslaufzeit
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1259-1804
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
18.04.2024, 10:40 MESZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1259-1804