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Die Brüderstraße

Dreißig Jahre nach seinen Bildern »Klosterstraße« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. A II 736) und »Parochialstraße« (Nationalgalerie, Inv.-Nr. W.S. 55) schuf Gaertner mit der »Brüderstraße« eine weitere kleinformatige Ansicht der Berliner Altstadt. Auch hier entschied sich der Maler für einen Bildausschnitt, der dem bogenförmigen Straßenverlauf und dem Rhythmus der Dachfirste nachgeht und von einem Kirchenbau im Hintergrund abgeschlossen wird. Mit zahlreichen genau beobachteten Details schildert Gaertner das nachbiedermeierliche, nun schon großstädtische Leben. Die Straße wird in beide Richtungen von Kutschen und Fuhrwerken befahren. Ein Lehrjunge ist mit einem Hundegespann unterwegs, um Brot zu transportieren. Zwischen Fahrbahn und Bürgersteig sind zum Schutz der Fußgänger Poller aufgestellt. Die Kanalisation verläuft in offener Rinne und ist teilweise mit Brettern abgedeckt. Fast ausnahmslos haben die Häuser eine Höhe von vier Geschossen erreicht. Links im Hintergrund ist eines der zur damaligen Zeit modernsten Kommunikationsmittel, die Litfaßsäule, eine Erfindung des Jahres 1855, dargestellt. Quer zum Straßenverlauf erscheint im Hintergrund die nach Plänen von Johann Heinrich Strack zwischen 1847 und 1853 errichtete Petrikirche. Der hohe schlanke Turm des neogotischen, aus Backstein errichteten Baus, von einem gußeisernen Maßwerkhelm bekrönt, galt als höchstes Bauwerk Berlins. | Birgit Verwiebe

Vorderseite | Fotograf*in: Jörg P. Anders

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Rahmenmaß: 58 x 49 x 6 cm
Höhe x Breite: 42 x 33 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A II 456

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1925 Vermächtnis der Pauline Gaertner, Berlin
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1863

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp

  • Bild

Beteiligte

Entstanden

  • 1863

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