Bestand
232 - Gemeindearchiv Alsheim (Bestand)
Vorwort: Abt. 232
Gemeindearchiv Alsheim
Umfang: 289
Archivkartons u. 7,5 lfm Überformate = 1654
Verzeichnungseinheiten = 47,5 lfm (Stand
17.07.2020)
Laufzeit: ca. 1590 -
1945
Der Bestand wurde im Jahre 1978 nach
vorheriger Durchsicht durch Herrn Dr. Kilian
(Kreisarchivpfleger) an das Stadtarchiv Worms
übergeben. Ein Depositalvertrag, der auch für Eich,
Gimbsheim, Hamm und Mettenheim gilt, regelt
Benutzungs- und sonstige Rechte und Pflichten
Lagerungsorte waren in Alsheim der Speicher des
Rathauses sowie für einen kleinen Teil der Akten die
Alsheimer Schule. In Worms wurde der Bestand zuerst
auf dem Speicher der Kulturinstitute im Haus zur
Münze aufbewahrt, ehe er im Juli 1985 ins
Stadtarchiv kam. Dort wurde er verzeichnet und
erhielt die Bestandsnummer 232. Das Ergebnis der
Verzeichnung war ein masch. Findbuch.
Vorarchivische Verzeichnisse waren neben dem
von Dr. Wilhelm M. Becker (Inventare der
Gemeihdearchive des Kreises Worms, Darmstadt 1937)
u.a. ein Verzeichnis von 1905 gemäß dem
Registraturplan vom 15.09.1837 (siehe Abt. 232 Nr.
1122) sowie ein Verzeichnis des Staatsarchivs
Darmstadt. Während in vorarchivischer Zeit durch
mehrere Instanzen, zuletzt durch Dr. Kilian 1978
Aktenaussonderungen vorgenommen wurden, fand im
Stadtarchiv keine Kassation statt. Der
Erhaltungszustand der Archivalien ist gut. Außer
Verschmutzung und Staubbelag sowie einigen
beschädigten Einbänden und Faszikeln, traten keine
größeren Schäden auf.
Die Laufzeit der
Akten und Amtsbücher reicht von 1590 bis 1945. Zwei
Urkunden stammen aus dem Jahr 1594. Der Umfang des
Bestandes betrug seinerzeit 33 Regalmeter (1655
Nrn.), davon waren etwa ein Drittel Amtsbücher. Das
Verhältnis Archivalienmenge / Jahrhundert gestaltete
sich (Stand 2010) etwa folgendermaßen:
16. Jh. ca. 0,1 %
17. Jh. ca. 0,6
%
18. Jh. ca. 33,0 %
19. Jh.
ca. 45,0 %
20. Jh. ca. 20,5 %
Bei den Archivalien sind die Gruppen IX
(Finanzen), XV (Gemeinde) und XXI (Landwirtschaft,
Rechte am Grundeigentum) am häufigsten belegt,
während die Abt. VI, VII und XXVIII gänzlich
fehlen.
Bei der Verzeichnung wurde
versucht, die vorarchivische Ordnung zu
rekonstruieren. Dabei waren mindestens zwei
vorarchivische Ordnungssysteme zu erkennen: Zum
einen waren die Amtsbücher mit Klebeschildchen und
fortlaufenden Nummern versehen, zum anderen waren
die Akten gemäß dem Hessischen Registraturplan
(römische und arabische Zahlen, 1908) geordnet und
signiert. Die Zuordnung der einzelnen Faszikel zu
den jeweiligen Aktengruppen war sehr genau,, so dass
die Klassifikation im Archiv ohne Probleme
vorangehen konnte. Bei der Verzeichnung wurden die
alten Titel häufig beibehalten bzw. erneuert
und/oder durch Enthält-Vermerke ergänzt.
Spezielle Archivaliengruppen waren drei
Urkunden aus dem 16. bzw. 18.Jh. (Vertrag zwischen
der Gem. Alsheim, Hangenwalheim und Guntersblum über
die Zuständigkeit für die Wasserdohlen und
Flutgraben am Wahlheimer Weg vom 28.11.1594, s. Nr.
1652 - Nr. 1654, Original und Kopien) sowie Karten
und Pläne sind bei den Aktenbdn. belassen, und im
Findbuch unter Enthält vermerkt.
Die
Bedeutung des Bestandes liegt v.a. bei den
Amtsbüchern. Vor allem Schatzungen und
Schatzungsrenovationen geben sehr gut über die
Grundherren und Güter, über die Bevölkerung sowie
über die Verwaltung Auskunft. Die Rechnungen mit
Beilagen, die für Alsheim den Zeitraum von 1681 -
1907 und für Hangen-Wahlheim von 1794 bis 1824
abdecken, sind eine gute Quelle für verschiedenste
Forschungen.
Im Frühjahr 2011 wurden die
masch. Alt-Daten (gemeinsam mit denen der anderen
Gemeinden der beiden VGs Eich und Monsheim, Findbuch
masch. 1990, 91 S.) in die Archivdatenbank Augias
konvertiert, wozu das Archiv finanzielle Hilfen der
DFG im Rahmen ihres Retrokonvertierungsprogramms
erhalten hat.
Im Mai 2004 erfolgte der
Ankauf von zwei Gerichtsprotokollbüchern 1782-84,
1785-88 (Nr. 30a/30b).
Im Rathaus Alsheim
befanden sich nach wie vor dort vorgeordnete Akten
und Amtsbücher, die Ende 2014 vollständig in das
Stadtarchiv übernommen wurden (ca. 10-12 lfm,
Lagerort vorläufig AR Politessenraum, z.T. auch
Gesetzblätter, Druckschriften). Die Anfang Februar
2015 begonnene Verzeichnung der Akten und Amtsbücher
dieses Zugangs wurde am 22.5.2015 (ohne die Urkunden
zur Rechnung) abgeschlossen (35 AK und Überformate,
insgesamt ca. 6 lfm). Die noch zu verzeichnenden
Rechnungsurkunden wurden am 28.8.2015 in die
Ernst-Ludwig-Schule verbracht. Dort wurden die
Unterlagen (Nr. 1468 bis Nr. 1651 = 195 VE; Umfang
12,5 lfm = 75 Archivkartons) während der Schließzeit
im August 2017 abschließend von Fr. Magdalena Kiefel
verzeichnet und die in Excel erfaßten Daten im
Anschluss in die Datenbank importiert. Dieser Teil
des Bestandes lagert dort weiterhin, die Nr. 1 bis
Nr. 1457 sowie Nr. 1652 bis Nr. 1654 befinden sich
dagegen im Dienstgebäude Adenauerring Oberer Keller.
Nach Abschluss des Datenimports und der
Klassifikation erfolgte eine komplette
Findbuchkorrektur.
Lit.
Gunter
Mahlerwein, Die Herren im Dorf. Bäuerliche
Oberschicht und ländliche Elitenbildung in
Rheinhessen 1700-1850, Mainz 2001 [unter intensiver
Nutzung der Gemeindearchivalien 18./19. Jh.]
Vgl. als Überblick zur Wormser Archivpflege für
das Umland: Gerold Bönnen, Kommunale Archivpflege im
Wormser Umland: Ein Erfahrungsbericht des
Stadtarchivs (1996-2013), in: Unsere Archive.
Mitteilungen aus den rheinland-pfälzischen und
saarländischen Archiven 58, 2013, S. 32-40
Worms, im August 2017
G. Bönnen/M.
Kiefel
Zitierhinweis:
Abt. 232
Erschließungszustand, Umfang: masch. Findbuch (ca.
1990, 91 S. mit Indices), Konvertierung Augias
4/2011; nachtr. Zugang 2014: Verzeichnung erster
Teil bis 22.5.2015 (35 AK = insges. 6 lfm), zweiter
Teil (UzR Aug. 2017: 12,5 lfm = 75 AK = 195 VE)
verzeichnet
- Reference number of holding
-
Stadtarchiv Worms, 232
- Context
-
Stadtarchiv Worms (Archivtektonik) >> Verbandsgemeinde Eich
- Date of creation of holding
-
1590-1936
- Other object pages
- Last update
-
15.12.2023, 2:57 PM CET
Data provider
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Object type
- Bestand
Time of origin
- 1590-1936