Bestand
Landratsamt Ravensburg (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Behördengeschichte Oberamt/Landratsamt Ravensburg
Nach mehrfachen territorialen Gebietsveränderungen, insbesondere durch vertragliche Regelungen mit Bayern, dem 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss die mediatisierten Reichsstädte Leutkirch, Wangen und Ravensburg zeitweise zugefallen waren, wurden im Rahmen der organisatorischen Neuordnung des Königreichs Württemberg infolge der Vereinigung der alt-und neuwürttembergischen Gebiete auf der Grundlage des Organisationsmanifests vom 27. Oktober 1810 in Oberschwaben u.a. die Oberämter Leutkirch, Ravensburg, Saulgau, Tettnang, Waldsee und Wangen eingerichtet. Als Mittelbehörde stand die Landvogtei Bodensee mit Sitz in Weingarten dem Oberamt bis 1817/18 vor, danach fungierte die Kreisregierung Donau mit Sitz in Ulm bis zu ihrer Auflösung 1924 als vorgesetzte Mittelbehörde des Oberamts.
Bis 1938 blieb der Sprengel des Oberamts Ravensburg nahezu unverändert. 1842 wurde lediglich das bis dahin zum Oberamt Tettnang gehörige Taldorf dem Oberamt Ravensburg zugeschlagen. Mit der nationalsozialistischen Neuordnung der unteren Landesverwaltungsebene im Jahre 1938 wurden zahlreiche Oberämter aufgelöst und die restlichen in Landkreise umbenannt. Dem Landkreis Ravensburg wurde mit Ausnahme der Gemeinden Dietmanns, Eberhardzell, Ellwangen, Hochdorf, Ingoldingen, Mühlhausen, Oberessendorf, Otterswang, Schussenried, Schweinhausen, Steinhausen, Unteressendorf, Unterschwarzach, Winterstettendorf und Winterstettenstadt (zum Landkreis Biberach) und der Gemeinden Arnach, Eintürnen und Ziegelbach (zum Landkreis Wangen) der größte Teil des ehemaligen Oberamts Waldsee zugeschlagen. Aus dem Gebiet des Oberamts Saulgau erhielt der Landkreis Ravensburg die Gemeinden Blönried und Pfrungen.
Inhalt und Bewertung
Bestandsgeschichte und Bearbeiterbericht
Die im vorliegenden Findbuch verzeichneten Unterlagen kamen 1961 als Akzession 28/1961 über das Landratsamt Ravensburg in das Staatsarchiv Sigmaringen ein. Bei der Neuverzeichnung wurde die bisher im Bestand verbliebene Fremdprovenienz Oberamt Waldsee herausgelöst. Für die Klassifikation des Bestandes wurde der Flattich-Aktenplan für die württembergischen Landratsämter und Gemeinden zugrundegelegt, der - da in vielen Landratsämtern mehrere Jahrzehnte in Gebrauch - auch für die Unterlagen der Nachkriegszeit zumindest noch bedingt geeignet ist.
Der Bestand enthält Unterlagen zu folgenden Bereichen: Landratsamt: Personal; Bauakten teilweise betr. Oberamt Waldsee; Grundstücksverkehr teilweise betr. Oberamt Waldsee; Unterbringung von Flüchtlingen und Zuzugsgenehmigungen; Requisitionen; Displaced Persons.
Die Titelaufnahmen wurden unter Anleitung des Unterzeichneten im Jahr 2002 von der Archivangestellten Ingeborg Oberdorfer unter Einsatz des Erschließungsprogramms MIDOSA 95 erstellt. Die Klassifikation besorgte die studentische Praktikantin Irene Göhler. Der Bestand umfasst 650 Einheiten mit einem Umfang von 23,8 lfd.m. und einer Laufzeit 1808 - 1957.
Sigmaringen, 28.10.2002
Dr. Franz-Josef Ziwes
- Reference number of holding
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Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Wü 65/26 T 8
- Context
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Südwürttembergische Bestände >> Inneres >> Oberämter und Landratsämter >> Oberamt/Landratsamt Ravensburg
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- Rights
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Last update
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03.04.2025, 8:37 AM CEST
Data provider
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Object type
- Bestand