Gemälde

Savoyardenjunge mit Affen und Hunden

Im Zentrum des Bildes sitzt ein rotwangiger, lächelnder Savoyardenjunge mit einem großen, goldenen Kreolen-Ohrring und einer roten, pelzbesetzten Kappe auf einem grob gezimmerten Bänkchen in einem unverputzten Raum mit Lehmboden. Über seiner linken Schulter trägt er einen blauen Umhang über einem offenen, weißen Hemd, darunter eine mehrfach geflickte Lederhose mit langen, um die Waden geführten
Bändern. Die abgetragenen Schuhe mit Holzsohlen sind mit losen Strohbüscheln gefüttert, die seitlich herausragen. Der Wanderstab in seiner Linken weist auf sein Schicksal: Kinder aus dem rein ländlich geprägten Savoyen (im Zwickel zwischen Italien, Frankreich und der Schweiz) mussten mangels anderer Verdienstmöglichkeiten oftmals fern der Heimat ihren Lebensunterhalt als wandernde Gaukler, Musiker, Händler oder – wie in diesem Fall – als Schausteller bestreiten.
Wyttenbachs Gemälde kann zum einen verstanden werden als Mitleidsappell mit den Armutsemigranten aus Savoyen, zum anderen als verdeckte Gesellschaftskritik, die mithilfe der Symbolisierung des menschlichen Dressuraktes durch Tiere die damaligen Zensurbestimmungen unterwandern konnte.

Savoyardenjunge mit Affen und Hunden

Rechte vorbehalten - Zugang nach Autorisierung

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Material/Technik
Öl auf Holz
Maße
28,5 x 25,9 cm
Standort
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Inventarnummer
III 2236
Sammlung
Gemälde

Bezug (was)
Kind
Gaukler
Schausteller
Schuh
Lederhose
Schicksal
Affe

Ereignis
Herstellung
(wer)
(wo)
München
(wann)
1840

Rechteinformation
Stadtmuseum Simeonstift Trier
Letzte Aktualisierung
08.03.2023, 11:47 MEZ

Objekttyp


  • Gemälde

Beteiligte


Entstanden


  • 1840

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