Bestand
Generaladjutantur (Bestand)
Überlieferungsgeschichte
Einlieferung der Akten 1918, über das Armeemuseum
1939
Überlieferung und Ordnung: Die
Generaladjutantur lieferte älteres Schriftgut noch Ende 1918 selbst
ein, jüngeres gelangte an die markgräfliche Kanzlei in Baden-Baden,
von dort an das Armeemuseum und 1946 an das Generallandesarchiv. Da
man 1909 für die Akten der Generaladjutantur keine Repositur
vorgesehen hatte - mit gutem Grund, denn sie gehörte zum
"Militärstaat" des Großherzogs, nicht eigentlich zu den Hofbehörden -,
lagerte man sie 1918 bei den Akten des Haus- und Staatsarchivs im
Anschluss an die Haus- und Hofsachen; 1939 erhielt der Bestand die
Nummer 59. Das vorliegende Findbuch fertigte Julius Kastner 1964 auf
der Grundlage älterer Karteien. Dabei wurden die Grundlisten und
Personalberichte über Offiziere in badischen Regimentern 1858-1870 (
59/618-639) und die Namensliste der auf dem alten Friedhofe in
Karlsruhe 1870-1871 beerdigten Offiziere (59/404) verzettelt; beide
Karteien stehen heute bei den sachthematischen Inventaren des
Generallandesarchivs. 2009 wurde das Findbuch von Kastner mit Mitteln
der Deutschen Forschungsgemeinschaft in ein Online-Findbuch
konvertiert, anschließend von den Herren Christoph Florian und Alfred
Becher redigiert. Im Rahmen der Konversion war es allerdings nicht
möglich, den unbefriedigenden Ordnungszustand zu revidieren. So sind
künftig unübersichtliche Großrubriken wie "Rang- und Quartierlisten,
Personalveränderungen, Grundlisten, Personalberichte, Personalbogen",
in denen mehrere Serien vermengt wurden, deutlicher zu diffenrezieren;
nachteilig wirkt sich auch die Serientrennung aus, die durch die
gängige Unterscheidung von Friedenszeit ("Militärsache") und
Kriegszeit ("Kriegssache") entstanden ist. Problematisch blieb bei der
Konversion zum Online-Findmittel die Behandlung der verdienstvollen,
aber sehr ausführlichen Indices von Julius Kastner. Für die Erfassung
in SCOPE-Archiv waren die tiefgestaffelten Einträge Kastners
schwierig, das Ergebnis blieb unbefriedigend; die Indices müssen
völlig neu bearbeitet werden. Da dies im Rahmen der
Findmittelkonversion nicht möglich war, steht vorläufig nur eine
Word-Version in den ausgedruckten Findbuchexemplaren des
Generallandesarchivs zur Verfügung; sie wurde von Christoph Florian
aus der maschinenschriftlichen Vorlage erstellt. Für die
Online-Recherche empfiehlt sich die Volltextsuche.
Geschichte und Inhalt: Von der
älteren badischen Generaladjutantur, die 1832 aufgehoben wurde,
scheint sich kein Schriftgut erhalten zu haben. Großherzog Leopold
beschränkte sich auf die Einstellung persönlicher Adjutanten, die z.T.
- wie Heinrich Krieg von Hochfelden - auch ganz andere,
außermilitärische Aufgaben zu erledigen hatten. 1852 richtete
Friedrich I. als Prinzregent in der Restaurationsphase nach der
Revolution wieder eine Generaladjutantur ein; sie bildete die
Verbindungsstelle des Großherzogs als oberstem Kriegsherrn zum
badischen Heer wie zum Kriegsministerium, nach 1871 zum XIV.
(badischen) Armeekorps des preußischen Heeres. Entsprechend stehen
Fragen des Militärpersonals und des Kontakts mit den Truppenteilen im
Mittelpunkt der Überlieferung. Da aber auch die Bewältigung des
militärischen Zeremoniells zu den Aufgaben der Generaladjutantur
gehörte, gibt der Bestand zugleich Auskunft über Ordensverleihungen,
Kaiser- und Fürstenbesuche, Jubiläen, Denkmalenthüllungen und andere
Repräsentationsanlässe, wie sie den zunehmend militarisierten Alltag
des Kaiserreichs wesentlich prägten. Karlsruhe, im Oktober 2009 Konrad
Krimm
- Bestandssignatur
-
Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 59
- Umfang
-
1287 Faszikel (Nr. 1-1284)
- Kontext
-
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe (Archivtektonik) >> Dynastie und Regierung >> Hofbehörden >> Generaladjudantur
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Hansmartin Schwarzmaier/Hiltburg Köckert, Die Bestände des Generallandesarchivs Karlsruhe, Teil 3, Haus- und Staatsarchiv sowie Hofbehörden (46-60), Stuttgart 1991, S. 100-102.
- Bestandslaufzeit
-
1827-1919
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
03.04.2025, 11:03 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1827-1919