Bestand

Guckenbergersche und Freiherr von Reichenbachsche Stiftung (Bestand)


Inhalt und Bewertung
Mit letztwilliger Verfügung vom 27. Juni 1818 errichtete der Geheime Registrator Johann Philipp Guckenberger (¿ 25. März 1822 in Stuttgart) eine Stiftung für Witwen und Waisen von armen Kanzleiverwandten. Ein Stiftungsausschuss sollte die Würdigkeit und Bedürftigkeit der in Frage kommenden Personen prüfen, Entscheidungen traf die Aufsichtsbehörde (von 1822-1827 der Pupillensenat des Obertribunals, danach die Kreisregierung Ludwigsburg, nach deren Aufhebung 1924 das Polizeipräsidium Stuttgart). Die laufenden Geschäfte besorgte ein Stiftungsverwalter. 1839 stockte Karl Ludwig Freiherr von Reichenbach die Stiftung auf das Doppelte auf.
Die "Guckenberger'sche und Freiherrlich von Reichenbach'sche Stiftung" wurde 1965 vom Regierungspräsidium Nordwürttemberg aufgehoben, nachdem sie ihrem Stiftungszweck nicht mehr erfüllen konnte.
Die vorliegenden Akten wurden 1946 vom Staatsministerium, in dessen Verwaltung die Stiftung zuletzt gestanden hatte, im Rahmen einer größeren Ablieferung abgegeben.
Enthält: Stiftungsakten

I. Die Stiftung: Mit letztwilliger Verfügung vom 27. Juni 1818 errichtete der Geheime Registrator Johann Philipp Guckenberger (+ 25. März 1822 in Stuttgart) eine Stiftung für Witwen und Waisen von armen Kanzleiverwandten. Als Stiftungsvermögen war ein Kapital von 5000 Gulden ausgesetzt, wobei der Zinsertrag nach Abzug der Verwaltungskosten jährlich verteilt werden sollte. Über die Würdigkeit und Bedürftigkeit der in Frage kommenden Personen entschied ein Stiftungsausschuss, dessen Vorschläge der Aufsichtsbehörde zur Entscheidung vorzulegen waren. In den Stiftungsausschuss entsandte jedes Ministerium einen Vertreter. Die laufenden Geschäfte besorgte ein Stiftungsverwalter. Mit Schenkungsbrief, ausgestellt am 12. Februar 1839 auf Schloss Reisenberg bei Wien, stockte der aus Stuttgart gebürtige Karl Ludwig Freiherr von Reichenbach die Stiftung um weitere 5000 Gulden auf. Nach seinem Wunsch sollte ein Teil der Zinsen auch "unbemittelten verschämten Angehörigen verstorbener Bezirksbeamten" zugute kommen. Die vereinigte Stiftung erhielt nunmehr den Namen "Guckenberger'sche und Freiherrlich von Reichenbach'sche Stiftung". Als Aufsichtsbehörde fungierte von 1822 bis 1827 der Pupillensenat des Obertribunals, danach die Kreisregierung in Ludwigsburg. Nach deren Aufhebung 1924 ging die Aufsicht auf das Polizeipräsidium Stuttgart über. Das Stiftungsvermögen legte man bei der Württembergischen Landessparkasse verzinslich an. Mit Bekanntmachung vom 21. Mai 1965 hob das Regierungspräsidium Nordwürttemberg die Stiftung wegen tatsächlicher Unmöglichkeit der Erfüllung der Zwecke auf.

II. Zum Bestand: Die vorliegenden Akten wurden 1946 vom Staatsministerium, in dessen Verwaltung die Stiftung zuletzt gestanden hatte, im Rahmen einer größeren Ablieferung abgegeben und bei E 130 II verwahrt Anlässlich der Verzeichnung dieses Bestandes wurden auch die Akten der Stiftung im September bis Oktober 1990 vom Unterzeichneten aufgenommen und als Bestand Q 3/35 formiert. Er umfasst 0.75 lfd. m. Zu beachten ist, dass das Material nur bis 1923 reicht. Nachforschungen für die Zeit danach verliefen ergebnislos. Es ist denkbar, dass nach diesem Zeitpunkt nicht mehr viel Schriftgut angefallen ist, das nicht als Provenienz gesondert aufgestellt, sondern in die Geschäftsakten der Behörde, die jeweils die Stiftung führte, eingegliedert wurde. Über die Stiftung finden sich in EA 1/923 (Staatsministerium) Nr. 1168/1 und E 151/02 (Innenministerium, Abt. Rechtssachen, Staatsangehörigkeit) B 582 einige Schriftstücke. Die einschlägigen Unterlagen der Kreisregierung Ludwigsburg sowie der Stadtdirektion und des Polizeipräsidiums Stuttgart scheinen durch Kriegseinwirkung vernichtet worden zu sein. Das vorliegende Findbuch wurde mit Hilfe der Datenverarbeitung auf der Basis des Programmpakets MIDOSA der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg erstellt. Die Eingabe der Datensätze besorgte im Rahmen der Ausbildung die Archivinspektoranwärterin Dagmar Kicherer. Stuttgart, Oktober 1990 Wilfried Braunn

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Q 3/35
Extent
24 Nummern

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Nachlässe, Verbands- und Familienarchive >> Verbands- und Familienarchive

Indexentry person

Date of creation of holding
(1818-) 1822-1923

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Last update
20.01.2023, 3:09 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • (1818-) 1822-1923

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