Münze

Bronzemünze der Brettii mit Darstellung des Ares

Das heute kaum noch bekannte Volk der Brettier, welches ab der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. im süditalienischen Kalabrien siedelte, ist für uns, abgesehen von spärlichen archäologischen Resten und negativ gefärbten Berichten römischer Autoren, fast nur in seiner Münzprägung erkennbar. Obwohl die Brettier angeblich ein loser Stammesverbund aus rebellischen Bauern und Sklaven waren, die sich von den italischen Lukaniern abgespalten hatten, wurden doch in ihrem Namen (BPETTIΩN) am Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. sehr schöne Münzen in Gold, Silber und Bronze ausgegeben. Tatsächlich war wohl der karthagische Feldherr Hannibal, der während des Zweiten Punischen Krieges zum Schrecken der Römer mit seinem Söldnerheer durch Italien zog, für das teilweise in großen Mengen geprägte Geld der mit ihm verbündeten brettischen Stämme verantwortlich. Gold und Silber kamen vermutlich per Schiff aus Karthago, die Stempelschneider vielleicht aus den eroberten griechischen Städten Unteritaliens wie Kroton oder Lokroi, die Münzherren waren aber nominell die Brettier, deren Krieger an der Seite Hannibals letztendlich erfolglos gegen Rom kämpften. (Sonja Kitzberger) Vorderseite: Bärtiger Kopf des Ares mit korinthischem Helm und einem Greif als Helmzier nach links. Rückseite: Nike steht nach links und bekränzt ein Tropaion mit der rechten Hand. Beizeichen Tierschädel.

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Standort
Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
Sammlung
Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett
Inventarnummer
MK 27044
Maße
Durchmesser: 25 mm, Gewicht: 16,65 g
Material/Technik
Bronze
Inschrift/Beschriftung
Rückseite: BPETTIΩN (Brettion)

Verwandtes Objekt und Literatur
N. K. Rutter, 2001: Historia numorum Italy, London, S. 159 Nr. 1976

Bezug (was)
Münze
Hellenistische Epoche
Bezug (wer)

Ereignis
Herstellung
(wo)
Kalabrien
(wann)
216-203 v. Chr.

Rechteinformation
Landesmuseum Württemberg
Letzte Aktualisierung
14.03.2023, 06:23 MEZ

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Objekttyp

  • Münze

Entstanden

  • 216-203 v. Chr.

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