Münze
Bronzemünze der Brettii mit Darstellung des Herakles
Das heute kaum noch bekannte Volk der Brettier, welches ab der Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. im süditalienischen Kalabrien siedelte, ist für uns, abgesehen von spärlichen archäologischen Resten und negativ gefärbten Berichten römischer Autoren, fast nur in seiner Münzprägung erkennbar. Obwohl die Brettier angeblich ein loser Stammesverbund aus rebellischen Bauern und Sklaven waren, die sich von den italischen Lukaniern abgespalten hatten, wurden doch in ihrem Namen (BPETTIΩN) am Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. sehr schöne Münzen in Gold, Silber und Bronze ausgegeben. Tatsächlich war wohl der karthagische Feldherr Hannibal, der während des Zweiten Punischen Krieges zum Schrecken der Römer mit seinem Söldnerheer durch Italien zog, für das teilweise in großen Mengen geprägte Geld der mit ihm verbündeten brettischen Stämme verantwortlich. Gold und Silber kamen vermutlich per Schiff aus Karthago, die Stempelschneider vielleicht aus den eroberten griechischen Städten Unteritaliens wie Kroton oder Lokroi, die Münzherren waren aber nominell die Brettier, deren Krieger an der Seite Hannibals letztendlich erfolglos gegen Rom kämpften. (Sonja Kitzberger) Vorderseite: Kopf des Herakles mit dem Löwenfell nach rechts. Rückseite: Athena läuft nach rechts mit zurückblickendem Kopf. Sie hält mit beiden Händen einen Schild nach rechts. Ein Speer liegt auf ihrer Schulter.
- Standort
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Landesmuseum Württemberg, Stuttgart
- Sammlung
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Kunst- und Kulturgeschichtliche Sammlungen; Münzkabinett
- Inventarnummer
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MK 27042
- Maße
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Durchmesser: 25 mm, Gewicht: 14,82 g
- Material/Technik
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Bronze
- Inschrift/Beschriftung
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Rückseite: BPETTIΩN (Brettion)
- Verwandtes Objekt und Literatur
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N. K. Rutter, 2001: Historia numorum Italy, London, S. 160 Nr. 1992-1993
[n/a], 1981: Sylloge Nummorum Graecorum. The royal collection of oins and medals Danish National Museum., Milford, Nr. 1655
P. R. Franke, H. Küthmann, 1974: Sylloge Nummorum Graecorum Deutschland. Staatliche Münzsammlung München., Berlin, Nr. 1321 ff.
- Bezug (was)
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Münze
Hellenistische Epoche
- Bezug (wer)
- Ereignis
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Herstellung
- (wo)
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Kalabrien
- (wann)
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216-203 v. Chr.
- Rechteinformation
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Landesmuseum Württemberg
- Letzte Aktualisierung
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14.03.2023, 06:22 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Münze
Entstanden
- 216-203 v. Chr.