Bestand

Kriegsministerium (Bestand)

Findmittel: Datenbank; Sammelfindbuch, 1 Bd. (für IV. HA, Rep. 1 - 4 a)

Vorwort

Am 16. Dezember 1808 erschien ein Publikandum von Friedrich Wilhelm III. über die veränderte Verfassung der obersten Staatsbehörden des preußischen Staates hinsichtlich der inneren Landesverwaltung sowie der Finanzverwaltung. Das Oberkriegskollegium wurde mit dem Militärdepartement zusammengelegt und erhielt die neue Bezeichnung Kriegsdepartement.
Bereits am 15. Juli 1808 wurde durch Kabinettsorder verfügt, dass auch eine neue Militär-Geschäftsverwaltung eingeführt werden soll. Das Oberkriegskollegium wurde in zwei Departements gegliedert. Ein Departement sollte unter dem neuen Namen Allgemeines Kriegsdepartement wie bisher die Aufgaben des Oberkriegskollegiums weiterführen, u. a. Kommandosachen, Rekrutierung, Entlassung, Ausbildung, Mobilmachung, Waffen- und Pulverfabriken sowie Artillerie- und Ingenieurangelegenheiten. Das neue Militärökonomiedepartement wurde zuständig für die ökonomischen- und Finanzangelegenheiten, die bis dahin vom Militärdepartement wahrgenommen wurden. Beide Departements bekamen einen Chef, welcher gleichzeitig Mitglied des Staatsrates war. Ein Kriegsminister wurde vorerst nicht ernannt. Diese Funktion übernahm der Chef des Allgemeinen Kriegsdepartements Generalmajor von Scharnhorst.
Dem Allgemeinen Kriegsdepartement wurden drei Divisionen und dem Militärökonomiedepartement vier Divisionen unterstellt. Neu errichtet wurde ein Kriegskommissariat auch für das Friedensverhältnis. Damit wollte man eine erhöhte Schlagfertigkeit der Armee durch Erleichterung bei der Mobilmachung erreichen.
Durch Kabinettsorder vom 3. Juni 1814 wurde Oberst von Boyen, unter Beförderung zum Generalmajor, zum Wirklichen Geheimen Staats- und Kriegsminister ernannt. Eine seiner ersten Maßnahmen war die Umgestaltung des Kriegsministeriums in fünf Departements durch Kabinettsorder vom 28. August 1814:
1. Allgemeines Kriegsdepartement
2. Generalstabsdepartement
3. Militärvortragsdepartement
4. Militärökonomiedepartement
5. Kriegskommissariatsdepartement.
In den Folgejahren wurde das Kriegsministerium immer wieder umgestaltet, u. a. erfolgte 1848 die Errichtung einer Marineabteilung, 1851 wird das Ministerialbüro in Zentralabteilung umbenannt, 1867 wurde eine technische Abteilung für Artillerieangelegenheiten eingerichtet, 1868 wird die Medizinalabteilung gebildet, die Abteilung für Invalidenwesen wurde 1873 zum Departement erweitert, 1875 erfolgte die Einrichtung eines Ministerialbaubüros, 1890 wird das Waffendepartement und 1892 die Feldartillerieabteilung errichtet.
Die Kabinettsorder vom 27. Mai 1914 untergliederte das Kriegsministerium zuletzt in folgende Departements:
1. Zentraldepartement mit Hauptbüro
2. Allgemeines Kriegsdepartement
3. Armeeverwaltungsdepartement
4. Unterkunftsdepartement
5. Ersatz-, Versorgungs- und Justizdepartement
6. Remonteinspektion
7. Medizinalabteilung, ab. 3. Mai 1917 Sanitätsdepartement .
Am 31. März 1920 wurde das Kriegsministerium aufgelöst, die Geschäftsführung wird in das Heeresabwicklungsamt Preußen übergeleitet.
Das Schriftgut der militärischen Kommando- und Verwaltungsbehörden gelangte erst nach 1918 in das Geheime Staatsarchiv Berlin-Dahlem und wurde hier 1924 in der IV. HA Preußisches Heeresarchiv zusammengefasst. Die Aufstellung des Bestandes Kriegsministerium erfolgte nach dem Registraturstand der von 1914 - 1918 im Geheimen Archiv des Kriegsministeriums vorhandenen provenienzgerechten Ordnung . Grundlage für die Ordnung des Bestandes bilden die vorgenannten sieben Departements des Kriegsministeriums.
Seit 1966/68 besteht zwischen dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz und dem Bundesarchiv Abt. Militärarchiv Freiburg die Regelung, wonach die Akten mit der Datierung vor dem 1. Januar 1867 ins Geheime Staatsarchiv PK und die nach dem 31. Dezember 1866 ins Bundesarchiv Abt. Militärarchiv gehören. Im Zuge dieser Abgrenzungsregelung fand am 16. September 1992 in Potsdam eine gemeinsame Sitzung von Vertretern des Geheimen Staatsarchivs PK, des Bundesarchivs Abt. Militärarchiv Freiburg und des Bundesarchivs Militärisches Zwischenarchiv Potsdam, statt. In dieser Sitzung wurden die Abgrenzungsfragen der preußischen Armee, die im Bundesarchiv Militärisches Zwischenarchiv Potsdam überliefert waren, besprochen. Dort befanden sich neben den Akten die 1988 aus der damaligen Sowjetunion übernommen wurden, bereits umfangreichere Unterlagen der preußischen Armee.
Nach Übergabe dieser Akten im Dezember 1995 wurde im Geheimen Staatsarchiv PK damit begonnen, die aus dem ehemaligen Bundesarchiv Militärisches Zwischenarchiv Potsdam nach Dahlem übergebenen Akten mit den Akten des im Geheimen Staatsarchivs PK überlieferten Bestandes GStA PK, IV. HA A Preußisches Heeresarchiv und GStA PK, IV. HA B Heeresgeschichtliche Sammlung, zusammenzuführen. Letzterer Bestand ist v. a. durch Erwerbungen von Akten (Ankäufe, Geschenke etc.) nach 1967 im Geheimen Staatsarchiv entstanden. In diesem Zusammenhang wurde die Bezeichnung der IV. HA Preußisches Heeresarchiv in Preußische Armee geändert.
Das Kriegsarchiv des Großen Generalstabes bekam als ein Teilbestand der IV. Hauptabteilung Preußische Armee die Repositurnummer Rep. 4.
Aus dem Militärischen Zwischenarchiv Potsdam wurden zum Bestand IV. HA Preußische Armee, Rep. 4 Kriegsministerium 90 Akten (mit Findkartei) abgegeben. In Dahlem befanden sich 96 Akten (mit Findbuch) zum Bestand.
Überlieferungsschwerpunkte des vorliegenden Bestandes bilden die Kabinettsordersammlung, Etats-, Verpflegungs- und Artillerieangelegenheiten sowie Übungen und Manöver der Armee.
Als Grundlage für die Ordnung des Bestandes erwies sich die in der Beständeübersicht von 1935 vorhandene Gliederung als zweckmäßig . Wenn eine provenienzmäßige Zuordnung der Akten nicht möglich war, wurde diese sachthematisch vorgenommen.
Die Eingabe in die Datenbank des Geheimen Staatsarchivs PK erfolgte seit 2001 durch Frau Fröhlich. Einige Aktentitel und Enthält-Vermerke wurden überprüft und teilweise ergänzt.
Parallel zu den Erschließungsarbeiten erfolgte die magazintechnische Bearbeitung. Die Akten wurden umsigniert, mit neuen Signaturschildern versehen und in Aktenkartons verpackt.




Bestell- und Zitierweise:

Die hier verzeichneten Archivalien werden im Magazin in Dahlem verwahrt. Es sind daher die rosa Bestellscheine zu benutzen.

Die Akten sind wie folgt

zu bestellen: IV. HA, Rep. 4, Nr.

zu zitieren: GStA PK, IV. HA Preußische Armee, Rep. 4 Kriegsministerium,
Nr.



Bestandsumfang: 4,35 lfm 197 VE (=Verzeichnungseinheit)

Laufzeit: 1662 - 1954





Letzte vergebene Nummer: 195








Berlin, Mai 2013 Irina Fröhlich
(Archivoberinspektorin)


Zitierweise: GStA PK, IV. HA, Rep. 4

Reference number of holding
Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, IV. HA, Rep. 4
Extent
Umfang: 4,2 lfm (183 VE); 4,2 lfm (183 VE)
Language of the material
deutsch

Context
Tektonik >> PREUSSISCHE ARMEE >> Militärverwaltung und Truppenführung >> Zentrale bzw. Obere Verwaltungs- und Kommandobehörden

Date of creation of holding
Laufzeit: 1662 - 1954

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Last update
28.03.2023, 8:52 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • Laufzeit: 1662 - 1954

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