Bestand
Kriegsministerium: Medizinal-Abteilung (Bestand)
Inhalt und Bewertung
Zu den Aufgaben der 1874 gebildeten Militär-Medizinal-Abteilung
(MMA), deren Bezeichnung 1906 in Medizinal-Abteilung (MA) geändert wurde, gehörte neben dem Medizinal- und Lazarettwesen kurze Zeit auch die Bearbeitung der Invaliden- und Versorgungsangelegenheiten. Das Amt des Chefs der Abteilung versah in der Friedenszeit der Korpsarzt XIII. A.K. Während des Weltkriegs wurde ein eigener Chef der Medizinal-Abteilung ernannt, der zugleich Stellvertretender Korpsarzt XIII. A.K., ab April 1915 Kriegs-Sanitätsinspekteur war und die Befugnisse eines Generalstabsarztes der Armee besaß. Im Oktober 1919 ging das gesamte Militär-Sanitätswesen in das Ressort des Reichsarbeitsministeriums über.
Vorwort: Aufgrund der Militär-Konvention mit dem Norddeutschen Bund (21., 25. November 1870) und im Zuge der Reichsgründung waren die gesamten Militärverhältnisse neu zu gestalten. Für das württembergische Kriegsministerium ergab sich hieraus ab 1871 (29. September) folgende Gliederung: Zentralbureau / Militärabteilung / Ökonomie-Abteilung 1874 bzw. 1896 kamen hinzu: Militär-Medizinal-Abteilung (28. März 1874) Justizabteilung. (30. März 1874)/ Waffen-Abteilung (1. April 1896) 1906 (12. September) trat die letzte Anpassung vor Kriegsbeginn in Kraft: Das Ministerium gliederte sich danach wie folgt: Zentralabteilung (Z) = Bestand M 1 / 3 Abteilung für allgemeine Armee- und für persönliche Angelegenheiten (A)= Bestände M 1 / 4 und M 1 / 5 Abteilung für Waffen und Feldgerät (W),= Bestand M 1 / 9 Versorgungs- und Justizabteilung (C), = Bestand M 1 / 7 Verwaltungsabteilung (B), = Bestand M 1 / 6 Medizinalabteilung (MA) = Bestand M 1 / 8 1907 war in der Aufgabenbeschreibung für die Medizinalabteilung vorgesehen: Verwaltung des Etat-Kapitels 29 (Militärmedizinalwesen), alle Militär-Medizinal- und Lazarettverwaltungsangelegenheiten (einschließlich Genesungsheimen); Winterarbeiten und literarische Arbeiten der Sanitätsoffiziere. Anmeldung von Studierenden zur Kaiser Wilhelms-Akademie. Verrechnung der Kosten für Operationskurse; Krankenrapporte, Militärmedizinalstatistik, Klärung von Selbstmordfällen und Statistik darüber; Personalangelegenheiten des Korps-Stabs-Apothekers, des Stabs-Apothekers, der Apotheker des Beurlaubtenstandes und der Lazarett-Verwaltungsbeamten; Zuteilung der Apotheker /Einjährig-Freiwilligen und Unterapotheker) an die Lazarette; Beamtenernennungen, Pensionierungen, Ordensverleihungen an Beamte; Genehmigung zur Beschaffung von künstlichen Gliedern unter Mitprüfung durch die Versorgungsabteilung; Aufstellung von Krankenlisten-Auszügen aus den Listen der Feldlazarette; Badekuren für Offiziere, aktive und inaktive Mannschaften sowie Aufnahme in Zivilheilanstalten; Ärztliche und arzneiliche Behandlung der Soldatenfrauen und -Kinder. 1917 waren v.a. folgende Aufgaben hinzugekommen: Reserve- und Vereinslazarette, Genesungsheime und Lungenheilstätten; Hilfs- und Vereinslazarettzüge; Einziehung und Entlassung aller dienstpflichtigen Ärzte, Zahnärzte, Apotheker; Anstellung und Entlassung der verabschiedeten Sanitätsoffiziere und ehemaligen Unterärzte, sowie der vertraglich anzunehmenden Zivilärzte; Ernennung und Anstellung der Unterärzte, Feldunterärzte und Feldhilfsärzte beim Feld- und Besatzungsheer, Erteilung der Heiratserlaubnis an dieselben; Regelung der Stellenbesetzung der Ärzte, Zahnärzte und Apotheker, sowie Ersatzgestellung; Freiwillige Krankenpflege; Kriegsinvalidenfürsorge, Berufsbildungsangelegenheiten für Kriegsinvalide, Beschaffung künstlicher Glieder, Bruchbänder; Krankenwagen und Krankenkraftwagen; Kriegsgefangene (Sanitätsdienst in den Lagern), Schwerverwundetenaustausch, Abschub minderschwerverletzter Kriegsgefangener nach der Schweiz; Schömberg-Stiftung für lungenkranke Offiziere; Aufnahme von Frauen und Kindern in das Erholungsheim für Familienangehörige; Schutzimpfungen der Ersatzmannschaften und Kriegsgefangenen; Überführung der Leichen Gefallener vom Kriegsschauplatz in die Heimat; Nachlass Gefallener; Entlausungsmaßnahmen; Nachforschung nach Kranken, Verwundeten und Gefallenen früherer Kriege; Seuchenbekämpfung im Heimatgebiet. Das Amt des Chefs der Abteilung versah in der Friedenszeit der Korpsarzt XIII. A.K.: 1874
- Bestandssignatur
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, M 1/8
- Umfang
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312 Nummern
- Kontext
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Militärische Bestände 1871-ca. 1920 >> Behörden und Formationen >> Kriegsministerium und ihm unterstellte Behörden und Formationen >> Kriegsministerium
- Bestandslaufzeit
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1855-1920
- Weitere Objektseiten
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- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
-
20.01.2023, 15:09 MEZ
Datenpartner
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Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1855-1920