Gewebe <Textilien>
Kissenhülle mit Blumendekor
Bei der Kissen- oder Polsterhülle, ein sogenannter »yastık«, handelt es sich um einen Samtbrokat. Auf gelbem Grund entfaltet sich ein Muster in Rot und Grün: Aus einer Rosenblüte im Zentrum wachsen naturalistische, nelkenartige Blütenranken empor, die spiegelsymmetrisch angeordnet sind. Die umlaufende Bordüre ist relativ schmal. Sie zeigt im Wechsel eine Blüte mit einem Blattkelch und eine mit Blättern besetzte Ranke. An den Seiten sitzt ein hoher, spitzer Zinnenfries mit Nelken. Auf hohen Stängeln flankieren jeweils eine Nelke in voller Blüte zwei Nelkenknospen.
Osmanische Kissenhüllen sind zwar zahlreich überliefert, doch ist über Stilgeschichte und Produktionsstätten wenig bekannt. Die Karlsruher Kissenhüllen gehören bis auf das vorliegende Stück zu den wenigen, die sich mit einem festen Datum verknüpfen lassen (vgl. Inv. Nr. D 201, Inv. Nr. D 202). Sie sind 1691 als Kriegsbeute des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden (1655-1707), der im Volksmund »Türkenlouis« genannt wurde, nach der Schlacht bei Slankamen in badischen Besitz gekommen.
Literatur: Badisches Landesmuseum: Die Karlsruher Türkenbeute. Die »Türckische Kammer« des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden. Die »Türckischen Curiositaeten« der Markgrafen von Baden-Durlach, bearb. von Ernst Petrasch, Reinhard Sänger, Eva Zimmermann und Hans Georg Majer, München 1991, S. 328 f., Kat. 287 und Kat. 282.
- Location
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Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
- Collection
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Global Art History
- Inventory number
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88/91
- Measurements
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Länge: 126.0 cm, Breite: 66.0 cm (Gesamt)
- Material/Technique
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Samt; Brokat; genäht; gestickt; gewebt
- Event
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Herstellung
- (where)
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Osmanisches Reich
- (when)
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Anfang 18. Jh.
- Rights
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Badisches Landesmuseum
- Last update
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12.07.2024, 10:56 AM CEST
Data provider
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Object type
- Gewebe <Textilien>
Time of origin
- Anfang 18. Jh.