Amtsbücher, Register und Grundbücher
Einungen und Verträge (Kurfürst Philipps von der Pfalz)
- Archivaliensignatur
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Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 67 Nr. 826
- Alt-/Vorsignatur
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Generallandesarchiv Karlsruhe, Kopialbücher, Nr. 482
Generallandesarchiv Karlsruhe, Kopialbuch Pfalz, Nr. 22
- Umfang
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170 Blatt
- Sonstige Erschließungsangaben
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Einleitung/Verweise: Das Kopialbuch trägt auf dem Einband den zeitgenössischen Titel "Einung und vertrag buch ducis Philippi electoris", im Gebrauch der Kanzlei findet sich auch die lateinische Benennung "liber unionum" (vgl. GLAK 67 Nr. 813, fol. 227v [Nr. 341]). Die eigentliche Urkundenserie umfasst die Jahre 1477-1507 mit einer weitgehend einbehaltenen chronologischen Sortierung. Ältestes Insert ist die Ordnung Kaiser Friedrichs III. über die westfälischen Gerichte aus dem Jahr 1442 (Nr. 43 Verweisung 1). Inhaltlich finden sich in dem Kopialbuch hauptsächlich Bündnisse und Verträge des Pfalzgrafen mit Fürsten, Dynasten und Herrschaftsträgern, darunter u. a. mit den Kurfürsten, oberdeutschen Bischöfen, den bayrischen Herzögen, den Landgrafen von Hessen, den Grafen von Württemberg uvm., daneben auch mit dem französischen König und den Eidgenossen. Weiter enthalten sind eine größere Zahl an Schirm- und Bündnisverträgen mit süddeutschen (Reichs-)Städten, darunter u. a. Heilbronn, Oberwesel, Straßburg und Wimpfen sowie Urkunden über Händel im bayerisch-böhmischen Grenzraum (Nr. 83-84). Bei zahlreichen Urkunden finden sich zeitgenössische Randvermerke, ob militärische Unterstützung ("hilf") bei einer jeweiligen Einung zugesichert wurde oder nicht. Es ist plausibel, dass diese systematische Prüfung der kurpfälzischen Bündnisse im Zusammenhang mit einem erwarteten Krieg stand. In erster Linie ist hier an den Landshuter Erbfolgekrieg zu denken, wobei aber auch die Bündnisse der frühen 1490er mit den bayerischen Vettern von den "schweren Läufen" im Reich und der Befürchtung eines Kriegsausbruchs berichten (Nr. 57-58). Von besonderem Interesse für die diplomatische und kanzleigeschichtliche Praxis ist der Vermerk bei der Einung mit Herzog Heinrich von Braunschweig-Lüneburg (Nr. 87), wo der Schreiber vermerkt, dass das Bündnis nur "zum Schein" aufgerichtet worden sei, es lediglich zur Absicherung der Neutralität des Herzogs diene und keinerlei Anwendung finden solle. Die Erschließung erfolgte 2024 im Rahmen des DFG-Projekts "Urkunden der Pfalzgrafen bei Rhein. Erschließung, Digitalisierung und virtuelle Zusammenführung zwischen 1449 und 1508 entstandener Dokumente aus Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz als Themenportal im Archivportal-D" durch Stefan Bröhl (Regesten), Benjamin Torn und Chiara Wolf (beide Korrektur).
- Kontext
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Kopialbücher >> Weltliche Territorien und Herrschaften >> Kurpfalz >> Einzelne Pfalzgrafen und Kurfürsten >> Philipp
- Bestand
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Generallandesarchiv Karlsruhe, 67 Kopialbücher
- Laufzeit
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(1442) 1477-1507
- Weitere Objektseiten
- Rechteinformation
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Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
- Letzte Aktualisierung
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04.04.2025, 08:15 MESZ
Datenpartner
Landesarchiv Baden-Württemberg. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Amtsbücher
Entstanden
- (1442) 1477-1507