Bestand

Wasserwirtschaftsamt Künzelsau (Bestand)

Inhalt und Bewertung
Das 1938 errichtete Wasserwirtschaftsamt Künzelsau war zuständig für die Kreise Künzelsau und Mergentheim und seit 1974 für die Landkreise Hohenlohekreis und Main-Tauber-Kreis.
Der Aufgabenkreis der ursprünglich zur Förderung der Bodenverbesserung gegründeten Wasserwirtschaftsämter erweiterte sich im Laufe ihres Bestehens erheblich. So übernahmen sie 1953 alle Aufgaben der Straßen- und Wasserbauämter auf dem Gebiet des Wasserwesens. Infolge einer Neuorganisation der Ämter 1974 umfasste ihr Aufgabenbereich im wesentlichen die Fachbereiche: Wasserbau, landwirtschaftlicher Wasser- und Wegebau (Kulturbau); Wasserversorgung und Grundwasserschutz; Abwasserbeseitigung und Gewässerschutz; Abfallbeseitigung und Abfallwirtschaft.
Weitere Umorganisationen für das 1991 umbenannte Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz Künzelsau folgten. Es wurde 1995 aufgehoben und Bereichsstandort der neu errichteten Gewässerdirektion Neckar - Bereich Künzelsau bis zu deren Auflösung im Jahr 2004. Die Aufgaben der für den Main-Tauber-Kreis und den Hohenlohekreis zuständigen Gewässerdirektion gingen auf die Stadt- und Landkreise und Gemeinden sowie auf das Regierungspräsidium Stuttgart über.
Der Bestand enthält vorwiegend Unterlagen zur Behördenorganisation, zum Wasserbau und zur Abwasserbeseitigung.

Behördengeschichte: Das 1938 errichtete Kulturbauamt Künzelsau (1) - 1939 umbenannt in Wasserwirtschaftsamt (2) - war für die Förderung der Bodenverbesserung in den Kreisen Künzelsau und Mergentheim und seit 1974 in den Landkreisen Hohenlohekreis und Main-Tauberkreis zuständig. Der Aufgabenkreis der Wasserwirtschaftsämter wurde im Amts- und Informationsblatt des Landwirtschaftsministeriums Württemberg-Baden vom 19. Oktober 1949 beschrieben. Als wichtige Bereiche sind zu nennen: Beratung über Entwässerung, Bewässerung und Beregnung landwirtschaftlicher Grundstücke; landwirtschaftliche Verwertung von Abwässern; Verbesserung von Wasserläufen, Erstellung von Wasserrückhaltebecken, Staudämmen und Wassersammelanlagen; Gründung von Boden- und Wasserverbänden sowie landwirtschaftliche Weg- und Brückenbauten; Beratung und Mitwirkung bei der Regelung wasserrechtlicher Fragen. Im Jahr 1953 (3) übernahmen die Wasserwirtschaftsämter zudem alle Aufgaben der Straßen- und Wasserbauämter auf dem Gebiet des Wasserwesens. Als technische Fachbehörden waren sie seitdem den Regierungspräsidien - Abteilung Wasserwirtschaft - unterstellt. Die Neueinteilung der Bezirke der Wasserwirtschaftsämter 1974 (4) und veränderte Dienstaufgaben führten zu einer Neuorganisation der Ämter. Danach umfasste ihr Aufgabenbereich im wesentlichen die Fachbereiche: Wasserbau, landwirtschaftlicher Wasser- und Wegebau (Kulturbau); Wasserversorgung und Grundwasserschutz; Abwasserbeseitigung und Gewässerschutz; Abfallbeseitigung und Abfallwirtschaft. Im Jahr 1991 (5) erhielten die Wasserwirtschaftsämter die Bezeichnung Ämter für Wasserwirtschaft und Bodenschutz. Zum 1.7.1995 (6) wurden die Ämter für Wasserwirtschaft und Bodenschutz als untere Sonderbehörden aufgehoben und an ihrer Stelle drei Gewässerdirektionen für die Gewässersysteme Rhein, Neckar und Donau/Bodensee errichtet (7). Deren Aufgabenbereich reduzierte sich auf Unterhaltung von Gewässern I. Ordnung, Gewässerökologie und übergebietlichen Grundwasserschutz. Die bisher wahrgenommenen Teilaufgaben im Bereich des Wasserrechts, des Abfallrechts und des Bodenschutzgesetzes gingen auf die Landkreise und Gemeinden als untere Verwaltungsbehörden über. Die Gewässerdirektion für das Gewässersystem Neckar hatte ihren Hauptsitz in Besigheim und vier Bereichsstandorte in Künzelsau, Kirchheim, Ellwangen und Freudenstadt. Der Bereich Künzelsau war für den Main-Tauber-Kreis und den Hohenlohekreis zuständig. Im Zuge der Verwaltungsreform wurden die Gewässerdirektionen zum 31.12.2004 aufgelöst, deren Aufgaben wurden zum kleineren Teil in die Stadt- und Landkreise, zum größeren Teil in die Regierungspräsidien eingegliedert.

Bearbeiterbericht: Die im vorliegenden Findbuch erfassten Akten kamen im November 2004 von der Gewässerdirektion Neckar - Bereich Künzelsau ein. Neben Unterlagen zur Organisation des Wasserwirtschaftsamts Künzelsau enthalten sie Unterlagen zum Wasserbau und zur Abwasserbeseitigung aus den Jahren 1924-1988. Die Verzeichnung des Bestands und die Endredaktion führte Gabriele Benning unter Mitarbeit von Inge Nesper durch. Der Bestand umfasst 29 Einheiten mit einem Umfang von 1,7 lfd. m. Ludwigsburg, im April 2007 Gabriele Benning

Anmerkungen: (1) Reg.bl. 1938 S. 229 (2) Reg.bl. 1939 S. 111 (3) Gesetzbl. S. 31 (4) Gesetzbl. 1973 S. 23 (5) Gesetzbl. 1991 S. 434 (6) Gesetzbl. 1994 S. 653 (7) Gesetzb. 1995 S.329

Reference number of holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, FL 45/8 II
Extent
25 Büschel, 4 Planrollen (1,7 lfd. m)

Context
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Untere Verwaltungsbehörden seit um 1945 >> Geschäftsbereich Innenministerium >> Wasserwirtschaftsämter

Date of creation of holding
1924-1988

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Rights
Last update
18.04.2024, 10:40 AM CEST

Data provider

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1924-1988

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