Akten
Supplicationis Auseinandersetzung um Steuerzahlung
Kläger: (2) Johann Tancke, Weingroßhändler und -schenk in Wismar
Beklagter: Bürgermeister und Rat zu Wismar
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Caspar Wilcken (A & P) Bekl.: Dr. Henning Christoph Gerdes (A & P)
Fallbeschreibung: Der Kl. bittet den Rat seit zwei Jahren darum, sich mit ihm wegen der Akzisezahlung für seine nach Wismar im- und aus der Stadt exportierten Weine zu einigen, wird aber nicht erhört und bittet daher das Tribunal um dessen Hilfe. Dieses soll dem Rat auftragen, Akzise für den Kl. wie in Hamburg oder Lübeck zu berechnen. Das Tribunal beauftragt den Rat am 25.08.1660, den Kl. klaglos zu stellen" und sich mit ihm wegen der Akzise zu einigen. Am 05.06.1661 beschwert sich der Kl. darüber, daß er sich mit Bekl. immer noch nicht über die Höhe der Akzisezahlung habe einigen können, weshalb er darum bittet, die Assessoren Schlüter und Dreyer mit einer Kommission zu beauftragen, die einen Vergleich vermittelt. Das Tribunal sendet am 10.06. ein erneutes Schreiben an den Rat, den Kl. "klaglos zu stellen". Am 05.07. weist der Rat die Klagen zurück, bezichtigt den Kl. des Unterschleifs bei der Akzise, da er seine Angaben stets zu seinen Gunsten macht und teilt mit, daß er alle Vergleichsangebote ausgeschlagen habe. Am 07.07. berichtet der Kl. über diese Vergleichsangebote und erbittet erneut eine Kommission des Tribunals, um das Problem zu lösen. Am 10.07. weist das Tribunal erneut Parteien zu einem Schlichtungsversuch an. Nachdem der Kl. am 03.10. von dessen Scheitern berichtet, beauftragt es am 01.11.1661 die Assessoren Schlüter und Dreyer mit der Kommission. Am 29.04.1662 erbitten die Bekl. einen Vorbescheid, um die Angelegenheit zu klären, woraufhin das Tribunal am 09.05. beide Seiten auf den 27.05. vorlädt. Der Kl. bittet am 21.05. darum, den Vorbescheid zu verschieben, das Tribunal stimmt dem am 28.05. zu. Am 09.06. erbittet der Rat erneut einen Vorbescheid, den das Tribunal am 10.06. auf den 27.06. ansetzt. Am 25.06. erbittet der Rat Terminverschiebung, die das Tribunal am 25.06. gewährt und auf den 04.07. einlädt. Am 03.07. meldet sich der Kl. krank und erbittet erneute Verschiebung. Am 07.10. erbittet Reichsadmiral Wrangel für den Kl. schnelle Klärung des Falles. Auf Bitten des Rates vom 13.11. setzt das Tribunal am 14.11. für den 05.12.1662 einen neuen Vorbescheidstermin an, an dem es beide Seiten miteinander vergleicht.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1660-1662
Prozessbeilagen: (7) vom Lübecker Notar Johannes Hesse und vom Hamburger Notar Albert Sortien ausgestellte Bestätigungen über die Akzisezahlung in Lübeck und Hamburg vom 11. und 14.08.1660; von Tribunalspedell Christoph Havemann ausgestellte Übergabequittung für ein Tribunalsmandat vom 28.08.1660; Ratsgerichtsurteil vom 07.04.1657; Schreiben des Kl.s an Carl Gustav Wrangel vom 23.09.1662; Protokoll des Vorbescheids vom 05.12.1662; Vollmacht des Wismarer Rates für Syndikus Caspar Schwartzkopf und die Ratsherren Daniel Macke und Michael Kirchdorf vom 04.12.1662
- Archivaliensignatur
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(1) 3431
- Alt-/Vorsignatur
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Wismar T 8 (W R 1 n. 8)
- Kontext
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Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 20. 1. Kläger T
- Bestand
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Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
- Laufzeit
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(1657-1660) 24.08.1660-05.12.1662
- Weitere Objektseiten
- Geliefert über
- Letzte Aktualisierung
-
09.05.2025, 15:02 MESZ
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Objekttyp
- Gerichtsakten
Entstanden
- (1657-1660) 24.08.1660-05.12.1662