Bestand

Ministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Abteilung I: Allgemeine Verwaltung (Bestand)

Überlieferungsgeschichte
Bestand seit 1.1.2018 vollständig frei benutzbar.
Inhalt und Bewertung
Am 23. Juni 1952 eingerichtet, 1960 aufgelöst und die Aufgaben dem Innenministerium übertragen.

1. Zur Behördengeschichte: In seiner Sitzung vom 26. Juli 1951 beschloß der Württemberg-Badische Landtag, "die Staatsregierung zu ersuchen, jetzt schon zu prüfen, in welcher Weise nach der Neugliederung des Staates die Wahrung der Interessen der Heimatvertriebenen - etwa durch Schaffung eines Staatssekretariats - am besten gewährleistet werden kann". Am 23. Juni 1952 nahm dann das neueingerichtete Ministerium für Heimatvertriebene und Kriegsgeschädigte unter Minister Fiedler seine Tätigkeit auf, nachdem bisher die Abteilung IX des Innenministeriums Württemberg-Baden mit den Angelegenheiten der Vertriebenen befaßt war. Der Geschäftsbereich des Ministeriums umfaßte 1. die Angelegenheiten der Vertriebenen, 2. die Angelegenheiten der Sowjetzonenflüchtlinge, 3. die Angelegenheiten der Kriegssachgeschädigten, 4. die wirtschaftliche Förderung der Vertriebenen und Kriegssachgeschädigten, 5. Soforthilfe und Lastenausgleich, 6. die Unterbringung der unter Art. 131 GG fallenden Personen (Bekanntmachung der vorläufigen Regierung über die Abgrenzung der Geschäftsbereiche vom 8. Juli 1952 (GBl.S.21)). Um die Zuständigkeiten des Ministeriums vollständig widerzuspiegeln, änderte sich ab September 1953 seine Bezeichnung in "Ministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte". Der Organisations- und Geschäftsverteilungsplan vom Februar 1954 wies sechs Abteilungen mit je bis zu acht Referaten auf: I (Kanzleidirektion) Personal, Organisation, Gesetzgebung und Recht, Haushalt, Statistik und Planung, Presse-, Kultur- und Jugendfragen, Vorprüfungsstelle II Notaufnahme, Umsiedlung, Bundesvertriebenengesetz, Wohnungsbau für Vertriebene und Flüchtlinge, heimatlose Ausländer, Zu- und Auswanderung, Lageraufsicht III Wirtschaftliche Eingliederung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigten IV Lastenausgleich - Landesausgleichsamt, (später zugeordnet die Heimatauskunftsstellen) V Angelegenheiten der Kriegsgeschädigten VI Angelegenheiten des Personenkreises nach Art. 131 GG An dieser Organisation änderte sich bis 1960 im wesentlichen nichts. Im Zuge der Normalisierung der Vertriebenen- und Flüchtlingsverhältnisse und des Rückgangs der Zuwanderung wurde das Ministeriums im Juli 1960 in das Innenministerium eingegliedert und seine Aufgaben in der "Hauptabteilung für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte" zusammengefaßt (GABl. vom 12.8.1960 S.393). Die Organisation und Geschäftsverteilung der Hauptabteilung sah folgende Abteilungen vor: XVI Allgemeine Verwaltung, Personal, Haushalt, Recht, Organisation, Statistik, Kultur und Jugend, Presse- und Informationsdienst XIII Aufnahme, Unterbringung, Lagerangelegenheiten, Umsiedlung, Evakuierte, Anerkennung nach BVFG, Häftlingshilfe XIV Wirtschaftliche Eingliederung der Vertriebenen, Flüchtlinge und Kriegssachgeschädigten XV Landesausgleichsamt, Lastenausgleich, Heimatauskunftsstellen XVII Angelegenheiten des Personenkreises nach Art. 131 GG Im Januar 1962 wurde die Vorprüfungsstelle der Hauptabteilung aufgelöst und ihre Aufgaben von der Vorprüfungsstelle des Innenministeriums übernommen. Mit Wirkung vom 15.11.1976 erfolgte die Auflösung der Hauptabteilung, ihre Aufgaben gingen auf die Abteilungen VIII (Eingliederung) und IX (Lastenausgleich) des Innenministeriums über (Bekanntmachung des Innenministeriums vom 29.11.1976, GABl. S.1434). Weitere Unterlagen zur Organisation finden sich in Bestand EA 2/101, AZ I 2522 Bd. I und II. Verwiesen sei auch auf die Bestände EA 2/801 - 807 sowie EA 12/201, EA 12/301 und EA 12/501.

2. Bestandsgeschichte und Bearbeiterbericht: Die vorliegenden Unterlagen wurden in zwei Ablieferungen im Juni 1983 und 1984 vom Innenministerium an das Hauptstaatsarchiv abgegeben. Die vom Ministerium angefertigten Listen und analog dazu die abgelieferten Akten waren in fünf (Aktenplan-) Gruppen aufgeteilt: G (Gesetzgebung) H (Haushalt) (Organisation) P (Personalwesen) S (Statistik) Die Listen waren nachträglich ergänzt, die Nachlieferung von 1984 umfaßte zum größten Teil statistische Akten. Diese wurden den Unterlagen zur Statistik aus der früheren Ablieferung zugeordnet. Die Klassifikation orientiert sich so weit als möglich an der vorgegebenen, wenn auch nicht immer überzeugenden Ordnung des zugrunde liegenden Aktenplans. Allerdings mußten vor allem bei den Gruppen G und O größere Änderungen vorgenommen werden. Eine Aufspaltung von Büscheln gemäß der Provenienzen vor und nach 1960 wurde in der Regel nicht durchgeführt, zumal der Aktenplan durchläuft und die bisherigen entsprechenden Ablieferungen der Abteilung VIII des Innenministeriums überwiegend Einzelfälle umfassen (Bestände EA 2/802-807). Die Verzeichnung der Unterlagen erfolgte in Rahmen des Zwischenpraktikums des 31. Lehrgangs des gehobenen Archivdienstes im September 1993 durch die Archivinspektoranwärter Michael Bing, Annelie Jägersküpper und Michael Konrad sowie im Einführungspraktikum des 32. Lehrgangs von November 1993 bis Januar 1994 durch Tessa Neumann und Heike Sartorius. Die EDV-Erfassung führten beiden Letztgenannten durch. Die Endredaktion übernahm Unterzeichnete. Die Verpackung der Büschel besorgte Archivangestellter Josef Berwanger. Der Bestand EA 12/101 umfaßt nach Kassationen von 0,7 lfd m Schriftgut 208 Nummern (die Nummern 158 und 171 sind nicht belegt) im Umfang von 8,3 lfd m bei einer Aktenlaufzeit von 1950-1976. Stuttgart, November 1994 Sabine Schnell

Bestandssignatur
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, EA 12/101
Umfang
208 Büschel (8,3 lfd.)

Kontext
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Ministerien und zentrale Dienststellen seit 1945 >> Ministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte

Bestandslaufzeit
1950-1976

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Rechteinformation
Letzte Aktualisierung
20.01.2023, 15:09 MEZ

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Objekttyp

  • Bestand

Entstanden

  • 1950-1976

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