Bestand
B Rep. 059 Strafvollzugsamt Berlin (Bestand)
Vorwort: A. Behördengeschichte
Das Strafvollzugsamt Berlin wurde am 01. November 1950 als selbstständige Behörde im Bereich der Justizverwaltung in Berlin (West) eingerichtet. Bis dahin war es eine nachgeordnete Abteilung bei der Generalstaatsanwaltschaft beim Kammergericht. Der erste Präsident des Strafvollzugsamtes war Dr. Ernst Scheidges. Sitz der Behörde war das Gerichtsgebäude des ehemaligen Militärgefängnisses in der Lehrter Straße 58 bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1972. 1958 wurde das Strafvollzugsamt Berlin in Justizvollzugsamt Berlin umbenannt. Es war für die Entwicklung und Durchführung von Strafvollstreckungsplänen sowie die Regelung der Strukturierung und Aufgabenverteilung innerhalb der Anstalten zuständig. Zu den weiteren Aufgaben gehörte die Genehmigung der Finanzierung von Bau- und Instandsetzungsarbeiten, die Kontrolle der Gesundheits- und Hygieneverwaltung innerhalb der Anstalten, die Genehmigung von Anstaltsbesichtungen durch Auswärtige sowie die Umsetzung von Anweisungen der Alliierten Militärregierungen. Wegen des hohen politischen Stellenwertes der Aufgaben entschloss sich der Justizsenator im Zuge der Terroristenverfolgung Anfang der siebziger Jahre das Justizvollzugsamt als selbstständige Einrichtung aufzulösen und stattdessen eine für den Justizvollzug zuständige Abteilung (V) bei der Senatsverwaltung einzurichten.
B. Bestandsgeschichte
Die im Bestand überlieferten bis 1950 entstandenen Akten des Strafvollzugsamts Berlin gelangten 1980 durch das Präsidium der Volkspolizei in das damalige Stadtarchiv Berlin (Ost). Es handelt sich jedoch nur um einen Bruchteil des Schriftgutes der Behörde. Einige Akten des späteren Justizvollzugsamtes werden im Bestand B Rep. 005 Senatsverwaltung für Justiz verwahrt, von der sie Anfang der achtziger Jahre an das Landesarchiv abgegeben worden sind. Die Hauptüberlieferung verwahrt jedoch noch die Senatsverwaltung für Justiz.
Insgesamt umfasst der Bestand 55 AE (1,65 lfm). Die Gliederung erfolgte nach dem Generalaktenplan der Justiz. Es handelt sich um eine Musterklassifikation, so dass einige Klassifikationspunkte nicht belegt sind. Die Laufzeit reicht von 1946 - 1953 (1960).
Vereinzelte Unterlagen sind auf Grund der archivgesetzlichen Bestimmungen nach § 8 des Archivgesetzes Berlin (ArchGB) vom 29. November 1993 i. d. F. vom 15. Oktober 2001 für die Benutzung gesperrt. Nach § 8 Abs. 4 ArchGB kann eine Verkürzung der Schutzfristen auf schriftlichen Antrag erfolgen. Dazu bedarf es der besonderen Zustimmung des Landesarchivs Berlin.
Der Bestand wird wie folgt zitiert: Landesarchiv Berlin, B Rep. 059, Nr…..
C. Korrespondierende Bestände
LAB B Rep. 005 Senatsverwaltung für Justiz
LAB B Rep. 065 Justizvollzugsanstalt für Frauen
LAB B Rep. 066 Untersuchungshaft- und Aufnahmeanstalt/ Justizvollzugsanstalt Moabit
LAB B Rep. 069 Jugendstrafgefängnis Berlin
LAB B Rep. 070 Justizvollzugsanstalt Tegel
D. Literatur:
Schaper, Uwe: Unterlagen des Strafvollzugsamts Berlin im Landesarchiv, in: Berlin in Geschichte und Gegenwart. Jahrbuch des Landesarchivs 1994, Berlin 1994.
Scholz, Friedrich: Berlin und seine Justiz. Geschichte des Kammergerichtsbezirks 1945 - 1980, Berlin 1982.
Berlin, im März 2010 Bianca Welzing-Bräutigam
- Bestandssignatur
-
B Rep. 059
- Kontext
-
Landesarchiv Berlin (Archivtektonik) >> B Bestände (West-) Berliner Behörden bis 1990 >> B 2 Senat von Berlin >> B 2.2 Nachgeordnete Einrichtungen
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Rechteinformation
-
Für nähere Informationen zu Nutzungs- und Verwertungsrechten kontaktieren Sie bitte info@landesarchiv.berlin.de.
- Letzte Aktualisierung
-
28.02.2025, 14:13 MEZ
Datenpartner
Landesarchiv Berlin. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand