Bestand
Westfälischer Heimatbund (Bestand)
Bestandsbeschreibung: Jahresberichte der Heimatvereine in Westfalen Westfalentag 1920-2000 Allgemeine Registratur der WHB (Korrespondenzen etc.)
Form und Inhalt: Abgebende Stelle: Westfälischer Heimatbund e. V. (WHB)
Datum der Übernahme: April 2019
Akzessionsnummer: Zg. 19/2019
Umfang des Bestandes: 35,6 lfm. / 989 Verzeichnungseinheiten
Laufzeit: 1904-2000 (einige Lücken 1939-1945)
Der Westfälische Heimatbund e. V. (WHB) ist Dachverband für circa 600 Heimat-, Bürger- und Kulturvereine sowie für rund 700 ehrenamtliche Kreis-, Stadt- und Ortsheimatpflegerinnen und -pfleger in Westfalen. Als Serviceeinrichtung und Sprachrohr unterstützt und vertritt er die Belange von rund 130.000 Menschen in der Region.
Zwischen dem Westfälischen Heimatbund und dem früheren Provinzialverband bzw. seinem Rechtsnachfolger, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), besteht eine historisch gewachsene Verbindung. Der WHB erhält eine institutionelle Förderung durch den LWL. Den Vorsitz des Westfälischen Heimatbundes hat traditionell der Direktor bzw. die Direktorin des LWL inne, rechtlich gesehen ist er jedoch ein eigenständiger Verein. Seine Organe sind die Mitgliederversammlung, der Vorstand, der Verwaltungsrat und das Kuratorium.
Heute versteht sich der Westfälische Heimatbund als Dienstleister und Netzwerk für eine zukunftsgewandte Heimatarbeit. Mit seiner Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements zielt er auf eine Verbesserung der Lebensqualität in Dörfern, Städten und Regionen sowie die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse. Mitgliedern bietet er ein Angebot an diversen Beratungs- und Serviceleistungen an. Der WHB ist erster Ansprechpartner für Heimatvereine in Westfalen, er gibt Hilfe zur Selbsthilfe, fördert aktiv Vernetzung und Beteiligung und betätigt sich in fachlichen Netzwerken und Gremien sowie im Bereich der Jugendarbeit und kulturellen Bildung.
Foren, Arbeitskreise und ein Beraternetzwerk des WHB unterstützen mit ihrer fachlichen Expertise den Verband wie auch seine Mitglieder in ihrer Tätigkeit. Der WHB möchte die Öffentlichkeit für die Belange seiner Mitglieder sensibilisieren und dazu beitragen, bürgerschaftliches Engagement zu stärken und wertzuschätzen.
Vereinsgeschichte
Die Gründung des Westfälischen Heimatbundes ist eng verbunden mit der im 19. Jahrhundert beginnenden Heimat(schutz)bewegung, die sich im Sinne der Zivilisationskritik mit zunehmender Industrialisierung und seiner Folgeerscheinungen in erster Linie der Bewahrung von lokalen und regionalen Traditionen (z. B. Brauchtumspflege), der Natur- und des Landschaftsschutzes sowie dem Denkmalschutz widmete.
Schon einige Jahre vor der Errichtung des Westfälischen Heimatbundes kam es zur Gründung von zahlreichen Verbänden, Vereinen, Kommissionen und Sektionen im Deutschen Kaiserreich. Die historischen Vereine wurden mit den Heimatvereinen zu einem ”Sammelbecken lokal und regional interessierter Bürger [...], die Zeugnisse der Vergangenheit nicht mehr nur in nostalgisch-antiquarischer Zielsetzung zu beschreiben, sondern sie in der Nachfolge romantischer Anschauungen als Elemente eines 'Volkstums', d. h. eines stammhaftregionalen Wesens, zu interpretieren“ suchten (Ditt, Regionalbewusstsein und Regeionalismus, S. 19). Die Gründung des Westfälischen Heimatbundes (WHB) erfolgte am 20. Dezember 1915 im Landesmuseum der Provinz Westfalen (heute LWL-Museum für Kunst und Kultur) in Münster unter anderem auf Initiative von Engelbert Freiherr von Kerckerinck zur Borg und Karl Wagenfeld als Dachorganisation der Heimatvereine in der preußischen Provinz Westfalen.
Die Gründung erfolgte durch Umbildung der seit 1908 bestehenden Westfälischen Kommission für Heimatschutz. Jene Kommission sollte ”neben der Erhaltung der Kunst-und Naturdenkmäler des Münsterlandes und der angrenzenden Bezirke insbesondere für die Bewahrung der Sonderart und Schönheit unseres Landes durch Erhaltung eigenartiger Orts- und Straßenbilder zu sorgen und demgemäß die neuere Bautätigkeit in geeigneter Weise zu beeinflussen sowie bei der Förderung sonstiger Kunstbestrebungen die heimische Art zu pflegen“ haben (Schulte, Bd. 1, S. 25). Der WHB wurde von Anfang an finanziell von der Provinzialverwaltung gefördert (beispielsweise stellte er zu Beginn der Weimarer Republik ein Drittel, 1930 über 50 Prozent der Einnahmen).
1.1 Entwicklung der Struktur und Zuständigkeit
Erster Vorsitzender wurde Freiherr von Kerckerinck. Fünf Fachausschüsse (später als Hauptausschüsse, dann als Fachstellen bezeichnet) wurden eingerichtet für Geschichte, Literatur, Volkskunde, Naturdenkmäler, Kunst/Denkmalpflege/Bauberatung die den Vorstand beratend unterstützen sollten. Im Laufe der Jahre wurden weitere Fachstellen gegründet und diese teils thematisch umstrukturiert. Seit 2019 werden die Fachstellen durch flexibler agierende Foren abgelöst, welche eine begrenzte Laufzeit haben und aktuelle Themenschwerpunkte abdecken sollen (z. B. Natur und Umwelt oder Regionale Landschafts- und Baukultur).
Dem Verwaltungsausschuss, der den Vorsitzenden wählte, gehörten anfangs die Vorstandsmitglieder, die jeweiligen Schirmherren und die drei Regierungspräsenten an. ”Die Mitgliederversammlung trat an die Stelle der bisherigen Westf. Kommission für Heimatschutz und führte deren Namen noch eine Zeitlang weiter“, so Schulte (Bd. 1, S. 37). Sitz der WHB-Geschäftsstelle ist mit einer Unterbrechung Münster. Von 1919 bis 1922 war sie durch Umzug des Geschäftsführers in Paderborn angesiedelt. In dieser Zeit war sie in die drei Bereiche ”technisch-künstlerische Abteilung“ mit Bauberatung, ”literarische Abteilung“ sowie ”volkskundliche Abteilung“ aufgeteilt, denen je ein Geschäftsführer vorstand. Erst 1922 wurde Volksschullehrer und Dichter Karl Wagenfeld alleiniger Geschäftsführer.
Der WHB wurde auf dem Westfalentag 1922 zudem regional in ”Landschaften“ aufgeteilt, denen ”Landschaftsführer“ vorstanden. Anfangs waren dies das Münsterland, Minden-Ravensberg, Paderborn, Sauerland, Siegerland, Lippe und Osnabrück, zu denen in den 1930er-Jahren ergänzend Kreisgebiete eingeführt wurden. Eine erneute Anpassung der Gebiete in ihren Grenzen erfolgte im Rahmen der kommunalen Neugliederung in den 1960er- bis 1970er-Jahren. Mittlerweile setzt sich der Westfälische Heimatbund aus neun Heimatgebieten zusammen (Münsterland, Minden-Ravensberg, Paderborner und Corveyer Land, Kurkölnisches Sauerland, Märkisches Sauerland, Siegerland-Wittgenstein, Hellweg, Ruhrgebiet und das Vest Recklinghausen), denen ehrenamtlich tätige Kreis- sowie Stadt- und Ortsheimatpfleger:innen zugeordnet sind.
Aufgrund der Popularität des Heimatgedankens und der Aktivitäten des WHB stieg die Anzahl von Heimatvereinen in Westfalen von etwa 30 am Ende der Kaiserzeit auf rund 150 Vereine am Ende der Weimarer Republik mit insgesamt circa 7.500 Mitgliedern.
Daneben unterhält der Westfälische Heimatbund im Münsterland ein ausgedehntes Wanderwegenetz, für dessen Instandsetzung und Verbesserung der Hauptwanderwege er durch die Bezirksregierung beauftragt verantwortlich ist. Das Netz wurde in den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg durch den Gelsenkirchener Rektor Hermann Kusch angelegt und ist mit Hilfe des Geschäftsführers des Heimatgebietes Münsterland, Wilhelm Brockpähler, erschlossen und über die Jahre erweitert worden.
Während des Nationalsozialismus wurde der Westfälische Heimatbund wie auch andere Verbände und Vereine gleichgeschaltet. Daraufhin folgte der Zusammenschluss einiger Schützenvereine an regionale Heimatvereine zu sogenannten Heimatschutzvereinen. Der WHB-Vorstand wurde abgesetzt. Die jeweilige Fachstellenleitung und die Heimatpflegenden wurden von nun an ernannt und nicht mehr gewählt. 1934 folgte die Übernahme des Vorsitzes durch den NSDAP-Landeshauptmann Karl-Friedrich Kolbow. Verfechterinnen und Verfechter der ”Blut- und Bodenideologie“ missbrauchten den Heimatgedanken für ihre Zwecke, während sich Vertreter der Heimatbewegung bereitwillig in den Dienst des totalitären Systems stellten. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden viele Heimatpfleger und Fachstellenleitungen eingezogen und teilweise mit NSDAP-Amtsträgern ersetzt.
Nach Ende der NS-Diktatur bemühte sich der neue, von der englischen Militärregierung berufene Landeshauptmann des Provinzialverbandes Westfalen Bernhard Salzmann um die rasche Wiedergenehmigung des Westfälischen Heimatbundes, welche am 15. September 1945 gelang. Ein Teil der vorher durch Kolbow abgesetzten Heimatpflegenden konnten wieder in ihr Amt zurückkehren. Die Arbeit wurde langsam wiederaufgenommen und die Verbindung zu den Heimatgebieten und -vereinen im Laufe der Jahre 1945 und 1946 wiederhergestellt.
Die Neukonstituierung des WHB erfolgte am 19. November 1946 auf der Verwaltungsratssitzung mit Verabschiedung einer neuen Satzung.
1.2 Aufgaben und Tätigkeiten
Die Inhalte und Formen der Verbandsarbeit wandelten sich in den Jahrzehnten. Bereits zu Beginn erfolgte eine Zusammenarbeit mit anderen Vereinen wie dem Westfälischen Verkehrsverband, dem Sauerländischen Gebirgsverein oder dem Deutschen Bund Heimatschutz (von 1937 bis 1998 Deutscher Heimatbund, seit 1998 Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) als Dachverband der regionalen Heimat(schutz)organisationen. Themenschwerpunkte bildeten zunächst die Denkmalpflege und Baukultur. Hinzu traten Bewahrung, Sammlung und Erforschung von Zeugnissen des kulturellen und natürlichen Erbes.
1936 wurden von der Fachstelle ”Geschichte“ Richtlinien für die Anlage von Ortschroniken herausgegeben, demzufolge in jeder westfälischen Gemeinde wichtiges lokales Geschehen für spätere Generationen tagesaktuell ”in Wort und Bild und Karte“ (Schulte, Bd. 1., S. 311) festgehalten werden sollte. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs reduzierten sich die Aktivitäten auf die Durchführung örtlicher Heimatabende, das Halten von Vorträgen und die Herausgabe von Heimatkalendern, die in großer Zahl an die Front geschickt wurden. Die Aufgaben in der (direkten) Nachkriegszeit umfassten den Naturschutz, wie zum Beispiel die Aufsicht über illegalen Holzeinschlag, das Drängen auf die erneute Aufnahme der Arbeit an den Ortschroniken durch die Heimatpflegenden und das Halten von (Lichtbild-)Vorträgen. Auch die Ausleihe und der Ankauf von im Krieg zerstörten Büchern gehörten zu den Betätigungen, ebenso wie die Fokussierung auf die Integration von Vertriebenen und die Zusammenarbeit mit Lehrendenverbänden zur Verbesserung der Stellung der Heimatpflege im Unterricht.
Eine Aufgabe des Westfälischen Heimatbundes ist die Planung und Durchführung der seit 1920 - mit Unterbrechungen - jährlich stattfindenden Westfalentage. Sie finden in wechselnden westfälischen Städten statt und dienen dem Austausch zu jeweils aktuellen heimatkulturellen Fragestellungen und der Vernetzung. Im Laufe der Zeit änderte sich wiederholt die Art ihrer Durchführung:
Bis 1933 führten sie an zwei Tagen die Fachausschüsse des Heimatbundes zum Bericht über ihre Tätigkeit wie auch zum Erfahrungsaustausch zusammen mit der darauffolgenden Jahreshauptversammlung der Mitglieder. Die Westfalentage waren somit zunächst als Arbeitstagungen angelegt. Dagegen wandelten sie sich zwischen 1933 und 1939 zu Fest- und Propagandaveranstaltungen im nationalsozialistischen Sinne, die neben Aufmärschen und HJ- oder BDM-Feiern den Charakter einer Großveranstaltung erhielten mit nunmehr öffentlichen Vorträgen, Stadtführungen, Ausstellungen, plattdeutschen Theateraufführungen, Festzügen und Fahrten in die Umgebung.
Nach dem Krieg behielt man diese der Allgemeinheit zugewandte Art für die Westfalentage mit öffentlichen Vorträgen, Arbeitskreisen, plattdeutschen Gottesdiensten, Studienfahrten und Ausstellungen bei. Sie waren nicht mehr verbunden mit der Mitgliederversammlung des WHB. Mit dem Westfalentag verband der Landschaftsverband von 1953 bis 1993 die Verleihung des Annette von Droste-HüIshoff-Literaturpreises. 1957 wurde ein Zweijahresturnus festgelegt, seit 2007 finden die Westfalentage wieder jährlich statt (Ausnahme: 2020 und 2021 entfallen).
Der Westfälische Heimatbund ist bis heute Herausgeber vieler heimatkundlicher Schriften. Neben Jahresberichten wurden u. a. zwischen 1916 und 1926 die ”Heimatblätter der Roten Erde“ sowie in den 1920er- und 1930er-Jahren ”Die Westfälische Heimat. Monatsschrift für Land, Volk u. Kunst in Westfalen u. seinen Nachbargebieten“ herausgegeben. Ab den späten 1930er-Jahren erschienen zudem Landschaftsführer und Anfang der 1950er-Jahre wurden die ersten Ausgaben der Zeitschrift ”Westfalenspiegel“ in Kooperation mit dem Landesverkehrsverband Westfalen herausgegeben. Heute veröffentlicht der WHB sechsmal jährlich die Verbandszeitschrift ”Heimat Westfalen“, Handreichungen, welche praxisnahe Hilfestellungen in Bezug auf Heimatarbeit geben sowie weitere Schriftreihen (z. B. Westfälische Kunststätten).
2. Bestandsinformationen
Bearbeiter:innen: Marc Andrej Martin, Jannik Schröder und Julia Kuklik (Prüfungsarbeit der Landesarchivinspektoranwärter:innen 2018-2021)
Bearbeitungszeitraum: 01.-30. Juni 2021
Zu den besonderen Schwerpunkten des vorliegenden Bestandes zählen neben den Unterlagen der allgemeinen Registratur, darunter vor allem Korrespondenzen und die Überlieferung der Fachstellen und Heimatgebiete bis einschließlich 1966, auch die Planung und Durchführung der Westfalentage sowie die Jahres- und Tätigkeitsberichte der dem WHB angeschlossenen Heimatvereine in Westfalen.
Nach einem Wechsel in der Geschäftsführung des Westfälischen Heimatbundes und der Kontaktaufnahme wegen Aussonderungsbedarfs, kam es zu der Ausarbeitung eines Depositalvertrages, welcher im März 2019 unterschrieben wurde.
Am 5. April 2019 erfolgte die Bewertung durch das LWL-Archivamt. Die Übernahme des Archivgutes fand im April 2019 unter der Akzessionsnummer 19/2019 statt.
Bewertet wurden alle Akten der historischen Bestände bis einschließlich 1966, der Bestand Westfalentag bis 2000 und die Jahresberichte, ebenfalls bis 2000. Das Jahr 2000 bildete für die Übernahme eine zeitliche Zäsur, da die nachfolgenden Akten noch in Nutzung sind und damit in der Geschäftsstelle des WHB verbleiben.
Der Westfalentag wurde als vollständig archivwürdig bewertet. Bei den Jahresberichten handelt es sich um Berichte aus den einzelnen westfälischen Mitgliedsvereinen. Zwecks Übersichtlichkeit entschied man sich hierbei für eine Ergänzungsüberlieferung, da unklar ist, ob diese in den jeweiligen Heimatvereinen aufbewahrt werden. Auch wurden Akten des Deutschen Heimatbundes als Ergänzungsüberlieferung übernommen, da sich zurzeit weder im Landesarchiv NRW noch im Bundesarchiv eine Überlieferung befindet.
Im Magazin des WHB belief sich der Umfang des zu bewertenden Schriftgutes auf 35,6 laufende Meter (lfdm.). Insgesamt wurden 423 Akten bewertet von denen 113 auf Jahresberichte der Heimatvereine in Westfalen (9,4 lfdm.) von 1967 bis 2000 und 44 (3,6 lfdm.) auf den Westfalentag von 1920 bis 2000 entfielen. Kassiert wurden aus dem historischen Bestand 12 Akten. Während der Verzeichnung wurden einige wenige Akten, die kaum Informationsgehalt aufwiesen, feinbewertet und kassiert.
Der Bestand wies eine schlüssige Ordnung auf, die mit einigen Ausnahmen größtenteils dem vorhandenen Aktenplan folgt. Da kaum Vorgänge gebildet wurden, erfolgt die Aktenführung weitgehend chronologisch. Die Klassifikation wurde größtenteils auf Grundlage des Aktenplans erstellt und nur an wenigen Stellen modifiziert und angepasst.
Die archivtechnische Bearbeitung des Bestandes steht noch aus. Das Papier ist stark säurehaltig und daher leicht brüchig und spröde. Bei der Benutzung ist besondere Vorsicht geboten, vor allem bei den vorhandenen Zeitungsartikeln.
2.1 Benutzungsmodalitäten
Die Nutzung ist laut Depositalvertrag nach BO Archiv LWL geregelt, wobei Nutzungsrechte des Depositars für eigene Zwecke verbleiben. Somit gelten die Nutzungsbedingungen des Archivgesetzes NRW in Verbindung mit der Benutzungsordnung des LWL-Archivamtes. Bei den Akten in diesem Bestand handelt es sich größtenteils um Sachakten mit einer Schutzfrist von 30 Jahren nach Entstehung (§7 Abs. 1 Satz 1 ArchivG NRW; §6 Abs. 1 Satz 1 BO Archiv LWL), welche bei einem großen Teil bereits abgelaufen ist.
Einige dieser Akten beinhalten personenbezogene Daten. Bei solchen Akten, bei denen es sich also um ”Archivgut, das sich nach (...) seinem wesentlichen Inhalt auf eine oder mehrere natürliche Personen bezieht (personenbezogenes Archivgut)“ handelt (§7 Abs. 1 Satz 3 ArchivG NRW), wird die Schutzfrist nach den betroffenen Personen berechnet: 10 Jahre nach Todesdatum (§7 Abs. 1 Nr. 1 ArchivG NRW, §6 Abs. 2 BO Archiv LWL). Ist das Todesdatum nicht bekannt, ist eine Frist von 100 Jahren nach Geburt bindend (§7 Abs. 1 Nr. 2 ArchivG NRW, §6 Abs. 2 BO Archiv LWL). War auch das Geburtsdatum nicht bekannt, greift eine Schutzfrist von 60 Jahren nach Schließung der Akte (§7 Abs. 1 Nr. 3 ArchivG NRW, §6 Abs. 2 BO Archiv LWL).
Falls sich Schutzfristen auf den Akten befinden, wurden diese im Findbuch vermerkt. Jedoch kann unter Berücksichtigung von §7 Abs. 6 ArchivG NRW bzw. §6 Abs. 3 BO Archiv LWL eine Schutzfristenverkürzung beantragt und die Nutzung der geschützten Unterlagen unter Auflagen genehmigt werden.
Zitierweise:
LWL-Archivamt für Westfalen, Archiv LWL, Best. 818/lfd. Nr.
Ergänzende Bestände:
702 LWL-Kulturabteilung
711 LWL-Amt für Denkmalpflege in Westfalen
722 LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte
807 Landesverkehrsverband Westfalen e. V.
Quellen und weiterführende Literatur:
- Wilhelm Schulte: ”Der Westfälische Heimatbund und seine Vorläufer“.
Herausgegeben im Selbstverlag des WHB, 2 Bde., Münster 1973.
- Internetauftritt des WHB: www.whb.nrw/de/ (letzter Zugriff: 26.06.2021)
- LWL-Archivamt für Westfalen, Archiv LWL, Best. 818 Nr. 123 und Nr. 126.
- Satzung des Westfälischen Heimatbundes vom 27. November 2019.
- Frauke Hoffschulte und Silke Eilers: ”Der Westfälische Heimatbund (WHB)“ in: Geographische Kommission für Westfalen: Westfalen Regional. Die geographisch-landeskundliche Online-Dokumentation über Westfalen: www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Gebiet_Identitaet/WHB (letzter Zugriff: 25.07.2022).
- Katja Bothe: ”100 Jahre Westfälischer Heimatbund. Innovationen für die Zukunft“, in: Heimatpflege in Westfalen 28 (2015), S. 10-15.
- Karl Ditt: ”Regionalbewusstsein und Regionalismus in Westfalen vom Kaiserreich bis zur Bundesrepublik“, in: Comparativ 13, Heft 1 (2003), S. 17-31.
- Ders.: ”Zwischen Heimat und Moderne. Kultur in Westfalen während der Weimarer Republik“, in: Geschichte im Westen 31 (2016), S. 101-126.
- Ders.: ”Der Westfalentag“, in: Lena Krull (Hg.). Westfälische Erinnerungsorte. Beiträge zum kollektiven Gedächtnis einer Region, Paderborn 2016 (Forschungen zur Regionalgeschichte, 80), S. 127-139.
- Ders.: ”Mit Westfalengruß und Heil Hitler. Die westfälische Heimatbewegung 1918-1945, in: Edeltraud Klueting (Hg.): Antimodernismus und Reform. Zur Geschichte der deutschen Heimatbewegung, Darmstadt 1991, S. 191-215.
- Ulrich Gehre: ”Westfalen im größeren Europa. 1990 wird der westfälische Heimatbund 75 Jahre alt“, in: Jahrbuch Westfalen. Westfälischer Heimatkalender 44 (1990), S. 165-169.
UMFANG 35,6 lfm.
ERSTELLUNGSDATUM 26. Juli 2022
- Bestandssignatur
-
818
- Umfang
-
35,6 lfm.
- Kontext
-
Archiv des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (Archivtektonik) >> Nichtamtliche Überlieferung, Nachlässe, Sammlungen >> Vereine, Verbände, Arbeitsgemeinschaften
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1904-2000
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-
23.06.2025, 08:11 MESZ
Datenpartner
LWL - Archivamt für Westfalen. Archiv des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1904-2000