Bestand
Panzerbrigade 20 - Märkisches Sauerland - (Bestand)
Geschichte des
Bestandsbildners: Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon Ende 1959 konnte die Umgliederung des
Heeres als weitgehend abgeschlossen betrachtet werden. Zu
diesem Zeitpunkt waren elf Divisionen mit insgesamt 27
Brigaden aufgestellt und das Heer verfügte über 148.000 Mann.
Im Rahmen der Neugliederung waren die Grenadierdivisionen in
Panzergrenadierdivisionen umbenannt worden. 1970 betrug der
Personalumfang des Heeres gut 300.000 Mann.
In der neuen Heeresstruktur wurde auch die Ausrüstung
des Heeres wesentlich ver-bessert. Die Panzerkompanien
erhielten jeweils 17 amerikanische Kampfpanzer Typ M, die
Panzergrenadierkompanien wurden mit dem Schützenpanzer HS 30
ausge-stattet. In der zweiten Hälfte der 60er Jahre erfolgte
die Beschaffung einer neuen Waffengeneration mit den
deutschen Waffensystemen Kampfpanzer LEOPARD, Schützenpanzer
MARDER, dem Kanonen- und Raketenjagdpanzer sowie dem
Mannschaftstransportpanzer M 113 und dem
Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die
Panzerbrigade 20 wurde 1964 in Hemer aufgestellt und war
gemeinsam mit der Panzergrenadierbrigade 19 und der
Panzerbrigade 21 der 7. Panzerdivision unterstellt. Der
Stationierungsraum der Brigade war das Sauerland.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden.
Als Reaktion auf die weitere Aufrüstung der Sowjetunion
wurde die Bundeswehr in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit
neuem Wehrmaterial versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Mitte der
60er Jahre zeichnete sich ab, dass die Zielgröße von 36
Brigaden vorläufig nicht realisierbar war. Drei
Panzerbrigaden konnten nur unvollständig oder gar nicht
aufgestellt werden. Dazu gehörte auch der dritte
Brigadeverband der 7. Panzergrenadierdivision, die
Panzerbrigade 20, die über die Aufstellung von zwei
Kampftruppenbataillonen nicht hinauskam. 1970 wurde die
Brigade als Übergangslösung in das Panzerregiment 100 (I.
Korps) in Hemer umgewandelt. Im Rahmen der Erprobung einer
neuen Heeresstruktur und der Ausdünnung bestehender Verbände
erfolgte dann Mitte der 70er Jahre doch noch die Formierung
der fehlenden Brigaden, was im Bereich der 7. Panzerdivision
am 1. April 1975 die erneute Umgliederung des
Pan-zerregiments 100 in die Panzerbrigade 20 bedeutete
(Organisationsbefehl Nr. 158 / 75 -Heer- vom 7. März 1975).
Die neue Panzerbrigade 20 erprobte als eine von fünf
Modellbrigaden das Heeresstrukturmodell 4. Dazu unterstanden
ihr:
- Panzergrenadierbataillon
191
- Panzergrenadierbataillon 201
(Aufstellung 1. April 1975)
-
Panzerbataillon 202 (Aufstellung 1. April 1975)
- Panzerbataillon 203 (ehemals
Panzerbataillon 120, Aufstellung 1. April 1975)
- Panzerbataillon 204 (Aufstellung 1. April
1975)
- Panzerartilleriebataillon 205
(Aufstellung 1. Oktober 1975 in Dülmen)
- Stabskompanie
-
Panzerpionierkompanie 200 (Aufstellung 1. April 1975)
- Panzerjägerkompanie 200
- Nachschubkompanie 200 (Aufstellung 1. April 1975,
Unna)
- Instandsetzungskompanie 200
(Aufstellung 1. April 1975)
Ab 1.
April 1976 verlegten der Stab und die Stabskompanie der
Panzerbrigade 20 von Hemer nach Iserlohn (Organisationsbefehl
Nr. 36 / 76 -Heer- vom 27. Januar 1976). Durch den
Organisationsbefehl Nr. 19 / 1976 (Luftwaffe) vom 26. März
1976 wurde das Verbindungskommandos der Luftwaffe zum
Kommando der Panzerbrigade 20 zum 1. April 1976
aufgestellt.
Heeresstruktur 4 (1980 -
1992)
Diese neue Struktur war
ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte
und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von
Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des
Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980
und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen
Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der
Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades
sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer
somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
Die Panzerbrigade 20 "Märkisches Sauerland"
wurde am 19. März 1992 aufgelöst. Panzerbataillon 203 und
Panzerartilleriebataillon 205 wechselten zur
Panzergrenadierbrigade 19 "Münsterland" in Ahlen.
Kommandeure Panzerbrigade 20:
Oberst Möller, Fritz 01.04.1964 -
30.09.1965
Oberst Blumschein,
Ernst-August 01.10.1965 - 30.09.1969
Oberst Senger u. Etterlin, Dr. Ferdinand von 01.10.1969
- 31.03.1970
Oberst Tornau, Gottfried
01.04.1970 - 30.09.1973
Oberst Velde,
Hans 01.10.1973 - 30.09.1977
Oberst
Ondarza, Henning von 01.10.1977 - 31.03.1979
Oberst Clauss, Dieter 01.04.1979 -
30.09.1980
Oberst Genschel, Dr.
Dietrich 01.10.1980 - 30.09.1982
Oberst Foertsch, Hartmut 01.10.1982 - 31.03.1985
Brig.Gen. Heimendahl, Klaus von 01.04.1985 -
30.09.1990
Oberst Brümmer, Henning
01.10.1990 - 31.03.1993
Überlieferung
Ausbildung;
Befehle; Chroniken; Dauerterminkalender; Erprobungsberichte;
Kom-mandeurbesprechungen; Kompaniebesichtigungen;
Militärische Tagebücher; Militärische Zustandsberichte;
Presseausschnittsammlung; Truppenübungsplatz-Aufenthalte;
Übungen und Manöver
Etwa ein Zehntel
Verschlusssachen
Erschließungszustand
(Kommentar)
Abgabeverzeichnis;
unbearbeitet
Umfang
(Erläuterung)
193 AE, Letzte
Archivnummer: 193,VS-Anteil: 7,9 %
Amtliche Druckschriften
Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur
Reinhard
Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
Verfasser/Stand
MA 3;
2004
6,2
Bestandsbeschreibung:
Heeresstruktur 2 (1959 - 1970)
Schon
Ende 1959 konnte die Umgliederung des Heeres als weitgehend
abgeschlossen betrachtet werden. Zu diesem Zeitpunkt waren
elf Divisionen mit insgesamt 27 Brigaden aufgestellt und das
Heer verfügte über 148.000 Mann. Im Rahmen der Neugliederung
waren die Grenadierdivisionen in Panzergrenadierdivisionen
umbenannt worden. 1970 betrug der Personalumfang des Heeres
gut 300.000 Mann. In der neuen Heeresstruktur wurde auch die
Ausrüstung des Heeres wesentlich verbessert. Die
Panzerkompanien erhielten jeweils 17 amerikanische
Kampfpanzer Typ M 48, die Panzergrenadierkompanien wurden mit
dem Schützenpanzer HS 30 ausgestattet. In der zweiten Hälfte
der 1960er Jahre erfolgte die Beschaffung einer neuen
Waffengeneration mit den deutschen Waffensystemen Kampfpanzer
LEOPARD, Schützenpanzer MARDER, dem Kanonen- und
Raketenjagdpanzer sowie dem Mannschaftstransportpanzer M 113
und dem Transporthubschrauber Bell UH-1D.
Die Panzerbrigade 20 wurde 1964 in Hemer aufgestellt und
war gemeinsam mit der Panzergrenadierbrigade 19 und der
Panzerbrigade 21 der 7. Panzerdivision unterstellt. Der
Stationierungsraum der Brigade war das Sauerland.
Heeresstruktur 3 (1970 - 1980)
Ende der sechziger Jahre hatte sich die
militärpolitische Lage wesentlich geändert. Die Verstärkung
der sowjetischen Luftlandekomponente und die daraus
resultierende größere Gefährdung rückwärtiger Gebiete machte
das Ergreifen von Gegenmaßnahmen notwendig. Um die
Großverbände an das Gelände des jeweiligen Einsatzraums
anzupassen, wurde das Jägerkonzept entwickelt. Danach wurden
zwei Panzergrenadierdivisionen (die 2. und die 4.) sowie ihre
Brigaden in Jägerdivisionen und -brigaden umgegliedert.
Außerdem wurden den Korps Panzerregimenter und
Luftlandebrigaden für den Einsatz unterstellt, die sie im
Verteidigungsfall als Reserve und Mittel der
Schwerpunktbildung einsetzen konnten.
Ende 1971 unterstanden den Divisionen des Feldheeres 13
Panzer-, elf Panzergrenadier-, vier Jäger-, drei
Fallschirmjäger- und zwei Gebirgsbrigaden. Als Reaktion auf
die weitere Aufrüstung der Sowjetunion wurde die Bundeswehr
in der zweiten Hälfte der 70er Jahre mit neuem Wehrmaterial
versehen. Es handelte sich dabei um die
Panzerabwehrlenkraketen HOT und MILAN, den
Flugabwehrkanonenpanzer GEPARD, den Kampfpanzer LEOPARD 2,
den Flugabwehrpanzer ROLAND und den
Panzerabwehrhubschrauber.
Mitte der
60er Jahre zeichnete sich ab, dass die Zielgröße von 36
Brigaden vorläufig nicht realisierbar war. Drei
Panzerbrigaden konnten nur unvollständig oder gar nicht
aufgestellt werden. Dazu gehörte auch der dritte
Brigadeverband der 7. Panzergrenadierdivision, die
Panzerbrigade 20, die über die Aufstellung von zwei
Kampftruppenbataillonen nicht hinauskam. 1970 wurde die
Brigade als Übergangslösung in das Panzerregiment 100 (I.
Korps) in Hemer umgewandelt. Im Rahmen der Erprobung einer
neuen Heeresstruktur und der Ausdünnung bestehender Verbände
erfolgte dann Mitte der 70er Jahre doch noch die Formierung
der fehlenden Brigaden, was im Bereich der 7. Panzerdivision
am 1. April 1975 die erneute Umgliederung des Panzerregiments
100 in die Panzerbrigade 20 bedeutete (Organisationsbefehl
Nr. 158 / 75 -Heer- vom 7. März 1975). Die neue Panzerbrigade
20 erprobte als eine von fünf Modellbrigaden das
Heeresstrukturmodell 4. Dazu unterstanden ihr:
Panzergrenadierbataillon 191
Panzergrenadierbataillon 201 (Aufstellung 1.
April 1975)
Panzerbataillon 202
(Aufstellung 1. April 1975)
Panzerbataillon 203 (ehemals Panzerbataillon 120,
Aufstellung 1. April 1975)
Panzerbataillon 204 (Aufstellung 1. April 1975)
Panzerartilleriebataillon 205 (Aufstellung
1. Oktober 1975 in Dülmen)
Stabskompanie
Panzerpionierkompanie 200 (Aufstellung 1. April
1975)
Panzerjägerkompanie 200
Nachschubkompanie 200 (Aufstellung 1. April
1975, Unna)
Instandsetzungskompanie
200 (Aufstellung 1. April 1975)
Ab 1.
April 1976 verlegten der Stab und die Stabskompanie der
Panzerbrigade 20 von Hemer nach Iserlohn (Organisationsbefehl
Nr. 36 / 76 -Heer- vom 27. Januar 1976). Durch den
Organisationsbefehl Nr. 19 / 1976 (Luftwaffe) vom 26. März
1976 wurde das Verbindungskommandos der Luftwaffe zum
Kommando der Panzerbrigade 20 zum 1. April 1976
aufgestellt.
Heeresstruktur 4 (1980 -
1992)
Diese neue Struktur war
ausgelegt auf größere Flexibilität beim Einsatz der Kräfte
und sollte ein schnelleres Bilden und Verlagern von
Schwerpunkten im Gefecht ermöglichen. Die Umgliederung des
Feldheeres in die Heeresstruktur 4 begann am 1. Oktober 1980
und war bereits Ende 1981 abgeschlossen. Die wesentlichen
Veränderungen ergaben sich auf der Ebene der Brigaden und der
Bataillone. Unter Beibehaltung eines hohen Präsenzgrades
sollten kleinere Kampfverbände in größerer Zahl und einer
somit höheren Führerdichte entstehen. Die Anzahl der
Kampftruppenbataillone erhöhte sich in den Brigaden von drei
auf vier. Des weiteren wurden gemischte Panzer- und
Panzergrenadierbataillone eingerichtet. Die 36 aktiven
Brigaden gliederten sich in 17 Panzer-, 15 Panzergrenadier-,
drei Luftlande- und eine Gebirgsjägerbrigade.
Die Panzerbrigade 20 "Märkisches Sauerland"
wurde am 19. März 1992 aufgelöst. Panzerbataillon 203 und
Panzerartilleriebataillon 205 wechselten zur
Panzergrenadierbrigade 19 "Münsterland" in Ahlen.
Kommandeure Panzerbrigade 20:
Oberst Möller, Fritz 01.04.1964 -
30.09.1965
Oberst Blumschein,
Ernst-August 01.10.1965 - 30.09.1969
Oberst Senger und Etterlin, Ferdinand von 01.10.1969 -
31.03.1970
Oberst Tornau, Gottfried
01.04.1970 - 30.09.1973
Oberst Velde,
Hans 01.10.1973 - 30.09.1977
Oberst
Ondarza, Henning von 01.10.1977 - 31.03.1979
Oberst Clauss, Dieter 01.04.1979 -
30.09.1980
Oberst Genschel, Dietrich
01.10.1980 - 30.09.1982
Oberst
Foertsch, Hartmut 01.10.1982 - 31.03.1985
BrigGen Heimendahl, Klaus von 01.04.1985 -
30.09.1990
Oberst Brümmer, Henning
01.10.1990 - 31.03.1993
Inhaltliche
Charakterisierung: Ausbildung; Befehle; Chroniken;
Dauerterminkalender; Erprobungsberichte;
Kommandeurbesprechungen; Kompaniebesichtigungen; Militärische
Tagebücher; Militärische Zustandsberichte;
Presseausschnittsammlung; Truppenübungsplatzaufenthalte;
Übungen und Manöver. Etwa ein Zehntel
Verschlusssachen.
Erschließungszustand:
Online-Findbuch
Umfang, Erläuterung:
135 AE, VS-Anteil: 7,9 %
Zitierweise: BArch BH
9-20/...
- Bestandssignatur
-
Bundesarchiv, BArch BH 9-20
- Umfang
-
135 Aufbewahrungseinheiten; 4,9 laufende Meter
- Sprache der Unterlagen
-
deutsch
- Kontext
-
Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Bundesrepublik Deutschland mit westalliierten Besatzungszonen (1945 ff) >> Bundesrepublik Deutschland (1949 ff) >> Verteidigung >> Bundesministerium der Verteidigung und Bundeswehr >> Streitkräfte >> Verbände und Dienststellen des Heeres
- Verwandte Bestände und Literatur
-
Amtliche Druckschriften: Amtsdrucksachenbestand BHD 41 Brigadestäbe
Literatur: Reinhard Teuber: Die Bundeswehr 1955 - 1995, Norderstedt, 1996
- Provenienz
-
Panzerbrigade 20 - Märkisches Sauerland - (PzBrig 20), 1958-1993
- Bestandslaufzeit
-
1956 - 1993
- Weitere Objektseiten
- Online-Beständeübersicht im Angebot des Archivs
- Letzte Aktualisierung
-
16.01.2024, 08:43 MEZ
Datenpartner
Bundesarchiv. Bei Fragen zum Objekt wenden Sie sich bitte an den Datenpartner.
Objekttyp
- Bestand
Beteiligte
- Panzerbrigade 20 - Märkisches Sauerland - (PzBrig 20), 1958-1993
Entstanden
- 1956 - 1993