Baudenkmal

Reinheim, Kirchstraße 27

Die hohe Saalkirche mit 3/8-Schluss steht giebelständig zur Kirchstraße an der Stelle einer Hofreite, die 1610 der Gemeinde von Landgraf Ludwig geschenkt wurde. Nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg und Verfall wurde 1856 die Kirche mit Ausnahme des Turmes bis auf die Fundamente abgetragen und wiederaufgebaut. Im Stil erinnert sie an Einflüsse von Moller. Das Kircheninnere ist schlicht gehalten, eine an drei Seiten umlaufende Holzempore und die Orgel mit Rokokoprospekt, erbaut 1750, gehören zur Ausstattung. An der Ostwand wurden zwei Holzfiguren (Johannes der Täufer und der hl. Nikolaus) aus der ehemaligen Nikolauskapelle vor der Stadt, die 1811 beseitigt wurde, angebracht. Beeinflusst von der mittelrheinischen Schule sind sie wohl um 1520 entstanden.Der quadratische Turm mit Fachwerkglockengeschoss wird von einer spitzen Haube (geschwungenes Dach mit quadratischer Laterne, darüber spitze, eingezogene quadratische Pyramide) bekrönt. Im Scheitel des rundbogigen Einganges eine Maske, im OG zweiteilige Spitzbogenfenster mit Nasen. Innen ist die Turmhalle von einem Kreuzgewölbe überspannt. Wegen ihrer geschichtlichen und in den Details und der Ausstattung künstlerischen Bedeutung ist die Kirche als Kulturdenkmal zu schützen.

Kirchstraße 27, evangelische Kirche | Landesamt für Denkmalpflege Hessen

Rechte vorbehalten - Freier Zugang

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Land
Hessen
Kreis
Darmstadt-Dieburg
Ort
Reinheim
Ortsteil
Reinheim
Straße und Hausnummer
Kirchstraße 27

Rechteinformation
Landesamt für Denkmalpflege Hessen
Letzte Aktualisierung
19.03.2021, 11:49 MEZ

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