Bestand

Nachlass Wiemann, August (Bestand)

Laufzeit: 1911-1915 (2018) Zitierung: StdAMs, Nachlass Wiemann, Nr. ... Umfang: 26 Verzeichnungseinheiten (0,1 lfm.) Lebensdaten: August Wiemann wurde am 2. Februar 1892 als drittes Kind des Schuhmachermeisters Johann Mathias Wiemann und seiner Frau Maria geb. Mause in Münster (Westfalen) geboren. Er starb am 19. Dezember 1915 im Stellungskampf bei Wytschaete-Messines, getroffen von einem Granatsplitter. Einer von fast zwei Millionen deutschen Soldaten, die aus dem Ersten Weltkrieg nicht zurückkehrten. Von ihm blieb ein Kreuz auf einem der nordfranzösischen Soldatenfriedhöfe und sein Name auf der Liste der 580 000 Namen aus 40 Nationen auf dem Ring der Erinnerung am Ort des Internationalen Memorials Notre-Dame-de-Lorette auf dem Gipfel der Lorettohöhe. Wie viele der getöteten jungen Männer zwischen 18 und 25 Jahren, unverheiratet und kinderlos, wäre auch August Wiemann in der Zeit nach 1918 bald in Vergessenheit geraten, wenn nicht sein Cousin Franz Vogt, ein leidenschaftlicher Sammler von Ansichtskarten und Fotografien, die wenigen Postkarten, die an ihn selbst, Franz Vogt, adressiert waren, aufbewahrt hätte. Die meisten davon schrieb August während seiner Wanderschaft und Pilgerreise von Münster (Westf.) nach Rom. Zwei Postkarten, 1913 und 1914, schrieb er aus Münster und eine Feldpostkarte 1915 von der Westfront. August Wiemanns Vater, Johann Mathias Wiemann, (1855–1903), war ein Bruder von Franz Vogts Mutter Maria Elisabeth Vogt geb. Wiemann (1848–1918). Die Familien standen in engem und auch fürsorglichem Kontakt zueinander. Franz Vogt bewahrte die Karten seines Cousins zusammen mit seinen eigenen Tagebüchern, Fotos und Postkarten aus den Jahren 1914 bis 1918 in einer kleinen schwarzen Schachtel auf. Er selbst blieb wie auch seine Geschwister Heinrich (1874–1934) und Elisabeth (1871–1944) unverheiratet. Sie führten das Haushaltswarengeschäft in Gesmold kontinuierlich bis in die 1940er Jahre. Alles blieb unverändert, nichts ging verloren. Beide, Franz Vogt und August Wiemann, waren im Ersten Weltkrieg an der Westfront in Belgien und Frankreich. Zwar in verschiedenen Regimentern, aber über längere Zeit nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Sie konnten sich ›besuchen‹ und taten es auch. Am 14. September 1915 schrieb Vogt auf einer Postkarte: »Heute am 14. Spt. war August bei mir, er war noch sehr gut zufrieden und gesund, hatte auch gute Verpflegung. Es hatte ihm schon ein böser Wind geweht. Wollen’s beste hoffen.« Johann Mathias Wiemann, Augusts Vater, wurde 1855 in Gesmold, Kreis Melle (heute Landkreis Osnabrück), geboren, er starb am 19. Mai 1903 in Münster. Maria Wiemann, geb. Mause, starb am 7. Mai 1915 im Alter von 49 Jahren ebenfalls in Münster. August Wiemann hatte vier Geschwister: Elisabeth Anna (1888–1962) Maria Antonia (1989–1972) Ludwig Siegfried (1896–1952) und Anna Maria (1900–1973). [Text von: Gisela Fleischmann im Dezember 2018] Inhalt: 22 Postkarten nebst Digitalisaten und Transkriptionen; Dokumentation von Gisela Fleischmann (Hg.): "Wiemann, August. Ein kleiner, privater Nachlass, Ulrichshusen 2018; Zeitungsauschnitte, Auszüge aus Personenstandsregistern zur Familie Wiemann. Bestandsgeschichte: Schenkung an das Stadtarchiv Münster durch Gisela Fleischmann, Ulrichshusen im Mai 2023. Tino Towara M.A., 21.07.2023

Vorwort: Laufzeit: 1911-1915 (2018)

Zitierung: StdAMs, Nachlass Wiemann, Nr. ...

Umfang: 26 Verzeichnungseinheiten (0,1 lfm.)

Lebensdaten:
August Wiemann wurde am 2. Februar 1892 als drittes Kind des Schuhmachermeisters Johann Mathias Wiemann und seiner Frau Maria geb. Mause in Münster (Westfalen) geboren. Er starb am 19. Dezember 1915 im Stellungskampf bei Wytschaete-Messines, getroffen von einem Granatsplitter. Einer von fast zwei Millionen deutschen Soldaten, die aus dem Ersten Weltkrieg nicht zurückkehrten. Von ihm blieb ein Kreuz auf einem der nordfranzösischen Soldatenfriedhöfe und sein Name auf der Liste der 580 000 Namen
aus 40 Nationen auf dem Ring der Erinnerung am Ort des Internationalen Memorials Notre-Dame-de-Lorette auf dem Gipfel der Lorettohöhe.

Wie viele der getöteten jungen Männer zwischen 18 und 25 Jahren, unverheiratet und kinderlos, wäre auch August Wiemann in der Zeit nach 1918 bald in Vergessenheit geraten, wenn nicht sein Cousin Franz Vogt, ein leidenschaftlicher Sammler von Ansichtskarten und Fotografien, die wenigen Postkarten, die an ihn selbst, Franz Vogt, adressiert waren, aufbewahrt hätte. Die meisten davon schrieb August während seiner Wanderschaft und Pilgerreise von Münster (Westf.) nach Rom. Zwei Postkarten, 1913 und 1914, schrieb er aus Münster und eine Feldpostkarte 1915 von der Westfront. August Wiemanns Vater, Johann Mathias Wiemann, (1855–1903), war ein Bruder von Franz Vogts Mutter Maria Elisabeth Vogt geb. Wiemann (1848–1918). Die Familien standen in engem und auch fürsorglichem Kontakt zueinander. Franz Vogt bewahrte die Karten seines Cousins zusammen mit seinen eigenen Tagebüchern, Fotos und Postkarten aus den Jahren 1914 bis 1918 in einer kleinen schwarzen Schachtel auf. Er selbst blieb wie auch seine Geschwister Heinrich (1874–1934) und Elisabeth (1871–1944) unverheiratet. Sie führten das Haushaltswarengeschäft in Gesmold kontinuierlich bis in die 1940er Jahre. Alles blieb unverändert, nichts ging verloren.

Beide, Franz Vogt und August Wiemann, waren im Ersten Weltkrieg an der Westfront in Belgien und Frankreich. Zwar in verschiedenen Regimentern, aber über längere Zeit nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Sie konnten sich ›besuchen‹ und taten es auch. Am 14. September 1915 schrieb Vogt auf einer Postkarte: »Heute am 14. Spt. war August bei mir, er war noch sehr gut zufrieden und gesund, hatte auch gute Verpflegung. Es hatte ihm schon ein böser Wind geweht. Wollen’s beste hoffen.«

Johann Mathias Wiemann, Augusts Vater, wurde 1855 in Gesmold, Kreis Melle (heute Landkreis Osnabrück), geboren, er starb am 19. Mai 1903 in Münster. Maria Wiemann, geb. Mause, starb am 7. Mai 1915 im Alter von 49 Jahren ebenfalls in Münster. August Wiemann hatte vier Geschwister: Elisabeth Anna (1888–1962) Maria Antonia (1989–1972) Ludwig Siegfried (1896–1952) und Anna Maria (1900–1973).

[Text von: Gisela Fleischmann im Dezember 2018]


Inhalt:
22 Postkarten nebst Digitalisaten und Transkriptionen; Dokumentation von Gisela Fleischmann (Hg.): "Wiemann, August. Ein kleiner, privater Nachlass, Ulrichshusen 2018; Zeitungsauschnitte, Auszüge aus Personenstandsregistern zur Familie Wiemann.


Bestandsgeschichte:
Schenkung an das Stadtarchiv Münster durch Gisela Fleischmann, Ulrichshusen im Mai 2023.


Tino Towara M.A., 21.07.2023

Reference number of holding
NL Wiemann

Context
Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Archivgut >> Nachlässe natürlicher Personen, Familien- und Hofarchive >> Nachnamen T - Z

Date of creation of holding
[1911-01-01/2018-12-31]

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Last update
06.03.2025, 6:28 PM CET

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Object type

  • Bestand

Time of origin

  • [1911-01-01/2018-12-31]

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