Bild

Mutterliebe

1904 hatte Corinth seine Schülerin Charlotte Berend (1880–1967) geheiratet. Das Bild zeigt sie mit ihrem Sohn Thomas (1904–1988) in einer intimen familiären Szene, gemalt in St. Ulrich im Grödnertal. Die Mutter, im morgendlichen Negligé am Fenster sitzend, blickt in zärtlicher Zuwendung dem nackt zwischen ihren Knien stehenden Sohn in die Augen – ein weltlicher, sinnlich vitaler Gegenentwurf zur religiösen Darstellung der Madonna mit Kind. „Von den Bildern, die mich gemeinsam mit Thomas zeigen, ist mir ein 1911 in Tirol entstandenes besonders lieb. Während ich, angetan mit einem blauen Kleid, auf einer Fensterbank sitze, schmiegt sich der siebenjährige Junge mit seinem nackten Körperchen an mich. Wie hat Corinths Herz gepocht, als er den innigen Ausdruck, mit dem Thomas mich anblickt, festhielt! Unter dem Titel ‚Mutterliebe‘ trat das Bild dann seine Wanderschaft an“ (Charlotte Berend-Corinth, Die Gemälde von Lovis Corinth, München 1958, S. 93). | Angelika Wesenberg

Vorderansicht | Fotograf*in: Andres Kilger

Public Domain Mark 1.0

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Material/Technik
Öl auf Leinwand
Maße
Höhe x Breite: 130 x 100 cm
Rahmenmaß: 152,2 x 124 x 11,5 cm
Standort
Alte Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin
Inventarnummer
A III 316

Ereignis
Erwerb
(Beschreibung)
1954 Überweisung des Ministeriums für Kultur als Teil des Freundschaftsgeschenks der Volksrepublik Polen an die DDR
Ereignis
Herstellung
(wer)
(wann)
1911

Letzte Aktualisierung
08.08.2023, 11:02 MESZ

Objekttyp


  • Bild

Beteiligte


Entstanden


  • 1911

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