Bestand
VOA 11: Ebersheim (Bestand)
Das ca. 13 Meter umfassende Archiv der
Gemeinde Ebersheim gelangte im Jahr 1970 (Zugangsnummer 1970/16) - also nach
der Eingemeindung von 1969 - in das Stadtarchiv Mainz. Die Akten, Amtsbücher
und einige Pläne befanden sich in einem völlig ungeordneten Zustand. Laut
einem Vermerk vom 09.12.1949 in Nr. 638 "Brände in Ebersheim" wurde ein
großer Teil der Gemeindeakten durch Kriegseinwirkungen im 2. Weltkrieg
vernichtet. Eine Aufstellung über das fehlende Aktenmaterial ist im Bestand
nicht vorhanden. Es kann sich hierbei zum Beispiel um
Gemeinderatsprotokolle, Vereinsakten, Akten zur Reichstags-, Landtags- und
Gemeinderatswahlen handeln, die im Bestand Ebersheim fehlen. Die Unterlagen
der Gemeinde Ebersheim dokumentieren hauptsächlich den Zeitraum 1815-1863,
enthalten aber auch - allerdings nur wenige - Schriftstücke aus dem 18.
Jahrhundert. Innerhalb dieser Spanne sind aber zahlreiche Lücken vorhanden.
Die Ordnungsarbeit des Bestandes wurde erheblich erschwert durch viele
Lose-Blattsammlungen neben Einzelfallakten innerhalb eines Bündels. Die
Einzelfallakten mußten zum Teil aufgelöst und neue Akteneinheiten gebildet
werden. Wegen der langen Laufzeit in einzelnen Akten und wegen der
Neubildung von Aktenbetreffen wurden die Titel der verzeichneten Akten
bewußt ausführlich formuliert. Sie wurden ergänzt durch ausführliche
Untertitel (Enthält, Enthält u.a.); betrefffremde Archivalien innerhalb
einer Akteneinheit wurden in "darin" -Vermerken kenntlich gemacht. Bei der
Verzeichnung wurde von einer größeren Kassation abgesehen, weil noch keine
Vergleichsmöglichkeiten zu den Überlieferungen in anderen Vorortarchiven
bestanden. Um Doppelüberlieferungen innerhalb des Bestandes zu vermeiden,
wurde gelegentlich eine Einzelblattkassation, z.B. bei Formularen,
vorgenommen. Bei der Klassifikation der verzeichneten Akten wurde versucht,
eine Angliederung an den hessischen Registraturplan des Jahres 1908
herzustellen. Bedingt durch die Vielzahl und die Verschiedenheit der
Aktenbetreffe und die lange Laufzeit innerhalb einzelner Akten wurden vor
allem die Übertitel des Registraturplanes stark abgeändert. Die Geburts-,
Heirats- und Sterberegister der Jahre 1798-1802 wurden dem Bestand entnommen
und den Zivilstandsregistern von Ebersheim im Bestand 50
"Personenstandsregister und Personenstandsakten" unter der laufenden Nr. 272
angegliedert. 1985 erfolgte noch einmal eine Aktenablieferung der
Ortsverwaltung Mainz-Ebersheim (Zugangsnummer 1985/25) mit einem Umfang von
ca. 4 Metern. Die Akten, mit einer Laufzeit bis 1975, haben ihren
Schwerpunkt in den Bereichen Wahlen sowie Haushalts-, Kassen- und
Rechnungswesen. Sie wurden analog zu den Gliederungspunkten geordnet und als
Nachtrag ans Ende des Findbuchs gesetzt.
Ortsgeschichte Ebersheim:
2.Hälfte des 8. Jh.: Erste urkundliche Erwähnung (Urkundenbuch des
Klosters Fulda I Nr. 191 und 217);
bis 1420: Wechselnde
Herrschaftsverhältnisse;
1420: Übergang an das Erzstift Mainz,
Zugehörigkeit zum kurfürstlichen Amt Nieder-Olm,
seit 1782 zum
Vizedomamt Mainz, Amtsvogtei Nieder-Olm;
1798: Eroberung durch
die Franzosen;
1801: Mit dem Übergang an Frankreich (Friede von
Lunéville) Zuweisung an den Kanton Nieder-Olm im Departement Donnersberg,
Zugehörigkeit zur Mairie Nieder-Olm,
seit 1807 Mairie
Ebersheim;
1814: Abzug der Franzosen;
1816:
Angliederung an das Großherzogtum Hessen, Zugehörigkeit zum Kanton
Nieder-Olm in der neugebildeten Provinz Rheinhessen;
1835:
Einteilung der Provinz Rheinhessen in Kreise, Zuweisung von Ebersheim zum
Kreis Mainz;
1909/1911: Bau des Forts Muhl der Festung
Mainz;
1945: Zuweisung zum Landkreis Mainz mit Sitz in Oppenheim,
Bildung des Regierungsbezirks Rheinhessen;
1946: Bildung des
Landes Rheinland-Pfalz;
1969: Im Zuge der Verwaltungsreform
Eingemeindung nach Mainz, Stadtteil Mainz-Ebersheim.
Bürgermeister von Ebersheim seit
1808:
Friedrich Schäfer, Maire in Ebersheim, ab 18.01.1814
Bürgermeister (1808-1818);
Michael Sieben (1818-1819);
Johann Becker (1819-1831);
Johann Bär (1831-1833);
Michael Knußmann II. (1833-1849);
Johann Kimpling
(1849-1853);
Philipp Glaser (1853-1859);
Jakob Becker
VI. (1859-1875);
Lorenz Eckert III. (1875-1891);
Nikolaus Becker (1891-1896);
Matthäus Sieben
(1896-1916);
Peter Vollmer (1916-1922);
Peter Fuchs
(1923-1927);
Balthasar Becker III. (1929-1936);
Heinrich Herdt (1936-1944);
Balthasar Becker III.
(1945-1956);
Johann Baptist Eckert II. (1956-1964);
Johann Ambros Becker (seit 1964, ab 1969: Ortsvorsteher)
Einwohnerverhältnisse Ebersheim:
1780: 540 (in 124 Häusern);
1850: 1073 Katholiken, 1
Protestant, 47 Juden;
1871: 1083 Katholiken, 17 Protestanten, 56
Juden;
1882: 1043 Katholiken, 12 Protestanten, 52 Juden;
1905: 1069 Katholiken, 7 Protestanten, 38 Juden;
1927: 1057
Katholiken, 9 Protestanten, 33 Juden;
1941: 1150 Katholiken, ca.
10 Protestanten;
1983/Gesamt: ca. 4000 Einwohner
verzeichnet 1981/82 (bearbeitet von Ingrid
Sittig)
Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in
Vergangenheit und Gegenwart, Gießen 1905;
Hoffmann, Klaus
Dietrich: Die Geschichte der Provinzial- und Bezirksregierung für
Rheinhessen. 12.07.1816-01.10.1968. Mainz 1977;
1500 Jahre
Ebersheim, Festschrift zur Jubiläumsfeier der Gemeinde Ebersheim im Jahre
1964, Oppenheim 1964;
120 Jahre Sängervereinigung 1862/63
Mainz-Ebersheim e.V., Festschrift zum 120jährigen Jubiläum, 1983;
800 Jahre Kirche im Dorf 1184-1984, Festschrift zur 800-Jahrfeier der
1. urkundlichen Erwähnung einer Kirche in Ebersheim und zur 75-Jahrfeier der
Erweiterung der heutigen Kirche, Klein-Winternheim 1984.
Form und Inhalt: Das ca. 13 Meter
umfassende Archiv der Gemeinde Ebersheim gelangte im Jahr 1970
(Zugangsnummer 1970/16) - also nach der Eingemeindung von 1969 - in das
Stadtarchiv Mainz. Die Akten, Amtsbücher und einige Pläne befanden sich in
einem völlig ungeordneten Zustand. Laut einem Vermerk vom 09.12.1949 in Nr.
638 "Brände in Ebersheim" wurde ein großer Teil der Gemeindeakten durch
Kriegseinwirkungen im 2. Weltkrieg vernichtet. Eine Aufstellung über das
fehlende Aktenmaterial ist im Bestand nicht vorhanden. Es kann sich hierbei
zum Beispiel um Gemeinderatsprotokolle, Vereinsakten, Akten zur Reichstags-,
Landtags- und Gemeinderatswahlen handeln, die im Bestand Ebersheim fehlen.
Die Unterlagen der Gemeinde Ebersheim dokumentieren hauptsächlich den
Zeitraum 1815-1863, enthalten aber auch - allerdings nur wenige -
Schriftstücke aus dem 18. Jahrhundert. Innerhalb dieser Spanne sind aber
zahlreiche Lücken vorhanden. Die Ordnungsarbeit des Bestandes wurde
erheblich erschwert durch viele Lose-Blattsammlungen neben Einzelfallakten
innerhalb eines Bündels. Die Einzelfallakten mußten zum Teil aufgelöst und
neue Akteneinheiten gebildet werden. Wegen der langen Laufzeit in einzelnen
Akten und wegen der Neubildung von Aktenbetreffen wurden die Titel der
verzeichneten Akten bewußt ausführlich formuliert. Sie wurden ergänzt durch
ausführliche Untertitel (Enthält, Enthält u.a.); betrefffremde Archivalien
innerhalb einer Akteneinheit wurden in "darin" -Vermerken kenntlich gemacht.
Bei der Verzeichnung wurde von einer größeren Kassation abgesehen, weil noch
keine Vergleichsmöglichkeiten zu den Überlieferungen in anderen
Vorortarchiven bestanden. Um Doppelüberlieferungen innerhalb des Bestandes
zu vermeiden, wurde gelegentlich eine Einzelblattkassation, z.B. bei
Formularen, vorgenommen. Bei der Klassifikation der verzeichneten Akten
wurde versucht, eine Angliederung an den hessischen Registraturplan des
Jahres 1908 herzustellen. Bedingt durch die Vielzahl und die Verschiedenheit
der Aktenbetreffe und die lange Laufzeit innerhalb einzelner Akten wurden
vor allem die Übertitel des Registraturplanes stark abgeändert. Die
Geburts-, Heirats- und Sterberegister der Jahre 1798-1802 wurden dem Bestand
entnommen und den Zivilstandsregistern von Ebersheim im Bestand 50
"Personenstandsregister und Personenstandsakten" unter der laufenden Nr. 272
angegliedert. 1985 erfolgte noch einmal eine Aktenablieferung der
Ortsverwaltung Mainz-Ebersheim (Zugangsnummer 1985/25) mit einem Umfang von
ca. 4 Metern. Die Akten, mit einer Laufzeit bis 1975, haben ihren
Schwerpunkt in den Bereichen Wahlen sowie Haushalts-, Kassen- und
Rechnungswesen. Sie wurden analog zu den Gliederungspunkten geordnet und als
Nachtrag ans Ende des Findbuchs gesetzt.
Ortsgeschichte Ebersheim:
2.Hälfte des 8. Jh.: Erste
urkundliche Erwähnung (Urkundenbuch des Klosters Fulda I Nr. 191 und
217);
bis 1420: Wechselnde Herrschaftsverhältnisse;
1420: Übergang an das Erzstift Mainz, Zugehörigkeit zum kurfürstlichen
Amt Nieder-Olm,
seit 1782 zum Vizedomamt Mainz, Amtsvogtei
Nieder-Olm;
1798: Eroberung durch die Franzosen;
1801:
Mit dem Übergang an Frankreich (Friede von Lunéville) Zuweisung an den
Kanton Nieder-Olm im Departement Donnersberg, Zugehörigkeit zur Mairie
Nieder-Olm,
seit 1807 Mairie Ebersheim;
1814: Abzug
der Franzosen;
1816: Angliederung an das Großherzogtum Hessen,
Zugehörigkeit zum Kanton Nieder-Olm in der neugebildeten Provinz
Rheinhessen;
1835: Einteilung der Provinz Rheinhessen in Kreise,
Zuweisung von Ebersheim zum Kreis Mainz;
1909/1911: Bau des Forts
Muhl der Festung Mainz;
1945: Zuweisung zum Landkreis Mainz mit
Sitz in Oppenheim, Bildung des Regierungsbezirks Rheinhessen;
1946: Bildung des Landes Rheinland-Pfalz;
1969: Im Zuge der
Verwaltungsreform Eingemeindung nach Mainz, Stadtteil Mainz-Ebersheim.
Bürgermeister von Ebersheim seit 1808:
Friedrich Schäfer,
Maire in Ebersheim, ab 18.01.1814 Bürgermeister (1808-1818);
Michael Sieben (1818-1819);
Johann Becker (1819-1831);
Johann Bär (1831-1833);
Michael Knußmann II.
(1833-1849);
Johann Kimpling (1849-1853);
Philipp
Glaser (1853-1859);
Jakob Becker VI. (1859-1875);
Lorenz Eckert III. (1875-1891);
Nikolaus Becker
(1891-1896);
Matthäus Sieben (1896-1916);
Peter
Vollmer (1916-1922);
Peter Fuchs (1923-1927);
Balthasar Becker III. (1929-1936);
Heinrich Herdt
(1936-1944);
Balthasar Becker III. (1945-1956);
Johann
Baptist Eckert II. (1956-1964);
Johann Ambros Becker (seit 1964,
ab 1969: Ortsvorsteher)
Einwohnerverhältnisse Ebersheim:
1780: 540 (in 124 Häusern);
1850: 1073 Katholiken, 1
Protestant, 47 Juden;
1871: 1083 Katholiken, 17 Protestanten, 56
Juden;
1882: 1043 Katholiken, 12 Protestanten, 52 Juden;
1905: 1069 Katholiken, 7 Protestanten, 38 Juden;
1927: 1057
Katholiken, 9 Protestanten, 33 Juden;
1941: 1150 Katholiken, ca.
10 Protestanten;
1983/Gesamt: ca. 4000 Einwohner
Brilmayer, Karl Johann: Rheinhessen in Vergangenheit und Gegenwart,
Gießen 1905;
Hoffmann, Klaus Dietrich: Die Geschichte der
Provinzial- und Bezirksregierung für Rheinhessen. 12.07.1816-01.10.1968.
Mainz 1977;
1500 Jahre Ebersheim, Festschrift zur Jubiläumsfeier
der Gemeinde Ebersheim im Jahre 1964, Oppenheim 1964;
120 Jahre
Sängervereinigung 1862/63 Mainz-Ebersheim e.V., Festschrift zum 120jährigen
Jubiläum, 1983;
800 Jahre Kirche im Dorf 1184-1984, Festschrift
zur 800-Jahrfeier der 1. urkundlichen Erwähnung einer Kirche in Ebersheim
und zur 75-Jahrfeier der Erweiterung der heutigen Kirche, Klein-Winternheim
1984.
- Bestandssignatur
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Stadtarchiv Mainz, VOA 11
- Kontext
-
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02.05.2023, 10:16 MESZ
Objekttyp
- Bestand
Entstanden
- 1815 - 1975