Archivbestand

Kirchengemeinde Hausberge (Bestand)

Das Gemeindearchiv der vorreformatorischen Ev.-Luth. Kirchengemeinde Hausberge (Kirchenkreis Vlotho) wurde ursprünglich in den 1940er Jahren von dem Archivar Dr. Ludwig Koechling und 1984 von dem ehemaligen Archivleiter Wolfgang Günther, unterstützt durch den Archivpfleger Orlowski, verzeichnet. Es wurde vor Ort aufbewahrt und durch die Archivpfleger Orlowski und Schumann betreut. Aufgrund der Fusion zur Kirchengemeinde Porta-Süd musste das Archiv aus Platzgründen weichen und wurde 2023 dem Landeskirchlichen Archiv übergeben.Es umfasst 606 Verzeichnungseinheiten und erstreckt sich über den Zeitraum von 1589 bis 2012. Das Archiv liegt als Depositum im Landeskirchlichen Archiv unter der Bestandsnummer 4.158, Lagerungsort für die Zivilstandsregister ist der Bestand 7.Die von Dr. Ludwig Koechling verzeichneten Unterlagen umfassen den Zeitraum von 1589 bis 1945. Besonders erfreulich ist die Vielzahl an Unterlagen aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert. Dazu zählen historische Verwaltungsunterlagen, die Einblick in das Gemeindeleben geben sowie diverse Streitfälle und Prozessunterlagen. Zudem findet sich Korrespondenz mit dem Fürstentum Minden, zu dem Hausberge seit dem 14. Jahrhundert gehörte, und der preußischen Verwaltung. Der vermutlich älteste Brief der Kirchengemeinde stammt von Bilderbeck, der als erster Pfarrer von Hausberge gilt. Für die kirchlichen Gebäude existieren Bauunterlagen zur Kirche, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. Zu jener Zeit hatte das Domstift Minden bereits seinen Einfluss und das Patronatsrecht an den kurbrandenburgischen Landesherrn verloren. Im 18. Jahrhundert verlor Hausberge durch den Verlust des Drostensitzes weiter an Einfluss und verarmte zunehmend, was sich in den zahlreichen Unterlagen zur Armenkasse widerspiegelt.Der erste Superintendent des Kirchenkreises Vlotho, Ferdinand Huhold, der auch als Pfarrer in Hausberge tätig war, findet besondere Beachtung in den zusammengestellten Materialien zur Gemeindechronik von Pfarrer Friedhelm Theiling und Pfarrer Prof. Dr. Jürgen Kampmann. Besonders hervorgehoben werden seine lutherischen Einstellungen im Kontext der Erweckungsbewegung des 19. Jahrhunderts. Auch durch die Arbeit der Archivpfleger finden sich viele zusammengestellte Sammlungen zur Gemeindegeschichte im Hausberger Gemeindearchiv. Dies gilt sowohl für den Ersten Weltkrieg als auch für die Zeit der kirchenpolitischen Streitigkeiten während des nationalsozialistischen Regimes. Der innergemeindliche Kirchenkampf sowie die Personalie Friedrich Blodau sind dabei gut dokumentiert.Das Gebiet der Kirchengemeinde Hausberge umfasst neben dem heutigen Stadtteil Hausberge und der früheren Stadt Hausberge auch den Stadtteil Lohfeld bis zur Grenze der Kirchengemeinde Eisbergen. Bis 1963 war der östliche Teil Lohfelds nach Eisbergen eingepfarrt. Nach 1963 gehörte der gesamte Stadtteil zur Kirchengemeinde Hausberge, die daraufhin eine zweite Pfarrstelle für diesen Bezirk einrichtete. Der Lohfelder Pfarrbezirk wird insbesondere durch die Bauangelegenheiten seiner Kapelle, des Gemeindezentrums mit Gemeindehaus („Georg-Niege-Haus“), des Pfarrhauses und der Kirche im Gemeindebestand abgebildet. Die 2. Pfarrstelle wurde 2007 durch einen Pfarrstellen- und Pfarrbezirkswechsel mit der 1. Pfarrstelle der Kirchengemeinde Veltheim pfarramtlich verbunden. Im Jahr 2023 fusionierte sie mit den Kirchengemeinden Eisbergen, Holzhausen und Holtrup a.d. Porta sowie Veltheim zur Ev. -Luth. Kirchengemeinde Porta Westfalica-Süd.Bei der Verzeichnung erhielten die Akten fortlaufende Nummern, die als gültige Archivsignaturen in der Bestellsignatur jeder Verzeichnungseinheit als letzte arabische Nummer oder im Findbuch ganz links neben dem jeweiligen Aktentitel aufgeführt sind. Unterhalb des Aktentitels geben die Vermerke „Enthält, Enthält nur, Enthält u.a., Enthält v.a., Enthält auch“ eingrenzende oder weiterführende Auskünfte über den Inhalt. Unter „Darin“ sind besondere Schriftgutarten wie Druckschriften, Presseberichte, Bauzeichnungen oder Fotos aufgelistet. Nach den Erschließungsvermerken folgt die alte Archivsignatur oder das Aktenzeichen, falls sie auf der Akte vermerkt waren. Ganz rechts schließen sich die Laufzeiten der Archivalien an. Zu beachten sind hier zwei verschiedene Arten von Klammern: ( ) verweisen bei Abschriften auf das Datum des Originals, [ ] kennzeichnen erschlossene Jahresangaben undatierter Schriftstücke.Kassiert wurde nicht archivwürdiges Schriftgut im Rahmen der Aufbewahrungs- und Kassationsordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen vom 20.02.2003 in der Fassung vom 29.10.2020 bzw. des Aufbewahrungs- und Kassationsplans der EKvW vom 29.10.2020.Sofern die Benutzung nicht zu Verwaltungszwecken erfolgt, unterliegen gemäß § 7 Abs. 1 Kirchengesetz zur Sicherung und Nutzung von kirchlichem Archivgut in der Evangelischen Kirche der Union (Archivgesetz – ArchivG) vom 6.5.2000 sämtliche Archivalien einer 30-jährigen Sperrfrist (gerechnet nach dem Ende ihrer Laufzeit). Für Archivgut, das sich nach seiner Zweckbestimmung oder nach seinem wesentlichen Inhalt auf natürliche Personen bezieht, gelten laut § 7 Abs. 2 ArchivG zusätzliche Schutzfristen. Diese Archivalien dürfen auch nach Ablauf der allgemeinen Sperrfrist frühestens 10 Jahre nach dem Tod der betroffenen Person(en) benutzt werden. Ist das Todesjahr nicht feststellbar, endet die Schutzfrist 90 Jahre nach Geburt. Ist auch das Geburtsjahr nicht bekannt, endet die Schutzfrist 60 Jahre nach Entstehung der Unterlagen.Bei der Zitierung des Archivbestandes ist anzugeben: LkA EKvW 4.158 Nr...(hier folgt die Archivsignatur des entsprechenden Archivales). Das Kürzel steht in dieser Reihenfolge für "Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, Bestand 4.158 Nr. ...".Literatur: Vgl. Murken, Die evangelischen Gemeinden in Westfalen, S. 828ff.

Reference number of holding
4.158
Extent
137 Kartons

Context
Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen (Archivtektonik) >> 04. Deposita von Kirchenkreisen und Kirchengemeinden >> 04.2. KG Kirchengemeinden >> 04.2.26. Kirchenkreis Vlotho

Date of creation of holding
1589 - 2012

Other object pages
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Last update
17.09.2025, 1:26 PM CEST

Data provider

This object is provided by:
Evangelische Kirche von Westfalen. Landeskirchliches Archiv. If you have any questions about the object, please contact the data provider.

Object type

  • Bestand

Time of origin

  • 1589 - 2012

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